UPDATE Direkt nach dem Mauerfall entstand im früheren Niemandsland zwischen Wedding und Pankow der Kinderbauernhof Pinke-Panke. Doch dieser bekommt zwei Drittel der Zuschüsse vom Bezirksamt gestrichen – eine existenzielle Bedrohung. Zuletzt hat der Bezirk aber eingelenkt.
In eine andere Welt eintauchen
“Direkt an der Grenze zum Wedding, aber schon in Pankow, gibt es einen Kinderbauernhof, der ist so herrlich unperfekt, dass er bei jedem Wetter ein schönes Reiseziel darstellt. Jugendliche oder Heranwachsende können ihr Ökologisches Jahr dort verbringen, Kinder erhalten Einblick in die Bearbeitung von Holz, den Umgang mit Tieren und an manchen Sonntagen kann auf dem Trödelmarkt allerlei getauscht und gehandelt werden. Der Kaffee könnte besser sein, aber er wärmt von innen, wenn man mal wieder wartet, bis das Stockbrot der Kinder am Lagerfeuer fertig ist.
Pinke Panke ist für uns als Familie wichtig, bietet es doch ohne viel Aufwand die Möglichkeit in eine andere Welt einzutauchen. Das Café Mirabelle ist direkt um die Ecke und beruhigt die hungrigen Mägen nach einem Tag an der frischen Luft.
Doch das Angebot ist gefährdet. Im Newsletter des Tagesspiegels erfuhr ich, dass kurzfristig zwei Drittel der öffentlichen Gelder für das Projekt gestrichen werden mussten und nun Unterschriften für eine Online-Petition gesammelt werden. Ich verstehe, dass öffentliche Gelder wegfallen können und nicht die einzige Finanzierungsquelle sein dürfen. Ich verstehe jedoch nicht, warum es diesbezüglich keinen vorhergehenden und nach Alternativen suchenden Dialog gab. Warum ist die Bedeutung des Projektes Pinke Panke für den Bezirk Pankow, für die hier lebenden Familien und aus angrenzenden Bezirken stammenden Besucher nicht wichtig genug? Pinke Panke ist wichtig, es ist ein Treffpunkt für Groß und Klein, eine Begegnungsstätte verschiedenster Welten. Ich als Mutter zweier Kinder, die auch im Wedding gewohnt hat, wünsche mir, dass auch Freunde des Kinderbauernhofs aus dem Wedding und Gesundbrunnen die Petition unterschreiben. Und vielleicht, vielleicht entsteht ein Dialog, der das Angebot (gerade die Holzwerkstatt) erhalten lässt”, so die Zuschrift unserer Leserin Diana Netzschwitz.
Land Berlin könnte Kürzung verhindern
Bei den Haushaltsberatungen im Abgeordnetenhaus hat sich zwischenzeitlich der Pankower SPD-Abgeordnete Torsten Schneider dafür eingesetzt, dass bezirkliche Projekte, die für ihre Arbeit aufgrund besonderer Bedeutung, dazu gehört die überregionale Wirksamkeit, zur Grundfinanzierung durch den Bezirk zusätzlich eine Aufstockungsfinanzierung durch das Land Berlin erfahren, nicht weniger Förderung erhalten dürfen. Das könnte die bezirkliche Entscheidung hinfällig machen.
Um dem Pankower Jugendhilfeausschuss zu zeigen, dass es auch den Bürgern ernst ist, werden aber weiter Unterschriften gesammelt in der Hoffnung, dass dieses wichtige Projekt für die Kinder in Pankow und im Wedding dauerhaft erhalten bleibt!
Hier der Link zur Online-Petition