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Risikogebiet: Jetzt sind wir alle betroffen!

8. Oktober 2020
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Eine Zeichnung eines Corona-Virus.

In die­sem Som­mer haben vie­le dar­auf geach­tet, nicht in Risi­ko­ge­bie­te zu rei­sen, um sich nicht mit Coro­na anzu­ste­cken. Jetzt ist die Situa­ti­on genau umge­kehrt: Wir Wed­din­ger dür­fen nicht mehr ein­fach so in Hotels oder Feri­en­woh­nun­gen in ande­ren Bun­des­län­dern rei­sen, weil unser Bezirk selbst als Risi­ko­ge­biet gilt. Das hät­te viel­leicht ver­hin­dert wer­den können.

Aber auch jetzt kön­nen wir noch etwas tun, damit die Pan­de­mie bei uns beherrsch­bar bleibt.

Bis­lang galt der Wed­ding ja sowie­so für alle, die dort nicht woh­nen, als Risi­ko­ge­biet. Stän­dig sei es wahl­wei­se kri­mi­nell, dür­fe man sich abends nicht auf die Stra­ße trau­en oder wer­de man qua­si an jeder Stra­ßen­ecke abge­zo­gen. Doch jetzt ist die bun­des­weit als Grenz­wert defi­nier­te Zahl von 50 Coro­na-Neu­in­fek­tio­nen in unse­rem Bezirk Ber­lin-Mit­te erheb­lich über­schrit­ten (am 07.10. waren es 70,5 Fäl­le pro 100.000 Ein­woh­ner, Ten­denz stei­gend). Dabei gilt das Wohn­ort­prin­zip – Tou­ris­ten, Beschäf­tig­te oder Besu­cher aus ande­ren Bezir­ken sind in die­ser Zahl gar nicht erst ent­hal­ten. Damit gilt der Bezirk Ber­lin-Mit­te (gemein­sam mit ande­ren Innen­stadt­be­zir­ken) als Corona-Risikogebiet.

Und das hat bis­her nie dage­we­se­ne Kon­se­quen­zen für Ber­li­ner aus Mit­te, Neu­kölln, Fried­richs­hain-Kreuz­berg, Tem­pel­hof-Schö­ne­berg und Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf – und damit eben auch für uns Wed­din­ger: Nach einer Eini­gung aller Bun­des­län­der am gest­ri­gen Mitt­woch dür­fen Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner eines Risi­ko­ge­biets nicht mehr anders­wo beher­bergt wer­den! Das gilt auch, wenn die Gesamt­stadt Ber­lin unter der kri­ti­schen Mar­ke bleibt (am 07.10. waren es 47,2 Fäl­le pro 100.000 Ein­woh­ner). Das heißt für vie­le von uns: alles Essig mit den Herbst­fe­ri­en oder Rei­sen am Wochen­en­de! Auf even­tu­el­len Kos­ten bleibt man sit­zen, wenn man kei­ne Eini­gung mit dem Beher­ber­gungs­be­trieb trifft.

Über die Sinn­haf­tig­keit der Ermitt­lung die­ser Zah­len, die neu­en Beschrän­kun­gen des Senats und die Fra­ge, ob Par­ties unter frei­em Him­mel für die­se Ent­wick­lung ver­ant­wort­lich sind, wol­len wir an die­ser Stel­le gar nicht dis­ku­tie­ren. Son­dern dar­über, was wir im All­tag im Wed­ding beobachten.

Schön, dass sich vie­le an die Mas­ken­pflicht im Nah­ver­kehr und in Geschäf­ten hal­ten. Doch heißt es “Mund-Nasen-Schutz” und nicht “Mund­schutz.” Alles, was unter dem Riech­kol­ben hängt, ist also kei­ne ordent­lich getra­ge­ne Maske.

 

Der Senat, und das weiß jeder, wird es allein aus per­so­nel­len Grün­den kaum schaf­fen, alle Beschrän­kun­gen in der Gas­tro­no­mie und bei pri­va­ten Tref­fen zu kon­trol­lie­ren. Aber heißt das, dass wir die­se (mit einer gewis­sen Wahr­schein­lich­keit durch­aus sinn­vol­len) Maß­nah­men offen unter­lau­fen dür­fen, nur weil wir ahnen, dass Ver­stö­ße im Wed­ding sowie­so nur ach­sel­zu­ckend zur Kennt­nis genom­men werden?

Wir fin­den: Nein. Lehnt also Ein­la­dun­gen zu Par­ties ab, die sich ver­schie­ben las­sen. Sprecht euer Umfeld auf falsch getra­ge­ne Mas­ken an. Schaut nicht weg, wenn ihr mit­be­kommt, dass in eurer Nach­bar­schaft bewusst gegen Regeln ver­sto­ßen wird, son­dern sprecht die Leu­te freund­lich, aber reso­lut an. Das, was hier gera­de pas­siert, betrifft am Ende alle, nicht nur die Igno­ran­ten, son­dern auch die Vernünftigen.

Erst kommt das Beher­ber­gungs­ver­bot für alle Bewoh­ner von Ber­lin-Mit­te. Und was kommt danach? Wir wol­len es lie­ber nicht erleben.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

3 Comments

  1. Gibt es hier­zu eine Quel­le? Ich ver­su­che gera­de, her­aus­zu­fin­den, inwie­fern das Beher­ber­gungs­ver­bot tat­säch­lich beschlos­sen ist, dazu fin­de ich noch nichts – eher Überlegungen.

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