Draußen beginnt der Frühling, und das Strandbad Plötzensee freut sich auf die Besucher:innen. Das Team ist stolz auf das Erreichte: Aus einer „Bruchbude” ist in vier Jahren das am besten bewertete Strandbad Berlins geworden. Und für diese Saison und im Hinblick auf das 100-jährige Jubiläum 2025 können sich die Gäste auf einige Neuerungen freuen.
“Wir lieben das Strandbad und alle Möglichkeiten, die dieser einzigartige und historische Ort mit sich bringt”, schwärmt Florian Heep vom Betreiberteam. Die alte Bausubstanz und jahrzehntelange Vernachlässigung haben aber zur Folge, dass ständig in den Erhalt und die Entwicklung weiter investiert werden muss. Das ist nach den Coronajahren kein leichtes Unterfangen. Und dennoch ist Florian zuversichtlich: „Wir wollen diesen Ort weiterhin mit all unserer Energie pflegen, aufwerten und erhalten.” In Zeiten hoher Inflation geht das nicht ganz ohne Preisanpassungen, auch wenn es schwerfällt. Worauf sich die kleinen Gäste freuen können, ist das edukative Kinderdorf, das für die nahe Zukunft geplant ist und die derzeit in die Jahre gekommenen Spielgeräte ersetzen soll.
Wer nicht den ganzen Tag am Strand verbringen kann oder möchte, muss nicht die Tageskarte kaufen. Denn das im vergangenen Sommer eingeführte Kurzzeitticket für 2 Stunden soll bleiben, außerdem wird es vergünstigte Preise für Kinder und Angebote für Familien geben. Das Strandbad versucht, die Eintrittspreise nicht weiter anheben zu müssen als nötig, zum Beispiel durch neue Einnahmequellen wie einen Minigolf-Parcours und Bogenschießen. Die haben noch einen weiteren Vorteil: “Auch bei schlechtem Wetter sind solche Angebote interessant”, sagt Florian. Denn die Abhängigkeit von guter Witterung ist für das Strandbad bislang eine ständige Herausforderung. “Darüber grübeln wir in jedem Winter”, sagt Florian. Betriebskosten sind schließlich immer zu zahlen. Daher versucht das Team, die Innenräume auch im Winter zu vermieten und damit zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Doch denken wir lieber an den Sommer: An heißen Tagen gab es früher lange Warteschlangen an den zwei Kassen. Das soll sich ändern, mit vier statt zwei Kassen und Vorverkaufstickets über einen Ticketing–Partner, die am Eingang nur eingescannt werden müssen. Der Fahrradparkplatz erwies sich im letzten Jahr ebenfalls als unzureichend. „Wir finden es super, dass immer mehr Badegäste mit dem Rad kommen”, sagt Florian. So soll die Kapazität von 500 auf 1000 erhöht werden, sobald es eine Finanzierung dafür gibt.
Was sich nicht ändert, ist die Haltung des Betreiberteams: „Wir wollen weiterhin ein Strandbad für alle sein. Eine offene Gästepolitik für alle Menschen und Kulturen bleibt ein Kernthema” betont Florian. “Diversität ist eine Stärke, wir lehnen jede Art von Ausgrenzung und Diskriminierung ab.” Außerdem sollen Nachhaltigkeitsaspekte noch weiter in den Vordergrund rücken: Mehrwegsysteme, Mülltrennung und vielleicht bald auch selbsterzeugte Energie. Nicht zuletzt ist das Baden am Seestrand die einzige legale Möglichkeit, im Landschaftsschutzgebiet Plötzensee schwimmen zu gehen. Denn das zertrampelte Ufer an der Ostseite hat sich zum Sorgenkind entwickelt, dem der Bezirk seit letztem Jahr mit Kampagnen und verstärkten Kontrollen und Bußgeldern begegnet.
Natur mitten in der Stadt bewahren, ein historisches Erbe pflegen, Kultur unterstützen und für Unterhaltung sorgen, alles in Harmonie mit den vielen Menschen, die rund um den See leben: Das bleibt auch 2023 eine spannende Aufgabe.
Zu guter Letzt ein Veranstaltungstipp für das Strandbad Plötzensee:
Osterfeuer am Ostersonntag
Es gibt Programm für Klein und Groß:
Eiersuche am Strand
Eier-Malstation
Selbstgemachter Eierlikör
Stockbrot & Marshmallows
Feuershow
Kalte & warme Getränke
Vergünstigter Eintritt: 4 € (Kinder bis 12 Jahre umsonst)
Das Osterfeuer wird um 17 Uhr entzündet.
Ich hoffe das die Strandbad Betreiber bezüglich der vor dort ausgehenden lauten Techno Musik, was diese abgestritten hatten endlich dazu gelernt haben.
Es gibt immer Leute, die meinen tun und lassen zu können was Sie wollen, weil Berlin ja so cool sei.
Danke ! Und ich habe schon häufig gedacht, ich seie mit dieser Haltung allein!
Hallo Tom! Hallo Jupp! Seid Ihr vielleicht die selbe Person? 😀
War zum letztem Mal vor etwa 40 Jahren als Kind. Werde mir das Mal jetzt ansehen.
In der Vergangenheit hat das Bezirksamt glücklicherweise all die lauten Musik-Events am See gestoppt!
Es wäre schön, wenn dieses Verbot auch 2023 wieder greifen würde! Wie ist der Stand hierzu?