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Parkdecks zu Wohnheimen

13. Januar 2020
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Nach der Eröff­nung des Flug­ha­fens BER dürf­ten sich auch die Tage des Park­hau­ses in der Trift­stra­ße 17 ihrem Ende zunei­gen. Das soll dann abge­ris­sen wer­den, auf dem Gelän­de soll eine Kita errich­tet wer­den und Wohn­raum für Stu­den­ten und Geflüch­te­te ent­ste­hen. Aus nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den blo­ckiert bis­lang die Beuth Hoch­schu­le für Tech­nik die Ent­wick­lung des Areals.


Denn ihr gehört das Park­haus, das um das Jahr 1970 her­um errich­tet wor­den war. Wie vie­le ande­re Park­decks und Tief­ga­ra­gen im Wed­ding zeugt es von den Träu­men einer „auto­ge­rech­ten Stadt“, die die Pla­nungs­kul­tur damals beherrsch­te: Sie ste­hen heu­te zu einem gro­ßen Teil leer. Obwohl die Hoch­schu­le im Jahr 2011 nur 15 Euro im Monat für die Nut­zung des Park­hau­ses ver­lang­te – für Lehr­be­auf­trag­te sogar nur 7,50 Euro im Monat – fan­den sich nicht genug Mie­ter von Park­plät­zen. Der Betrieb lohn­te sich nicht mehr und wur­de ein­ge­stellt, das Park­haus an ein pri­va­tes Unter­neh­men ver­pach­tet, das von dort aus einen Shut­tle-Ser­vice zum Flug­ha­fen Tegel betreibt.

Damals wur­den auch Über­le­gun­gen ange­stellt, den Stand­ort künf­tig für stu­den­ti­sches Woh­nen zu ent­wi­ckeln. Zwar benö­tigt die Beuth Hoch­schu­le für Tech­nik (BHT) auch drin­gend Erwei­te­rungs­flä­chen für den Betrieb als Hoch­schu­le, die sieht die Hoch­schul­lei­tung seit Beginn des letz­ten Jahr­zehnts aber vor allem auf dem Gelän­de des Flug­ha­fens Tegel, wo der „Cam­pus TXL“ als zwei­ter Hoch­schul­stand­ort ent­wi­ckelt wer­den soll. Wie es dann wei­ter ging, ist nur all­zu bekannt: Die Eröff­nung des neu­en Flug­ha­fens Ber­lin-Bran­den­burg „Wil­ly Brandt“ im Juni 2012 wur­de nur vier Wochen vor der geplan­ten Eröff­nungs­fei­er abge­sagt. Inzwi­schen ist der 31. Okto­ber 2020 als Eröff­nungs­ter­min anvi­siert und es spricht eini­ges dafür, dass es dies­mal sogar klap­pen wird. Die Hoch­schu­le wäre jedoch schlecht bera­ten, jetzt schon den Stand­ort für ande­re Nut­zun­gen frei­zu­ge­ben. So lan­ge der Cam­pus TXL „nicht in der bau­li­chen Umset­zung ist, ist die gesan­te Flä­che des Park­haus­grund­stücks in der Trift­stra­ße 17…weiterhin für eine erfor­der­li­che Bau­maß­nah­me für die BHT vor­zu­se­hen und kann daher zum jet­zi­gen Zeit­punkt nicht abge­ge­ben wer­den“, teil­te der Ber­li­ner Staats­se­kre­tär für Wis­sen­schaft und For­schung Stef­fen Krach im Sep­tem­ber 2018 dem Bezirk Mit­te mit. Es könn­te als noch eine gan­ze Wei­le dauern.

Inzwi­schen haben sich die Anfor­de­run­gen an die künf­ti­ge Wohn­nut­zung auf dem Gelän­de wei­ter­ent­wi­ckelt. Zeit­wei­se war es auch als Stand­ort für „Modu­la­re Unter­künf­te für Flücht­lin­ge“ („MUF“) im Gespräch, der­zeit favo­ri­siert der Bezirk eine Kom­bi­na­ti­on aus stu­den­ti­schem Woh­nen und „beson­de­ren Wohn­for­men“ wie betreu­tem Woh­nen oder Woh­nen für Flücht­lin­ge. Das Grund­stück liegt im Akti­ven Zen­trum Mül­lerstra­ße, wes­halb für die detail­lier­te­re Ent­wick­lung von Pla­nungs­ideen auch öffent­li­che Mit­tel („Ord­nungs­maß­nah­men“) bereit­ge­stellt wer­den können.

Autor: Chris­tof Schaffelder

Die­ser Arti­kel ist zuerst in der Zei­tung “Ecke Mül­lerstra­ße” Aus­ga­be Dez.2019/Jan. 2020 erschienen.

 

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1 Comment

  1. Gera­de habe ich erfah­ren, dass wir bald mehr Büro­räu­me im Wed­ding haben werden:
    real in der Mül­lerstra­ße muss schlies­sen. angeb­lich wegen zu hoher Mie­te ab 2021. Dann sol­len dort Büros entstehen.

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