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Jeden Samstag in die Schule

18. September 2014

samstagsschule2Sams­tags haben die Kin­der im Brun­nen­vier­tel Schu­le. Aller­dings nicht alle Kin­der – und die Anwe­sen­heit ist auch frei­wil­lig. Sams­tags über­nimmt die Rus­si­sche Sams­tags­schu­le einen Teil der Räu­me in der Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le. Mit dem neu­en Schul­jahr hat auch an die­ser beson­de­ren Schu­le der Unter­richt wie­der begon­nen. In die­sem Schul­jahr besu­chen 130 jun­ge Ber­li­ner mit rus­si­schen Wur­zeln die Bildungseinrichtung.

Die Spra­che auf dem Schul­hof ist rus­sisch. An den Schul­räu­men der Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le hän­gen an jedem Sams­tag kyril­li­sche Buch­sta­ben. Rus­sisch spre­chen die Leh­rer, rus­sisch spre­chen die Kin­der, rus­sisch spricht auch Schul­lei­te­rin Olga Del­wa. „Vie­le der Kin­der kön­nen rus­sisch spre­chen. Wir fin­den aber, dass es wich­tig ist, die Spra­che rich­tig zu kön­nen. Dazu gehört auch das Lesen und das Schrei­ben“, sagt Olga Del­wa. Außer­dem sei es für vie­le wich­tig, den Kon­takt zur Kul­tur ihres Her­kunfts­lan­des nicht zu ver­lie­ren. Auf dem Stun­den­plan steht des­halb vor allem die rus­si­sche Spra­che, aber je nach Alter der Kin­der auch rus­si­sche Mär­chen und Lie­der, Lite­ra­tur, Geschich­te und Geo­gra­phie Russ­lands. Auch die rus­si­schen Fes­te wer­den gemein­sam gefeiert.

samstagsschule32002 hat das Pro­jekt mit 15 Kin­dern begon­nen. In die­sem Schul­jahr kom­men Woche für Woche fast 130 Kin­der zwi­schen vier und 14 Jah­ren aus ganz Ber­lin ins Brun­nen­vier­tel. „Die Kin­der kom­men aus allen Rich­tun­gen: aus dem Wed­ding, aus Alt-Mit­te, aus Adlers­hof, Lich­ten­berg und Mar­zahn“, sagt Olga Del­wa. Aus dem West­teil der Stadt kom­men sie nicht, weil der Schul­trä­ger, der BGFF e.V. (Ber­li­ner Gesell­schaft für För­de­rung inter­kul­tu­rel­ler Bil­dung und Erzie­hung) in Span­dau eine wei­te­re Rus­si­sche Sams­tags­schu­le betreibt.

Die Kin­der wer­den in einem Gebäu­de der Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le in der Stral­sun­der Stra­ße in acht ver­schie­de­nen Klas­sen­grup­pen von aus­ge­bil­de­ten Leh­re­rin­nen unter­rich­tet, die alle Mut­ter­sprach­le­rin­nen sind. Ange­fan­gen hat die Schu­le in einem Raum der Evan­ge­li­schen Kir­che am Hum­boldt­hain. Spä­ter zog sie um in die Vine­ta-Grund­schu­le, dann ins Olof-Pal­me-Kin­der- und Jugend­zen­trum. Weil die Rus­si­sche Sams­tags­schu­le auch aus die­sen Räu­men her­aus gewach­sen war, wech­sel­te sie 2010 schließ­lich in die Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le. Sams­tags von 10 bis 14 Uhr kann der BGFF e.V. Räum­lich­kei­ten der Sekun­dar­schu­le nutzen.

In die­sem Jahr gibt es in der Rus­si­schen Sams­tags­schu­le 27 Erst­kläss­ler, die über­wie­gend bereits in den Jah­ren zuvor in Vor­schul­grup­pen rus­sisch gelernt haben. „Wir freu­en uns, dass es so vie­le sind. Es zeigt, dass wir es rich­tig machen“, sagt Olga Del­wa. Dass sie es rich­tig machen, davon war auch die Jury über­zeugt, die den Inte­gra­ti­ons­preis in Mit­te ver­gibt. Bereits 2006 hat sie der Rus­si­schen Sams­tags­schu­le im Wed­ding den Preis zugesprochen.

Text und Fotos: Domi­ni­que Hensel

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