Ist es eine Nachricht, dass die Berliner Burger-Kette Burgermeister jetzt auch im Wedding eine Filiale eröffnet hat? Ist der bislang eher im Windschatten gebliebene Stadtteil für die in den angesagten Kiezen etablierte Kette auf einmal schick genug? Mit einer distanzierten Erwartung betritt man das recht kleine Restaurant an der Müllerstraße Ecke Nazarethkirchstraße.


Schon von außen ist die Kette mit dem Schriftzug in Frakturschrift präsent. Kommt man hinein, wird man gleich von Selbstbedienungsterminals empfangen – die unweigerlich an die amerikanische Fast-food-Konkurrenz denken lassen. Doch wie zurückhaltend ist das Intérieur! Schwarze Sitzbänke im Stil der alten S-Bahn-Sitze, weiße Wandkacheln im Stil eines U-Bahnhofs und altmodisch anmutende Emaille-Schilder bei der Essensausgabe und an der Kasse strahlen Berliner Nostalgieschick aus. Etwas Wedding-Spezifisches wird man vergeblich suchen, aber der Name Burgermeister steht eben auch für die ganze Mutterstadt.


Das Angebot ist überraschend einfach. Einige Burger (davon ein vegetarischer), Pommes, selbstgebackene Kuchen, Kekse und Getränke. Stundenlanges Auswählen ist also nicht angesagt. Wir entscheiden uns für zwei Burger, zum einen den „Hausmeister“ mit Bacon, Champignons und roten Zwiebeln, zum anderen den „Fleischermeister“ mit doppelt Fleisch und Käse.


Serviert wird auf einer Metallplatte, und das zeigt schon: mit Plastik(essen) gibt sich Burgermeister nicht ab. Und der erste Bissen bestätigt, warum es heißt, dass die Burger dieser Kette zu den besten in Berlin gehören. Überteuert sind sie auch nicht, wenn man die Qualität und Größe berücksichtigt. Es gibt keine Menüs, sodass jede einzelne Zutat extra zu Buche schlägt. Aber selbst wer nur Pommes für 3,50 Euro essen will (eine wirklich große Portion erwartet euch) oder einen Hamburger für 4,99 Euro, wird nicht hungrig wieder hinausgehen. Der „Fleischermeister“ mit seinen ausgeprägten Röstaromen und dem vielen Käse war fast schon zu groß, auch der „Hausmeister“ schmeckte großartig.


Ob es diese Burger im Wedding braucht? Wenn man großen Hunger hat, ist der Burgermeister auf jeden Fall eine gute Idee. Die Kette, die in einer 3000 Quadratmeter großen Halle in Tempelhof Burger-Pattys und Buns produziert, setzt ganz auf Expansion, die sogar (allen Zöllen zum Trotz) in die USA reichen soll. Und da wird auch ganz selbstverständlich eine Filiale im Wedding mitgenommen, einer von 25 neuen Standorten. Bleibt zu hoffen, dass bei der Expansion die Qualität gleich hoch bleibt. Dann ist es die richtige Entscheidung gewesen, auch auf unseren Stadtteil zu setzen.


Burgermeister, Müllerstr./Nazarethkirchstr. (U Leopoldplatz)
täglich 11 Uhr bis mind. Mitternacht
Sehr zu empfehlen ist auch die Smashburgerbude an der Torfstr./Föhrer Str. (U Amrumer Str.). Lecker, nicht teuer, sehr freundliche Menschen hinter dem Tresen.
Unbedingt! https://weddingweiser.de/smashyn-crunchy-geroestet-schmeckt-es-besser/
Rebel Burger hat aber auch bewiesen, dass sie keine konstante Qualität können. Die ehemalige Filiale an der Burgsdorffstraße (heute Han West) war richtig schlecht. War zwar eigentlich für Lieferdienste gedacht, aber man konnte auch auf Bestellung abholen. Geschmack und Qualität waren immer deutlich unter dem Stammladen.
Ja die Burger sind gutes Mittelmaß, nichts besonderes. Der Service ist halt nur nicht optimal. Die vergessen einiges zu liefern.
Und eins zwei Mitarbeiter die deutsch können wären schon gut.
Da es ja in der Seestraße den hervorragenden
Rebel Burger gibt, braucht es nicht unbedingt
den zugegebenermaßen auch nicht schlechten
Bürgermeister bei uns im Wedding.
Hoffentlich gräbt der Burgermeister mit seiner
etwas prominenteren Lage den guten Rebellen nichts an Umsatz ab.
Aber wer weiß, es heißt ja schließlich Konkurrenz würde das Geschäft beleben.
Danke für den Weddingweiser!
Immer wieder interessant, immer informativ.
Für mich als Lokalpatrioten ein Medium, das unseren Stadtteil auf eine frische, stets aktuelle Art immer wieder neu präsentiert.