Seit 2014 steht es leer, mitten in einer gut besuchten Grünfläche: das Parkcafé Rehberge. Genauso lange wie der Leerstand bewegt sich auch nichts mit einer neuen Nutzung. Die grüne Bezirksstadträtin mahnt wegen hoher Sanierungskosten, und dass sich kein ganzjähriger Betrieb für einen Pächter rechne. Ein CDU-Bezirksstadtrat wollte das Gebäude an die Boxabteilung von Hertha BSC abtreten (wir berichteten). Und die SPD hat ein Interessenbekundungsverfahren durchgesetzt – unter Beteiligung eines zufällig ausgelosten Bürgergremiums. Kommt 2021 endlich Fahrt in die Sache?
Mathias Schulz, Vorsitzender der SPD-Abteilung Rehberge, könnte sich vorstellen, dass ein Bürgerrat am Interessenbekundungsverfahren teilnimmt. Dieses würde aus zufällig ausgelosten Bürgerinnen und Bürgern bestehen, ein Novum im Wedding. Die Bezirksverordneten haben außerdem gefordert, dass nicht nur wirtschaftliche Kriterien ausschlaggebend sein sollen. Somit könnte die Nutzung des Gebäudes auch gemeinwohlorientiert erfolgen.
“Wir brauchen Raum für nachbarschaftliches Miteinander!”
Eine Gruppe von fünf Weddingern im Alter von 29 bis 57 Jahren könnte sich vorstellen, sich mit einer Interessentengruppe an der Ausschreibung zu beteiligen. “Wir haben das Gefühl, dass wir im Wedding noch mehr Räume benötigen, in denen nachbarschaftliche Initiativen, vielleicht ein günstiges Café oder Bar, ein Veranstaltungsort oder Ähnliches Platz haben”, so die Truppe aus der Fehmarner Straße, die sich bei uns gemeldet hat. Gerade der massenhafte Immobilienverkauf an Heimstaden hat sie in dieser Auffassung bestärkt. “Es wäre es doch eigentlich an der Zeit, ein Zeichen gegen Verdrängung und den Immobilienmarkt zu setzen… wir brauchen Raum für nachbarschaftliches Miteinander!” In dem Haus in der Fehmarner Straße, in dem Nele, Jonas, Louis und Stefan wohnen, sind die Zustände seit langer Zeit sehr schlimm. “Momentan klagen wir als Hausgemeinschaft gegen den Vermieter wegen einer Rattenplage, fehlender Nebenkostenabrechnung und vielem mehr. Wir haben es satt, dass das Leben in der Stadt von Profitorientierung und individuellen Interessen gestaltet wird und wollen gemeinsam aktiv werden. Außerdem hat uns die Sammelklage Mut gemacht, auch außerhalb von unserem Haus die Stadt mitzugestalten”, schreibt uns die Gruppe. Am 2. Februar soll mit einer Auftaktveranstaltung gestartet werden, damit sich noch mehr Freiwillige finden.
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich unter [email protected] ans Kernteam wenden. Vielleicht bringen ja diesmal die Bürgerinnen und Bürger Bewegung in den Leerstand ums Parkcafé?
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Das kann ich nur unterstützen. Ich hoffe, ihr berichtet weiter.
Lieblingsthema! Klar bleiben wir dran. LG, Dominique