Der Siebdruck ist eine Technik, bei der Druckfarbe mit einer Gummirakel durch einen feinmaschigen Rahmen hindurch auf das zu bedruckende Material gedruckt wird. Hierbei kann man ein Motiv in beliebiger Farbe und Form auf zum Beispiel T‑Shirts, Jutebeutel, Skateboards und Gläser, sprich jedem Material mit einer Oberfläche, übertragen. Unsere Autorin hat das Stattlab besucht.
Wie Siebdruck funktioniert
Mithilfe von Schablonen kann man verhindern, dass Farbe an Stellen kommt, wo sie nicht erwünscht ist. Bekannt wurde der Siebdruck im 18./19. Jahrhundert. Bis heute gilt der Siebdruck als einer der meist benutzten Druckverfahren.
Der Siebdruck setzt sich aus zwei Phasen zusammen. Die erste ist die Vorbereitung. Diese nimmt am meisten Zeit ein und dauert ca. zwei Stunden.
Während dieser Vorbereitung stellt man eine Schablone her. Diese setzt sich zusammen aus einem Transparenzpapier und einem Rahmen. Je feiner das Gewebe des Rahmens, desto detaillierter lässt sich das Motiv auf ein Objekt drucken. Man kann sich das ganze gut wie Pixel am Computer vorstellen.
Indem man diesen Rahmen mit einem chemischen Produkt namens Emulsion beidseitig beschichtet, geht man sicher, dass zunächst keine Farbe durch das Gewebe kommt. Dann lässt man die Emulsion trocknen.
Mit einem Laserdrucker wird das einfarbige, bestenfalls schwarze Motiv auf die separate Transparenzfolie gedruckt. Diese Transparenzfolie legt man unter den Rahmen. Beides setzt man für drei bis vier Minuten einem Belichtungsprozess aus. Da schwarze Farbe kein Licht durchlässt, wird alles um das Motiv herum im Rahmen hart. Um eine fertige Schablone zu haben, muss man anschließend also die schwarze, noch flüssige Farbe mit Wasser gründlich abspülen und voila! Fertig ist die Schablone.
Ab da legt man fest, wo genau man das Motiv auf dem Objekt z.B einem T‑Shirt haben will. Mit einer Rakel streicht man Farbe über die Schablone und überträgt das Motiv auf das darunter liegende Material. Ein T‑Shirt zum Beispiel dauert zu diesem Zeitpunkt nur 10 bis 15 Minuten. Aufgrund des hohen Aufwands druckt man immer mindestens zehn T‑Shirts.Misslungene T‑Shirts werden als Test für spätere Designs benutzt oder man verkauft sie für einen geringen Preis.
Stattlab bietet auch Workshops an
Im Stattlab, einem Künstlerkollektiv in der Drontheimer Straße 34, befindet sich eine Siebdruckwerkstatt. Dort bedruckt unter anderem Maxime Rabot seit einem Jahr T‑Shirts. Maxime Rabot kommt ursprünglich aus dem Elsaß und lebt seit 10 Jahren in Berlin. Seine Designs wollte er anfangs online bedrucken lassen. Da die Qualität seinen Anforderungen jedoch nicht entsprach, hat er angefangen, den Siebdruck selbst zu lernen und auszuüben. Für ihn hätte sich das gelohnt, sagt Maxime Rabot. Die Qualität sei besser, die Farben seien klarer und das Motiv würde für das ganze Leben halten. Ein T‑Shirt von ihm kostet normalerweise um die 40 bis 50 €. Die Shirts sind handgefertigt und bestehen aus organischem Material. Über das Label mit “Wedding”-Shirts hatten wir schon einmal berichtet.
Wer Interesse am Siebdruck hat und vielleicht eigene T‑Shirts bedrucken möchte, kann im Stattlab auch Workshops zum Siebdruck besuchen. Diese kosten jeweils 100 € für maximal drei Personen, zu Corona-Zeiten natürlich mit genügend Abstand und Atemschutzmaske. Die Künstler des Stattlab e.V freuen sich auf dich!
Stattlab e.V
Drontheimerstr. 34
Für Abonnenten unseres Newsletters gibt es eine T‑Shirt Verlosung der neuen Stadtteil-Kollektion von Maximes Label belaplume. T‑Shirts in weiß mit Wedding- Aufschrift.
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