Liebe Bahn, gestern kam ich mal wieder am Bahnhof Gesundbrunnen vorbei. Du weißt schon, dieser Bahnhof, der seit längerer Zeit ein Empfangsgebäude erhalten soll. Du hast dort vor ein paar Monaten mal einen Bauzaun abgestellt, hinter dem seither Friedhofsruhe herrschte. Doch gestern konnte ich dort ein lautes Rattern und Hämmern hören. Zuerst dachte ich, du wärst inzwischen dazu übergegangen, den Vorplatz des Bahnhofs mit Baustellengeräuschen von CD zu beschallen, damit es nicht zu lästigen Fragen über den Sinn des Zauns kommt. Aber dann sah ich sie: Richtige Baumaschinen, die dort richtigen Asphalt wegmeißelten.
Soll das heißen, der Bau der Wartehalle beginnt jetzt tatsächlich? Bist du dir sicher, Bahn, dass es nicht zu heiß oder zu kalt, zu trocken oder zu feucht ist, um jetzt schon mit dem Bau anzufangen? Du weißt doch am besten, wie schnell ein laufender Betrieb wieder zum Stillstand kommt. Wie? Es liegen noch gar nicht alle Baupläne vor? Schön, dann haben wir die Oase der Stille, in die du den sonst so hektischen Platz verwandelt hast, ja bald wieder zurück. Ach, und noch etwas, Bahn: Wenn du wirklich daran glaubst, die Halle würde in einer fernen Zukunft nicht nur errichtet, sondern anders als der Flughafen auch tatsächlich eröffnet werden, dann schlage doch am besten jetzt schon mal den Begriff „Brandschutz“ nach. Nur so als Tipp.