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Sicherheitsgipfel zur Drogenproblematik:
Sorgenkind Leopoldplatz

9. Oktober 2023
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Im Juni hat­te die Initia­ti­ve „Wir am Leo″ einen Mas­ter­plan für den Leo­pold­platz gefor­dert. Die öffent­li­che Hand sol­le am Leo das Pro­blem Crack­kon­sum und ‑han­del im öffent­li­chen Raum in einem Leucht­turm­pro­jekt ernst­haft ange­hen. Vor vier Wochen hat der Regie­ren­de Bür­ger­meis­ter Kai Weg­ner (CDU) vor jetzt einem Monat (8.9.) zu einem Sicher­heits­gip­fel eingeladen. 

Fixpunkt
Mit mehr Prä­ven­ti­on, Umbau und Repres­si­on gegen Dro­gen am Leo. Foto: And­rei Schnell

Bei die­sem saßen meh­re­re Sena­to­ren, Poli­zei und Feu­er­wehr an einem Tisch. Zum Auf­takt des Tref­fens wur­den neben ande­ren auch Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Ste­fa­nie Rem­lin­ger gehört. Der Gip­fel hat Maß­nah­men beschlos­sen, die in meh­re­re Rich­tun­gen zie­len. Unter dem Stich­wort Vor­beu­gung nennt der Beschluss die Aus­wei­tung des Ange­bots des Dro­gen­kon­sum­mo­bils, das Fix­punkt betreibt. Genannt wird außer­dem auf­su­chen­de Sozi­al­ar­beit, mit Per­so­nal besetz­te Toi­let­ten, Not­schlaf­stel­len für Obdach­lo­se und Ange­bo­te zur Sub­sti­tu­ti­ons­the­ra­pie für Süch­ti­ge. Das Stich­wort Städ­te­bau nennt die Besei­ti­gung von Büschen und die Her­stel­lung von Sicht­ach­sen. “Prä­fe­riert wird im Ein­ver­neh­men mit Anwoh­nen­den und Poli­zei aller­dings ein spe­zi­el­ler Sicht­schutz, der die Sicht­ach­sen des Spiel­plat­zes zu den Flä­chen unter­bricht, auf denen Dro­gen kon­su­miert wer­den”, teilt das Bezirks­amt zum Stand der Über­le­gun­gen mit, die noch nicht abge­schlos­sen sind. Erwo­gen wer­de zudem eine Neu­an­ord­nung der tem­po­rä­ren Bau­ten. Drit­tes Stich­wort ist Repres­si­on. An die­ser Stel­le heißt es, dass es mehr Poli­zei geben soll und dass die­se soll auch sicht­bar sein soll. Auch mobi­le Video­über­wa­chung soll zum Ein­satz kom­men. Das letz­te Kapi­tel des beschlos­se­nen Maß­nah­me­pa­kets wid­met sich der Bekämp­fung der orga­ni­sier­ten Kriminalität.

Beim Sicher­heits­gip­fel ging es um den Gör­li und den Leo. Ist der Leo damit so kri­mi­na­li­täts­be­las­tet wie der Gör­lit­zer Park? Die Poli­zei sagt nein: “Der von Ihnen erwähn­te Ein­druck wird durch die Sta­tis­tik nicht gestützt”, ant­wor­tet die Pres­se­stel­le der Ber­li­ner Poli­zei. Der Leo­pold­platz gilt nicht als kri­mi­na­li­täts­be­las­te­ter Ort (kbO), von denen es in Ber­lin sie­ben gibt. “Eine Ein­stu­fung als sol­cher ist nicht geplant.” Mehr Infor­ma­tio­nen zu kbO auf der Web­sei­te der Polizei.

Sven Dittrich von der Initia­ti­ve „Wir am Leo″ zeigt sich ins­ge­samt mit den Ergeb­nis­sen des Gip­fels zufrie­den. So sei tat­säch­lich inner­halb weni­ger Tage mehr Poli­zei am Leo zu sehen gewe­sen. Den­noch mahnt er, der ver­han­del­te Maß­nah­me­ka­ta­log sei „vor allem ein Papier, das auch umge­setzt wer­den muss″. Sven Dittrich sagt: „Jetzt müs­sen die Ärmel hoch­ge­krem­pelt wer­den″. Und nicht nur der Senat, auch der Bezirk sei in der Pflicht. Bei­spiel Platz­dienst. Die­ser könn­te das Sicher­heits­ge­fühl stär­ken. Dazu müss­ten die Zei­ten des Diens­tes aus­ge­wei­tet werden.

Auf einen ande­ren Punkt weist die Bezirks­frak­ti­on der Grü­nen hin: „Auf Kai Weg­ners Ver­spre­chun­gen müs­sen auch Gel­der fol­gen″, heißt es in einer Mit­tei­lung. Und Danie­la Fritz von der CDU-Frak­ti­on for­dert von der Bezirks­bür­ger­meis­te­rin, dass die „Sor­gen der Anwoh­ner und ihre berech­tig­ten Inter­es­sen nach mehr Sicher­heit, Sau­ber­keit und mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät end­lich ernst genom­men werden.″

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Der Text ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung (–> E‑Paper), der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Autor ist And­rei Schnell.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

8 Comments Leave a Reply

  1. Ich woh­ne schon sehr lan­ge am Leo, und die Lage dort wird immer. Die Trin­ker frü­her haben nicht so viel gestoh­len, wie die Jun­kies. Nachts nach hau­se über den Leo, das ist für Frau­en echt gefähr­lich. Und ernst­haf­te Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on sind nicht geplant.

  2. Ist doch Blödsinn.Da wird nix vor­her sau­ber gemacht.Es kom­men in letz­ter Zeit vie­le unter­schied­li­chen Leu­te und Grup­pen zur Besich­ti­gung vorbei.
    Wäre auch etwas kon­tra­pro­duk­tiv, alles schick zu machen,wenn man über Unter­stüt­zung für Verä­nerdung redet.
    Zumal auch die Poli­zei in die­se Gesprä­che mit ein­ge­bu­nen sind.
    Glaubst du, da putzt nachts um 2h erst­mal jemand ‚wenn die vor­bei kommen????

  3. Habe mal dort gewohnt nichts wur­de bes­ser im ggt immer schlimmer.….nix mit schö­nem wed­ding. Wur­de im wed­ding gebo­ren und bin dort auch auf­ge­wach­sen habe das ein­zig rich­ti­ge getan und bin weg gezogen.

  4. Letzt­end­lich ist es doch so gewollt oder wird zumin­dest von der Poli­tik gedul­det. Es ist doch ganz ein­fach, der Leo­pold­platz und die Gegend drum­her­um ist eine der ein­kom­mens­schwächs­ten im ganz Ber­lin. Da kann man ruhig die Jun­kies fixen las­sen. Aber wie gross wäre der Auf­schrei wenn die auf­ein­mal ins fei­ne Prenz­lau­er Berg wan­dern wür­den? Oder, Gott bewah­re, nach Zehlen­dorf? Da wür­de dann aber ganz schnell reagiert wer­den. Aber so wie es jetzt ist; wen juckts. Arme Leu­te und Nicht-Wäh­ler, mit denen kann man es machen.

  5. Es ist zwar gut dass man sich um die Fixer küm­mert viel­leicht soll­te man sich aber dar­um küm­mern das es am Leo­pold­platz kei­ne mehr gibt
    Auch das es in der Mül­lerstr eine wei­te­re Anlauf­stel­le gibt fin­de ich nicht gut sol­len die gan­zen mal nach Zehlen­dorf gehen
    Also ich hab genug von den

    • Unmut und Frust hät­te ich ver­mut­lich auch, wenn ich dort woh­nen wür­de. Doch bei allen nega­ti­ven Emo­tio­nen wün­sche ich Ihnen, dass es Sie es schaf­fen, ihr Herz am rech­ten Fleck zu behalten.

    • Nachtrag.…es geht doch nicht an,das es dort ein Platz für die Jun­kies gibt und ein paar Meter wei­ter ein Kin­der­spiel­platz oder das sie ihren Stoff auf dem Fried­hof in der Turi­ner Stra­ße ver­ste­cken und dort auch fixen ich bin der­ma­ßen sau­er nicht mal mehr trau­rig… mal von den alkis abge­se­hen. Die Regie­rung tut nichts, wenn die mal auf­tau­chen wird alles schön sau­ber gemacht und die Jun­kies und alkis verscheucht.….
      .

      • Hal­lo Thea, der Bezirk und jetzt auch das Land tut schon etwas, aber aus Dei­ner Sicht offen­bar das Fal­sche. Ich den­ke, es ist auch nicht so leicht, das The­ma zu lösen. Soll man die Leu­te ver­drän­gen oder ihnen Ange­bo­te machen? Bei­des hat Vor- und Nach­tei­le. Was denkst du, wie es gehen könnte?

        Neu­er­dings gibt es sogar eine Bür­ger­initia­ti­ve, die sich für den Platz ein­setzt, hast Du das gewusst? Die hei­ßen “Wir am Leo” und sind sehr aktiv. Hier gibt es mehr zu denen: https://www.wiramleo.de/

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