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Preiswert bauen im Brunnenviertel

1. September 2015
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degewo baut in der Wattstraße - Grafik: Planungsunterlage degewo
dege­wo baut in der Watt­stra­ße – Gra­fik: Pla­nungs­un­ter­la­ge degewo

Das lan­des­ei­ge­ne Woh­nungs­un­ter­neh­men dege­wo plant einen Neu­bau in der Use­do­mer Stra­ße Ecke Watt­stra­ße. 7.600 Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che sol­len ab 2016 gebaut wer­den. Um die Bau­kos­ten zu spa­ren, setzt die dege­wo auf eige­ne Archi­tek­ten und auf eine kos­ten­güns­ti­ge Bauweise.

Genaue Miet­prei­se wer­den noch nicht genannt, immer­hin ist die Fer­tig­stel­lung im Som­mer 2018 geplant. Genannt wird als Ori­en­tie­rung die Zahl von 6,50 Euro pro Qua­drat­me­ter für 40 Woh­nun­gen. Für die ande­ren 80 Woh­nun­gen gibt es noch kei­ne Anga­ben. Ins­ge­samt wer­den in dem Neu­bau die klei­ne­ren Woh­nun­gen über­wie­gen. Das heißt, die größ­te Anzahl von Woh­nun­gen in dem Eck­haus wer­den Woh­nun­gen mit zwei oder drei Zim­mern sein. Der Plan zeigt auf 22 Metern Höhe sie­ben Etagen.

Bau­en auf altem Busdepot

Brandmauer, die verschwinden wird - Foto: Andrei Schnell
Brand­mau­er, die ver­schwin­den wird – Foto: And­rei Schnell

Eine Brand­mau­er auf dem Gelän­de zeigt noch ein Wand­ge­mäl­de mit einem Baum vor Fens­tern. So tarnt sich die Brand­mau­er als Fas­sa­de. Der von der Dege­wo geplan­te Neu­bau schließt an die­ser Wand an und ver­voll­stän­digt damit die Watt­stra­ße. Auf der Use­do­mer Straßt soll der Eck­bau wei­ter­ge­führt wer­den. Das Grund­stück befin­det sich auf dem still­ge­leg­ten Betriebs­hof der BVG und ist seit Jahr­zehn­ten im Eigen­tum der dege­wo, die ihren Anteil von 4000 Qua­drat­me­tern bis­lang an die BVG ver­mie­tet hatte.
Die dege­wo will bis zum Jahr 2025 in Ber­lin 11 000 Woh­nun­gen errich­ten. Damit die­se kos­ten­güns­tig gebaut wer­den, also unter 1500 Euro Bau­kos­ten pro Qua­drat­me­ter (was zu Mie­ten von unter 10 Euro pro Qua­drat­me­ter füh­ren könn­te), setzt die Dege­wo auf inter­ne Archi­tek­ten und auf ein­fa­che Bau­aus­füh­rung. In ihrem jähr­li­chen Maga­zin stadt­sicht schreibt das Woh­nungs­un­ter­neh­men: “Ziel ist es, Bau­ne­ben­kos­ten ein­zu­spa­ren. Kom­pak­te Grund­ris­se, opti­ma­le Flä­chen­aus­nut­zung und funk­tio­na­le Fas­sa­den sol­len außer­dem Kos­ten sparen.”

Kri­tik der Archi­tek­ten­kam­mer Berlin

Grundriss Wattstraße - Planungsunterlage der degewo
Grund­riss Watt­stra­ße – Pla­nungs­un­ter­la­ge der degewo

Die Archi­tek­ten­kam­mer Ber­lin ist natür­lich wenig erfreut, wenn durch die Pres­se­mit­tei­lung der dege­wo „Eigen­leis­tung schafft güns­ti­gen Wohn­raum“ der Ein­druck ent­steht, am Bau sei­en beson­ders die Archi­tek­ten teu­er. Sie fragt nach, ob in den von der dege­wo genann­ten Bau­kos­ten von 1400 Euro pro Qua­drat­me­ter auch die Kos­ten des eige­nen, ange­stell­ten Archi­tek­ten ent­hal­ten sind oder ein­fach nur ver­ges­sen wur­den. Vor allem aber befürch­tet die Archi­tek­ten­kam­mer einen „Bau von der Stan­ge“ und schürt die Angst vor Bau­ten wie im Mär­ki­schen Vier­tel oder in der Gropiusstadt.

Im Brun­nen­vier­tel bereits im Bau befin­den sich 104 Woh­nun­gen an der Gleim­stra­ße Ecke Graun­stra­ße. Hier betont die Dege­wo den Bau von mehr als ein Drit­tel Ein­raum­woh­nun­gen und den Bau von bar­rie­re­ar­men Woh­nun­gen. Güns­ti­ge Miet­prei­se wer­den nicht erwähnt. Fer­tig­stel­lung soll im Som­mer 2016 sein.

Die Dege­wo ist nach Anzahl der Woh­nun­gen vor dem Vater­län­di­schen Bau­ver­ein, der Ges­obau und der ber­li­no­va der größ­te Ver­mie­ter im Brunnenviertel.

LINKS
Pres­se­mit­tei­lung der Dege­wo zur Use­do­mer Ecke Wattstraße
Maga­zin stadtsicht
Kri­tik der Archi­tek­ten­kam­mer Ber­lin am Prin­zip Eigenleistung
Bau­vor­ha­ben Gleimstraße

 

Autor: And­rei Schnell
Gra­fi­ken: Pla­nungs­un­ter­la­gen der degewo

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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