Ein Lebensmittelgeschäft, das keiner großen Kette gehört und in dem die Mitglieder entscheiden, wie der Laden läuft. Das ist längst keine Utopie mehr, sondern in New York mit 17.000 Genossenschaftsmitgliedern pure Realität. Auch in Frankreich und Belgien gibt es das Konzept “Food Coop” schon seit 2016. New York, Paris, Wedding: Nun hat Berlin die Chance, als nächstes die Idee eines sozialen, nachhaltigen und transparenten Supermarktes zu verwirklichen – und das in den Osram-Höfen!
Die Idee
SuperCoop ist ein Supermarkt, der den eigenen Kund*innen gehört und durch die Zusammenarbeit aller gute Produkte zu fairen Preisen anbieten kann. Als Sozialunternehmen werden die Gewinne direkt in das Geschäft reinvestiert und die Mitglieder entscheiden, was mit dem erwirtschafteten Geld passiert. Das kann funktionieren, weil alle Mitglieder als Anteilseigner*innen Teil der Genossenschaft werden und pro Monat drei Stunden im Alltagsgeschäft des Supermarkts aushelfen. Die Besonderheit: Nur, wer mitmacht, darf auch einkaufen. Ganz automatisch wird der kooperative Supermarkt so auch zu einem Ort der nachbarschaftlichen Zusammenkunft, an dem sich jedes Mitglied auf demokratischer Basis einbringen kann.
Auch wenn die Idee keine neue ist, die Realisierung die “SuperCoop” stellt Johanna, Eugénie, Jessica, Marie und die mittlerweile weiteren 120 Mitglieder noch vor viele Hürden. Die große Frage ist natürlich, ob der Wedding für das Vorhaben eines gemeinschaftlichen Supermarkts bereit ist. Nun finden regelmäßig digitale Welcome-Sessions statt. Dabei geht es darum, das Projekt vorzustellen, Fragen zu klären und frühestmöglich in den aktiven Austausch zu kommen. Nur, wenn genug Menschen zusammenkommen und sich vorstellen können, diese Idee mitzutragen, ist eine große Eröffnung in den Osram-Höfen möglich. Wer erst einmal auf dem aktuellen Stand bleiben möchte, kann sich auch für den Newsletter registrieren. Um dem Ziel von 500 Mitgliedern näher zu kommen, startet im Sommer auch eine zweite Crowdfunding Kampagne.
Die Vorteile
Wer biologisch und nachhaltig einkaufen möchte, muss bisher oft tief in den Geldbeutel greifen. Dazu kommt, dass die vielen Labels im konventionellen Einzelhandel für die einzelne Person kaum mehr nachzuvollziehen sind. Dafür spricht auch eine aktuelle Oxfam Studie: die großen deutschen Supermärkte gehören europaweit zu den intransparentesten und unnachhaltigsten Lebensmittelketten. Das soll sich mit SuperCoop Berlin ändern: “Ziel ist es, gute Lebensmittel durch ein faires System allen zugänglich zu machen”, so die Gründerinnen von SuperCoop. Ein Supermarkt von und für die eigenen Mitglieder, bei dem der Austausch über Lebensmittel, deren Herkunft und die Auswirkung auf Gesundheit und Umwelt essentieller Bestandteil ist.
Das Sortiment
Von Apfelmus bis Zahnpasta soll alles angeboten werden, um einen kompletten Einkauf auf einmal zu erledigen. Zukünftig ist ein breites Angebot mit über 4.000 Produkten geplant. Viel Wert wird dabei auf Regionalität, Saison-Ware und Bio-Qualität gelegt. Dabei spielt auch die Vermeidung von Plastikverpackungen eine große Rolle. Viele Produkte möchte SuperCoop direkt vom Hersteller beziehen und auch den landwirtschaftlichen Lebensmitteln eine Chance geben, die vom konventionellen Einzelhandel gar nicht erst angenommen werden. Dabei gilt weiterhin: die Mitglieder werden in die Entwicklung des Produktsortiments durch die regelmäßig stattfindenden Generalversammlungen einbezogen.
UPDATE: Hier haben wir über die Eröffnung im September 2021 berichtet.
SuperCoop – Dein kooperativer Supermarkt in Berlin
E‑Mail: [email protected]
Hallo,
gerne möchte ich informiert werden und schließe eine Teilnahme nicht aus.
liebe Ute, bald folgt ein neuer Artikel auf dem Blog. Du kannst aber auch gerne direkt bei einem Kennenlernen-Treffen (digital) alle deine Fragen klären. Hier findest du mehr Infos zu den nächsten Treffen am 29.4 und/oder 30.4:
https://supercoop.de/events/kategorie/event-category/