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Was lange währt… :
Sanierung der U‑Bahnhöfe: Läuft, aber dauert…

9. August 2023
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Wie lan­ge Chuck Nor­ris wohl gebraucht hät­te, um den U‑Bahnhof See­stra­ße zu sanie­ren? Oder den U‑Bahnhof Pank­stra­ße? Chi­na hät­te in der Sanie­rungs­zeit wohl gan­ze U‑Bahnnetze neu gebaut, doch die alten Hal­te­stel­len bei lau­fen­dem Betrieb zu reno­vie­ren, ist eben eine Her­ku­les­auf­ga­be für die BVG. Wir haben nach­ge­fragt, wie es weitergeht. 

Foto: BVG/Evelyn Dahmer

Das Geheim­nis wird gelif­tet, tex­te­te die um locke­re Sprü­che nie­mals ver­le­ge­ne BVG, als am 2. August der Auf­zug am hun­dert­jäh­ri­gen Bahn­hof See­stra­ße Rich­tung Nor­den in Betrieb ging. 18 lan­ge Mona­te hat es gedau­ert und 1,8 Mil­lio­nen gekos­tet. Dafür kom­men mobi­li­täts­ein­ge­schränk­te Fahr­gäs­te jetzt in einem Rutsch auf die Stra­ßen­ebe­ne an der Mül­lerstra­ße Ecke See­stra­ße. Am neu­en Aus­gang an der Ams­ter­da­mer Stra­ße wird noch ein biss­chen gewer­kelt, bevor der alte Zugang in Angriff genom­men wird. Erst dann ist die öst­li­che Bahn­steig­sei­te fertig. 

Doch der west­li­che Bahn­steig Rich­tung Süden kommt auch noch dran. Die Aus­schrei­bung dafür (und auch für den zwei­ten Auf­zug) wird gera­de vor­be­rei­tet, die Geneh­mi­gun­gen ste­hen noch aus. “Aktu­ell pla­nen wir, mit dem Bau Mit­te 2024 zu begin­nen”, teilt eine Spre­che­rin der BVG auf unse­re Anfra­ge mit. Mit noch etwa 3,5 Jah­ren Bau­zeit ist wohl min­des­tens zu rechnen. 

An der Pankstraße geht’s drunter und drüber

In Geduld üben müs­sen sich auch die Fahr­gäs­te am U‑Bahnhof Pank­stra­ße, der zwar jün­ger ist (1977), aber unter Denk­mal­schutz steht. Abwech­selnd waren die Bahn­stei­ge wochen­lang gesperrt. “Die Arbei­ten für die Grund­in­stand­set­zung, den Ein­bau der neu­en Auf­zugs­an­la­ge und des neu­en Zugangs lau­fen auf Hoch­tou­ren”, ver­si­chert uns die BVG. Auf­grund der Kom­ple­xi­tät der Arbei­ten und weil man ja nie weiß, was so alles pas­sie­ren wird, könn­te es aber zu Ver­zö­ge­run­gen kom­men. Und über­haupt und sowie­so ist so ein nach­träg­li­cher Auf­zugs­ein­bau ganz schön kom­plex, erklärt die BVG auf die­ser Sei­te.

Na, dann wol­len wir mal gnä­dig sein. War­um soll­ten die feh­len­den Auf­zü­ge auch schnel­ler kom­men als der Wedding? 😀

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

13 Comments

  1. Wenn man dabei zusieht, ob über­haupt, oder wann und wie lan­ge hier an der Pank­str. gear­bei­tet wird, kann einem schlecht wer­den! Ich woh­ne hier und bin sehr oft im Kreuzungsbereich.Im Herbst stand doch wirk­lich mal ein Herr ein­sam auf der Lei­ter und strich mit einem klei­nen Pin­sel­chen über das Dach. Wenn man die Fir­men nach Leis­tung und nicht nach Stun­den bezah­len wür­de, wäre der Bau sicher längst fertig!

  2. Bei der Fra­ge wie kom­pli­ziert der Bau am U‑Bahnhof Pank­stra­ße ist, soll­te auch berück­sich­tigt wer­den, dass unter, bzw. teil­wei­se neben der Bahn­hof noch ein Atom­bun­ker exis­tiert, der wohl vom Ver­ein Ber­li­ner Unter­wel­ten unter­hal­ten wird.
    Vie­le Grüße
    Bernd Schimmler

  3. Im U Bahn­hof Pank­stra­ße bekommt man es noch nicht ein­mal hin, das wenigs­tens die Roll­trep­pe repariert
    wird. Jeder Geh­be­hin­der­te muss also ent­we­der bis Oslo­er Stra­ße oder Gesund­brun­nen aus­wei­chen, oder irgend­wie, im Kami­ka­ze­ma­nö­ver da run­ter gelangen.

  4. DE hat ein Pro­blem mit sei­ner Ver­wal­tung, die in der Ver­gan­gen­heit auf­ge­bläht wur­de mit aller­lei Zustän­dig­kei­ten, Behör­den, Plan­ver­fah­ren, Durch­füh­rungs­ver­ord­nun­gen, Prü­fun­gen, Gut­ach­ten, so daß man vor lau­ter Regeln und Plä­nen und Anord­nun­gen nicht mehr einen Fuß vor den ande­ren set­zen kann. Selbst die Poli­tik, die die­ses Desas­ter ja ver­ant­wor­tet, wird selbst nicht mehr fer­tig mit dem Dickicht der Ver­ord­nun­gen bei der Umset­zung ambi­tio­nier­ter Ideen. Ein Unter­neh­men wie die BVG, die an die­sen Struk­tu­ren lei­det, kann gar nicht anders, als Ihre Zie­le im Pla­nungs­dschun­gel zu ver­lie­ren .… . DE ist ein­fach überreguliert

  5. Deutsch­land kann es nicht, will es nicht und bekommt es nicht hin. Über­all läh­men­de Büro­kra­tie. Deutsch­land ist bekannt für hal­be Sachen (Haupt­bahn­hof BER usw usw) Und zu allem Übel, das wird immer teu­rer (Bau­ma­schi­nen und Gerüs­te kos­ten Geld auch wenn sie nicht bewegt oder genutzt wer­den) Über­all hört und liest man gleich­lau­ten­de Berich­te, man fragt sich wann wer­den die Poli­ti­ker mal end­lich wach??? Auf die­se Wei­se stär­ken wir die AfD. „Denk ich an Deutsch­land in der Nacht, werd‘ ich um den Schlaf gebracht“

    • Hal­lo W.Schmidt
      der war gut …. Poli­ti­ker und wach wer­den !! mög­li­cher­wei­se soll das alles so sein , damit Mensch auf­wa­chen soll viel­leicht ja …. viel­leicht nein , bin auch kein Hell­se­her…. und selbst wenn AFD dadurch stär­ker wird , die wer­dens auch nicht rich­ten… weil kei­ner mit denen eine Regie­rung ein­ge­hen wird ok !!??
      Grüße

  6. Das ist das ers­te Mal, dass die BVG kom­mu­ni­ziert, dass die Bau­maß­nah­men der zwei­ten Bahn­steig­hälf­te noch nicht Mal aus­ge­schrie­ben sind und sich die gesam­te Fer­tig­stel­lung noch Mal um ein paar Jah­re ver­zö­gert. Die ursprüng­lich ange­kün­dig­te Bau­zeit ist schon längst über­schrit­ten und dass obwohl hier gera­de nicht unter dem rol­len­den Rad gebaut wer­den muss­te, weil der Bahn­hof ja drei Bahn­steig­kan­ten hat und wäh­rend der Bau­pha­se an Bahn­steig und Gleis­bett die Züge ent­spre­chend umge­lei­tet wur­den und Bau­frei­heit bestand.
    Der ein­zi­ge Grund für die­se ewi­gen Bau­zei­ten bei der BVG sind man­geln­de Pla­nungs­ka­pa­zi­tä­ten und Bau­bud­gets. Der Stra­ßen­raum für die Bau­stel­len­ein­rich­tung kos­tet auch nichts und die Fahr­gäs­te sind eh egal. So sind dann täg­lich zu beob­ach­ten aktu­ell maxi­mal 3–5 Arbei­ter am Start und es kom­men sol­che kaf­ka­es­ken Bau­zei­ten von am Ende annä­hernd 10 Jah­ren zustande.
    Das ist für eine „Welt­stadt“ wie Ber­lin ein­fach nur pein­lich und ein poli­ti­sches Pro­blem. Wobei da wohl kaum Hoff­nung auf Bes­se­rung besteht.

  7. Die Bau­stel­le an der See­str. besteht schon sehr viel län­ger als 18 Mona­te, fra­gen Sie die Händ­ler an der öst­li­chen Seite…
    Ich habe das begrüßt, war doch mein Weg zur U‑Bahn für die Fahrt gen Nor­den damals sehr, sehr lan­ge Zeit viel kürzer…
    Was ich nicht ver­ste­he, wie­so man – die BVG – die Fahr­gäs­te an der Ersatz­hal­te­stel­le für den 120er Bus so lan­ge Zeit buch­stäb­lich im Regen STEHEN lässt, auch bei Wind und in der Som­mer­hit­ze ohne Schat­ten. Platz genug ist da, für’n paar Bän­ke und ’nen Sonnenschirm…

    • Hal­lo Heidi
      na ja die BVG hat mög­li­cher­wei­se auch nicht mit soooo lan­ger Bau­zeit gerech­net, ande­rer­seits eine Ersatz­hal­te ist eben nur ein Ersatz …. ein Pro­vi­so­ri­um…. bezeich­net eine für den vor­über­ge­hen­den Zweck ein­ge­rich­te­te Sache, wobei die zeit­li­che Beschrän­kung des Gebrau­ches von vorn­her­ein fest­ge­legt wird.
      Eben dar­um kei­ne Bän­ke und ´nen Son­nen­schirm – das wäre dann eher ein Cafe oder Eisdiele 😜
      Gele­gent­lich wird ein Pro­vi­so­ri­um zur Dau­er­ein­rich­tung, dann spricht man scherz­haft von einem Pro­vi­du­ri­um , was dann hier wohl zutref­fend erscheint 🤣
      Und zu guter Letzt ein bischen Son­ne , Regen und Wind hat noch kei­nem gescha­det, här­tet ab und stärkt das Immunsystem👍
      sturm­freie Restwoche

      • Lie­ber Reinhard,
        die Beleh­rung ist über­flüs­sig. Ver­mut­lich sind Sie jün­ger als ich und nicht geh­be­hin­dert. Ach, mit Son­nen­schirm käme doch auch noch Strand­fee­ling auf, ich wün­sche all­zeit gute Gesundheit.

        • ….das soll­te kei­ne Beleh­rung sein !! liegt wohl an mei­ner tie­fen­spann­ten Art , das mich sol­che Din­ge ein­fach nicht stö­ren… da gibt es Grö­ße­res was auf uns zukom­men wird … geh­be­hin­dert nein dafür rüs­ti­ger mitt60ger
          und vie­len Dank für die Gesund­heit – ihnen selbst­ver­stän­lich ebenso 😊

    • Ich kann Ihnen nur Recht geben. Ich ste­he dort auch regel­mä­ßig seit der Bau­stel­le und sehe oft Men­schen mit Krü­cken und auch älte­re ger­bräch­li­che Men­schen, die ver­ze­wi­felt eine Sitz­mög­lich­keit suchen. Denn man war­tet schon mal 20 Minu­ten, wenn man Pech hat. Am bes­ten direkt bei der BVG beschweren.

  8. Hal­lo
    ich glau­be Chuck Nor­ris wäre sehr schnell damit fer­tig, schließ­lich hat er als Kind schon Sand­bur­gen gebaut…. wir nen­nen sie heu­te Pyramiden !!
    Da ich lan­ge Zeit immer wie­der für die BVG gear­bei­tet habe , weiß ich – und dar­über haben wir uns immer gewun­dert – das die Uhren bei der BVG lang­sa­mer ticken . Zumin­dest war es damls so , als die U‑Bahn nach Span­dau und nach Para­cel­sus Bad gebaut wur­de. Die Haus­ei­ge­nen Elek­tri­ker hat­ten immer sehr viel Zeit für die Auf­ga­ben bekom­men, die wur­den dann auch als Grund­la­ge für die Fremd­fir­men genom­men, mit ande­ren Wor­ten wir hat­ten auf ein­mal dop­pelt bis fast 3x so viel Zeit eine Arbeit aus­zu­füh­ren . Jede Fir­ma wäre doch bekloppt gewe­sen , wenn sie schnel­ler gear­bei­tet hät­te um dann weni­ger zuver­die­nen als im Auf­trag drin stand …. oder!!?? Mög­li­cher­wei­se ist das auch heu­te noch und somit ein Puz­zle­teil wes­halb die Bau­stel­len soooo lan­ge dauern
    Gruß

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