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Zaubern ein Lächeln auf die Lippen:
Street Yogis: Kleine Glücksbringer

7. Januar 2014

Sie sind klein, bestehen aus Bam­bus und Kork, sind leicht zu über­se­hen und doch ein Stück Kunst auf den Stra­ßen Ber­lins: win­zi­ge Street-Yogis, die auf zahl­rei­chen Stra­ßen­schil­dern her­um­tur­nen. Unse­re Kol­le­gen aus dem benach­bar­ten Pan­kower Flo­ra­kiez haben sich ein­mal umge­schaut, wer hin­ter die­sen klei­nen Figu­ren steckt, die man auch im Wed­ding fin­den kann.

Instal­liert hat sie Josef Foos, der die Street-Yogi-Idee in Ber­lin ver­brei­tet hat. 2011 begann er, ange­regt durch einen Tages­spie­gel-Arti­kel über eine ähn­li­che Akti­on des Lon­don­der Künst­lers Slin­ka­chu, im Schat­ten der Nacht an Stra­ßen­schil­dern hoch­zu­klet­tern, um sei­ne Männ­chen zu instal­lie­ren. Seit 1976 lebt Foos in Ber­lin und vor den Street-Yogis war er noch nicht künst­le­risch in Akti­on getre­ten. Mehr als 1000 hat er bis jetzt ange­bracht, so dass es lang­sam schwie­rig für ihn wird, den Über­blick zu behal­ten, wel­chen er selbst und wie posi­tio­niert hat. Soll­ten die Street-Yogis doch von jemand ande­ren ange­bracht wor­den sein, es wäre kei­ne Über­ra­schung für ihn. Die meis­ten sei­ner Wer­ke, schätzt Foos, sind schon abge­fal­len, ande­re geklaut, vie­le ste­hen jedoch noch und berei­ten ihren Ent­de­ckern einen kur­zen Moment der Freu­de.
Trotz sei­nes Enga­ge­ments möch­te Foos nicht als ein­zi­ger Herr über die Street-Yogis gel­ten. “Es ist ein offe­nes Pro­jekt,” so der 57-jäh­ri­ge, “an dem jeder mit­ma­chen kann.” Solang er sich nur dazu ver­pflich­tet, kein Eigen­tum zu zer­stö­ren. So doku­men­tiert Foos sei­ne Yogis wie die ande­rer Künst­ler auf sei­ner Web­sei­te, die meis­ten Männ­chen fin­den sich in in Kreuz­berg und Neu­kölln. Das für die Schil­der zustän­di­ge Grün­flä­chen­amt hat sich noch nicht bei ihm gemel­det, und Foos hofft, dass es auch so bleibt.

Und war­um Yogis und nicht etwa ande­re Sport­ar­ten? “Yoga ist ein­fach meins”, sagt Foos, der Yoga nicht nur betreibt, son­dern auch unter­rich­tet. Die Männ­chen in die ver­schie­de­nen Posi­tio­nen zu brin­gen und dann auf die Schil­der anzu­brin­gen, für ihn ist das kein Pro­blem. Doch die­nen die Männ­chen nicht als Vor­la­ge für eine spon­ta­ne Übung, wie mit­un­ter ange­nom­men, son­dern sind ganz aus­schließ­lich dem Zweck gewid­met, Freu­de zu bringen.

Inzwi­schen pro­du­ziert Foos sei­ne Yogis in Far­be, kürz­lich hat er einen Dra­chen­kämp­fer-Yogi als Geschenk für einen Jun­gen geklebt, der auf die­se Wesen abfährt. Außer­dem ist Foos schon auf neue Ideen gekom­men, er klebt nun Bir­nen-för­mi­ge Figu­ren und bemal­te Col­la­gen an Ber­li­ner Hauswände.

Autor: Nata­lie Tenberg

Nach­druck in leicht gekürz­ter Fas­sung mit freund­li­cher Geneh­mi­gung von florakiez.de, dem Nach­rich­ten­por­tal rund um die Flo­ra­stra­ße in Pankow

Foto: Mela­nie Love

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