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Schüler sind jetzt noch leichter mobil

22. August 2018

Der Ber­li­ner hat ja eigent­lich immer was zu meckern. Grün­de dafür gibt es genug. Vie­les in unse­rer Stadt ist kom­pli­ziert, teu­er und schlecht orga­ni­siert. Aber nicht alles. Man­ches wird sogar ein­fa­cher, preis­wer­ter und leich­ter zu hand­ha­ben. Wie zum Bei­spiel die Schü­ler­ti­ckets in Berlin.

Mit­ten in den Som­mer­fe­ri­en, aber pünkt­lich vor dem Schul­start, wur­de das Sys­tem der Schü­ler­ti­ckets ver­ein­facht. Gab es vor­her die Unter­schei­dung in (teu­re) Schü­ler­ti­ckets und (preis­wer­te) Geschwis­ter­kar­ten, gibt es seit 1. August nur noch eine Ticket­art. Die­se ist im Preis gesenkt wor­den und kos­tet nur noch 17 Euro im Monat (als Abon­ne­ment). Den 323 000 Schü­le­rin­nen und Schü­lern, die es in die­sem Jahr in Ber­lin gibt, steht zu die­sem Preis die gesam­te Stadt offen, also von Span­dau bis Köpe­nick und von Lich­ten­ra­de bis Buch. Wer jetzt ein­wen­det, dass dies für ein­kom­mens­schwa­che Fami­li­en immer noch zu viel ist, dem sei gesagt, dass die meis­ten der poten­zi­ell antrags­be­rech­tig­ten 136.000 Kin­der und Jugend­li­chen, die einen Ber­lin­pass haben, einen Holo­gramm­auf­kle­ber beschaf­fen kön­nen, der ihnen die kos­ten­lo­se Fahrt mit BVG und S‑Bahn im Tarif­be­reich AB ermöglicht.

So ler­nen schon die Klei­nen, mög­lichst selbst­stän­dig und umwelt­freund­lich mobil zu sein und sich nicht von ihren Eltern über­all hin kut­schie­ren las­sen zu müs­sen. Das muss man in Ber­lin eigent­lich nir­gends, und am Geld dürf­te das jetzt auch nicht schei­tern. Außer­dem ler­nen Kin­der und Jugend­li­che so, wie sie sich auch ohne elter­li­ches Auto in ihrer Hei­mat­stadt ori­en­tie­ren können.

Was die BVG außer­dem in Angriff genom­men hat, ist das kom­pli­zier­te Pro­ze­de­re für die Bean­tra­gung und die Ticket­kon­trol­le. 4 837 Kin­der sind im letz­ten Jahr schwarz­ge­fah­ren. Dar­un­ter sind auch unfrei­wil­li­ge Schwarz­fah­rer, die nicht zeit­gleich ihr Schü­ler­ti­cket, eine gül­ti­ge Trä­ger­kar­te und den Schü­ler­aus­weis vor­wei­sen konn­ten. Doch inzwi­schen wird auch das Schü­ler­ti­cket im Abon­ne­ment auf die elek­tro­ni­sche Fahr­Card umge­stellt, auf der das Pass­fo­to des Schü­lers abge­bil­det ist und wel­che die Trä­ger­kar­te und den Papier­aus­weis ersetzt.

Ins­ge­samt fin­de ich, dass das gute Nach­rich­ten für Ber­li­ner Schü­le­rin­nen und Schü­ler sind. Und da gibt es – aus­nahms­wei­se – mal nichts zu meckern.

 

Joa­chim Faust muss­te sich in der Ver­gan­gen­heit mit Schü­ler­ti­ckets, Geschwis­ter­ti­ckets, Schü­ler­ti­ckets, die in Geschwis­ter­ti­ckets umge­wan­delt wur­den, her­um­schla­gen und macht drei Kreu­ze, dass das jetzt alles viel ein­fa­cher gewor­den ist.

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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