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Parkour im Wedding: Hindernisse spielend überwinden

22. April 2019
Alex auf der Stahlkonstruktion der Swinemünder Brücke. Foto: Paul Alpha
Alex auf der Stahl­kon­struk­ti­on der Swi­ne­mün­der Brü­cke. Foto: Paul Alpha

Alex ist 32 Jah­re alt und wohnt in der Swi­ne­mün­der Stra­ße im Brun­nen­vier­tel. Er ist Park­our-Trai­ner und hat der Kiez­Sport­Lot­sin Susan­ne Bür­ger erklärt, was es mit die­sem akro­ba­ti­schen Trend­sport auf sich hat.

Das Brun­nen­vier­tel ist bekannt bei Park­our-Sport­lern. „Hier trai­nie­ren bis zu 15 Grup­pen, die Leu­te kom­men von über­all her“, sagt Alex. Beson­ders beliebt sei der Hof mit den Park­our-Ele­men­ten in der Dem­mi­ner Stra­ße. Kein Wun­der, Alex hat bwgt e.V. bei der Gestal­tung beraten.

Zuschauer und Begleiter: Hund Ngandi ist mit dabei und wartet geduldig, wenn Alex die Hindernisse der Stadt überwindet. Für die Geduld gibt es hier Streicheleinheiten. Foto: Paul Alpha
Zuschau­er und Beglei­ter: Hund Ngan­di ist mit dabei und war­tet gedul­dig, wenn Alex die Hin­der­nis­se der Stadt über­win­det. Für die Geduld gibt es hier Strei­chel­ein­hei­ten. Foto: Paul Alpha

Bei Park­our geht es dar­um, mit den Fähig­kei­ten des eige­nen Kör­pers effi­zi­ent von Punkt A zu Punkt B zu gelan­gen und dabei Hin­der­nis­se zu über­win­den. Park­our kann man über­all betrei­ben, in der Natur oder in der Stadt, eher sel­te­ner in der Sport­hal­le. Park­our-Sport­ler brau­chen vor allem Kraft und Beweg­lich­keit. Und sie müs­sen ver­schie­de­ne Grund­tech­ni­ken wie das Balan­cie­ren, das Hoch­zie­hen, unzäh­li­ge Sprung­tech­ni­ken und das siche­re Lan­den trai­nie­ren. Die flüs­si­ge Kom­bi­na­ti­on der Tech­ni­ken folgt immer der Logik, Hin­der­nis­se mit so wenig Auf­wand wie mög­lich zu überwinden.

Eine Trai­nings­ein­heit beginnt mit dem Auf­wär­men. Dann fol­gen Auf­ga­ben, von ein­fach bis kom­plex. Ent­we­der wird dabei nur eine Tech­nik geübt, zum Bei­spiel das Balan­cie­ren auf einem Bal­ken. Oder der Sport­ler muss meh­re­re Tech­ni­ken kom­bi­nie­ren, um eine Auf­ga­be zu lösen. Das geht auch spie­le­risch, wenn man bei­spiels­wei­se Bäl­le vom Boden auf­he­ben soll, ohne die­sen zu berüh­ren – so als bestün­de der Boden aus Lava. Am Schluss der Ein­heit steht das Krafttraining.

Parkour-Sportler Alex an einem Verkehrsschild vor dem Stadtteilladen des Quartiersmanagements Brunnenstraße. Foto: Paul Alpha
Park­our-Sport­ler Alex an einem Ver­kehrs­schild vor dem Stadt­teil­la­den des Quar­tiers­ma­nage­ments Brun­nen­stra­ße. Foto: Paul Alpha

Auch wenn die Mög­lich­kei­ten im Fokus ste­hen, ist Sicher­heit ein gro­ßes The­ma beim Park­our. Wer über­mü­tig wird oder fal­schen Ehr­geiz ent­wi­ckelt, kann sich schnell ver­let­zen. Vor einer Übung prüft der Sport­ler immer die Stand­si­cher­heit von Mau­ern oder Gelän­dern. Beson­ders schwie­ri­ge oder gefähr­li­che Auf­ga­ben – wie ein wei­ter Sprung zwi­schen zwei Mau­ern – wer­den zuerst auf dem Boden geübt. Park­our-Sport­ler trai­nie­ren ein­zeln oder in Grup­pen. Wett­kämp­fe tra­gen sie jedoch nicht aus, viel­mehr ver­sucht jeder, sei­ne eige­nen Gren­zen immer wei­ter zu ver­schie­ben. Dabei ist ein Sprung nicht nur ein Sprung, son­dern Aus­druck der kör­per­li­chen Mög­lich­kei­ten und der Krea­ti­vi­tät des ein­zel­nen Sport­lers. „Außen­ste­hen­den kommt Park­our wie eine Sek­te vor“, sagt Alex lachend. Park­our hat sei­ne Sicht ver­än­dert: „Ich sehe vie­le Mög­lich­kei­ten, kei­ne Hindernisse.“

Wer im Sport­ver­ein Park­our trai­nie­ren möch­te, kann das zum Bei­spiel bei Pfef­fer­sport tun. Dort gibt es Grup­pen für Kin­der ab acht Jah­ren (War­te­lis­te), für Jugend­li­che ab 14 Jah­ren, für Erwach­se­ne sowie eine Grup­pe nur für Frau­en: www.pfeffersport.de/sport/parkour

Text: Susan­ne Bür­ger, Fotos: Paul Alpha
Der Text ist im Kiez­ma­ga­zin “brun­nen” 1/2019 erschie­nen. Mehr über die ehren­amt­li­che Bür­ger­re­dak­ti­on steht auf dem Redak­ti­ons­blog unter www.brunnenmagazin.wordpress.com 

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