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Supercoop: ein gemeinschaftlicher Supermarkt für den Wedding

4. Februar 2021
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Ein Lebens­mit­tel­ge­schäft, das kei­ner gro­ßen Ket­te gehört und in dem die Mit­glie­der ent­schei­den, wie der Laden läuft. Das ist längst kei­ne Uto­pie mehr, son­dern in New York mit 17.000 Genos­sen­schafts­mit­glie­dern pure Rea­li­tät. Auch in Frank­reich und Bel­gi­en gibt es das Kon­zept “Food Coop” schon seit 2016. New York, Paris, Wed­ding: Nun hat Ber­lin die Chan­ce, als nächs­tes die Idee eines sozia­len, nach­hal­ti­gen und trans­pa­ren­ten Super­mark­tes zu ver­wirk­li­chen – und das in den Osram-Höfen!

Die Idee

Super­Coop ist ein Super­markt, der den eige­nen Kund*innen gehört und durch die Zusam­men­ar­beit aller gute Pro­duk­te zu fai­ren Prei­sen anbie­ten kann. Als Sozi­al­un­ter­neh­men wer­den die Gewin­ne direkt in das Geschäft reinves­tiert und die Mit­glie­der ent­schei­den, was mit dem erwirt­schaf­te­ten Geld pas­siert. Das kann funk­tio­nie­ren, weil alle Mit­glie­der als Anteilseigner*innen Teil der Genos­sen­schaft wer­den und pro Monat drei Stun­den im All­tags­ge­schäft des Super­markts aus­hel­fen. Die Beson­der­heit: Nur, wer mit­macht, darf auch ein­kau­fen. Ganz auto­ma­tisch wird der koope­ra­ti­ve Super­markt so auch zu einem Ort der nach­bar­schaft­li­chen Zusam­men­kunft, an dem sich jedes Mit­glied auf demo­kra­ti­scher Basis ein­brin­gen kann.

Auch wenn die Idee kei­ne neue ist, die Rea­li­sie­rung die “Super­Coop” stellt Johan­na, Eugé­nie, Jes­si­ca, Marie und die mitt­ler­wei­le wei­te­ren 120 Mit­glie­der noch vor vie­le Hür­den. Die gro­ße Fra­ge ist natür­lich, ob der Wed­ding für das Vor­ha­ben eines gemein­schaft­li­chen Super­markts bereit ist. Nun fin­den regel­mä­ßig digi­ta­le Wel­co­me-Ses­si­ons statt. Dabei geht es dar­um, das Pro­jekt vor­zu­stel­len, Fra­gen zu klä­ren und frü­hest­mög­lich in den akti­ven Aus­tausch zu kom­men. Nur, wenn genug Men­schen zusam­men­kom­men und sich vor­stel­len kön­nen, die­se Idee mit­zu­tra­gen, ist eine gro­ße Eröff­nung in den Osram-Höfen mög­lich. Wer erst ein­mal auf dem aktu­el­len Stand blei­ben möch­te, kann sich auch für den News­let­ter regis­trie­ren. Um dem Ziel von 500 Mit­glie­dern näher zu kom­men, star­tet im Som­mer auch eine zwei­te Crowd­fun­ding Kampagne.

Die Vorteile

Wer bio­lo­gisch und nach­hal­tig ein­kau­fen möch­te, muss bis­her oft tief in den Geld­beu­tel grei­fen. Dazu kommt, dass die vie­len Labels im kon­ven­tio­nel­len Ein­zel­han­del für die ein­zel­ne Per­son kaum mehr nach­zu­voll­zie­hen sind. Dafür spricht auch eine aktu­el­le Oxfam Stu­die: die gro­ßen deut­schen Super­märk­te gehö­ren euro­pa­weit zu den intrans­pa­ren­tes­ten und unnach­hal­tigs­ten Lebens­mit­tel­ket­ten. Das soll sich mit Super­Coop Ber­lin ändern: “Ziel ist es, gute Lebens­mit­tel durch ein fai­res Sys­tem allen zugäng­lich zu machen”, so die Grün­de­rin­nen von Super­Coop. Ein Super­markt von und für die eige­nen Mit­glie­der, bei dem der Aus­tausch über Lebens­mit­tel, deren Her­kunft und die Aus­wir­kung auf Gesund­heit und Umwelt essen­ti­el­ler Bestand­teil ist.

Das Sortiment

Von Apfel­mus bis Zahn­pas­ta soll alles ange­bo­ten wer­den, um einen kom­plet­ten Ein­kauf auf ein­mal zu erle­di­gen. Zukünf­tig ist ein brei­tes Ange­bot mit über 4.000 Pro­duk­ten geplant. Viel Wert wird dabei auf Regio­na­li­tät, Sai­son-Ware und Bio-Qua­li­tät gelegt. Dabei spielt auch die Ver­mei­dung von Plas­tik­ver­pa­ckun­gen eine gro­ße Rol­le. Vie­le Pro­duk­te möch­te Super­Coop direkt vom Her­stel­ler bezie­hen und auch den land­wirt­schaft­li­chen Lebens­mit­teln eine Chan­ce geben, die vom kon­ven­tio­nel­len Ein­zel­han­del gar nicht erst ange­nom­men wer­den. Dabei gilt wei­ter­hin: die Mit­glie­der wer­den in die Ent­wick­lung des Pro­dukt­sor­ti­ments durch die regel­mä­ßig statt­fin­den­den Gene­ral­ver­samm­lun­gen einbezogen.

UPDATE: Hier haben wir über die Eröff­nung im Sep­tem­ber 2021 berichtet. 

Super­Coop – Dein koope­ra­ti­ver Super­markt in Berlin

E‑Mail: [email protected]

Charleen Effenberger

Mag den Wedding und das Schreiben - und die Kombination aus Beidem. Seit 2017 hier vor Ort möchte sie bleiben; nicht zuletzt um dabei sein zu können, wenn der Wedding endlich kommt.

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