In vielen Sommern, vor allem im Jahr 2018, litten nicht nur Mensch und Tier unter der Hitze, sondern auch unsere Pflanzen. Gerade in einem so grünen Stadtteil wie dem Wedding mit seinen vielen Straßenbäumen kommt es dann auf das Engagement seiner Bewohnerinnen und Bewohner an. Denn das Grünflächenamt kommt mit Wässern nicht mehr hinterher. Hier ein paar Tipps, wie ihr durch Bäume gießen helfen könnt.
Besonders viel Wasser brauchen die neu gepflanzten Bäume und andere Pflanzen am Straßenrand. Die Jungbäume überstehen eine zweite Trockenperiode nach dem Sommer 2018 nicht gut. Sie haben noch keine ausreichenden Reserven oder tiefreichenden Wurzeln, um sich selbst zu versorgen. Ältere Bäume können zur Reduzierung des Trockenstresses die Blätter abwerfen. Da wir jetzt das zweite Jahr in Folge wenig Regen haben, ist aber auch der Altbaumbestand in Gefahr.
Zum Glück gießen viele Weddinger den Baum vor ihrem Haus – und das ist auch dringend nötig, nicht nur einmal. Falls möglich, sollten mindestens zwei bis drei Eimer (20 bis 50 Liter) Wasser pro Baum pro Tag gegossen werden. Jede Bewässerung hilft dabei, die Bäume und Vegetation vor dem Absterben durch Vertrocknung zu schützen.
Sofern es zeitlich möglich ist, ist es sinnvoll, den Baum erst anzugießen und zu warten, bis die Feuchtigkeit eingezogen ist, da aufgrund der langanhaltenden Trockenheit die Erdkruste eine Schicht gebildet hat, die wasserabweisend wirkt. Nach dem Angießen kann der Boden das Wasser wesentlich besser aufnehmen. Außerdem verdunstet über den Tag ein großer Teil des Wassers, sodass die Wässerung auf früh morgens oder abends gelegt werden sollte.
Die Bäume in der Stadt haben es besonders schwer, weil sie meist eingemauert und ihre Wurzeln überpflastert sind. Straßenbäume haben nur ein kleines bisschen Erde zur Verfügung, um Wasser aufzunehmen. Auch wenn es mal gewittert und dann stark regnet: Der Großteil des Wassers von großen Regenschauern landet in der Kanalisation und nicht bei den Wurzeln. Nur Dauerregen ist da ein richtiger Wasserlieferant für die Bäume.
“Acht bis zehn Eimer einmal die Woche”, empfiehlt der Naturschutzverband BUND fürs Baumgießen. Es darf auch mehr sein, da zuviel Wasser in dieser Zeit nicht schadet. Die Berliner Straßenpumpen zu nutzen, ist sinnvoll, um die Wasserkosten nicht explodieren zu lassen.
Habe auch das Glück, direkt vorm Haus eine Wasserpumpe vorzufinden. Freitag Abend habe ich 9 Bäume mit je 4 10-Liter-Eimern voll Wasser gewässert und dann noch die 3 Rosenstöcke vor dem Haus. 3–4 lobende Kommentare habe ich gehört. Hätte mich gefreut, wenn noch mehr Nachbarn aus der Ostender Straße mit Eimern dazu gekommen wären. Jeden Abend schaffe ich das leider nicht. Aber der Sommer ist ja noch lang. Und die Wasserpumpe funktioniert hoffentlich jeden Tag.
[…] über Ob allein oder in Gruppen: Hauptsache gießen!—Weddingweiser […]
Danke für den Tipp mit der Wasserpumpe. Praktischerweise habt ihr gleich die Pumpe bei mir um die Ecke fotografiert. Ich habe gestern angefangen mit Gießen.