Als eine echte Alternative zu Discountern und intransparenten Supermärkten soll der kooperative Lebensmittelhandel SuperCoop in den Weddinger Osram-Höfen schon am 22. September Schritt für Schritt eröffnen. Ziel ist es, allen Menschen gute, fair gehandelte und gesunde Produkte durch die Mitgestaltung eines neuen Lebensmittelsystems zu ermöglichen. Einkaufen kann nur, wer einen kleinen Anteil der Genossenschaft erwirbt. Kooperation, Teilnahme und Transparenz ist dabei die Basis des Ganzen. Bereits knapp über 150 Mitglieder zählt die nachbarschaftlich und gemeinschaftlich organisierte Genossenschaft und baut damit langsam aber sicher eine richtige Community auf. Wie das alles genau funktioniert, haben wir bereits im Februar auf dem Blog berichtet.
Die Planung nimmt ihren Lauf
In den letzten Monaten hat sich aber einiges getan. Nicht nur ist die Gemeinschaft durch regelmäßige Online-Kennenlerntreffen und eine breite mediale Aufmerksamkeit um viele weitere Mitglieder gewachsen. Auch die Eröffnungspläne werden immer konkreter. Den Osram-Höfen als Standort für den gemeinschaftlichen Supermarkt steht nicht mehr viel im Wege und schon jetzt zeigen Vorstand und Mitglieder regelmäßig Präsenz vor Ort, um interessierten Anwohner:innen Rede und Antwort zu stehen. Fleißig wird in nunmehr 15 Arbeitsgruppen zu verschiedenen Thematiken recherchiert, ausgetauscht und umgesetzt. Von Administration über Produktbeschaffung, Kommunikation, IT bis hin zu finanziellen und rechtlichen Fragen helfen alle Genossenschaftsmitglieder in den jeweiligen Gruppen mindestens 3 Stunden im Monat bei der Realisierung des Projekts. Und das mit Erfolg: Schon jetzt steuert die Genossenschaft auf die 200 Anteile zu. Spätestens, wenn der Laden erst einmal die Pforten öffnet, wird es dann auch viel operativer: Ware annehmen, um- und auffüllen und kassieren, so Vorstandsmitglied Johanna über zukünftige Aufgaben aller Mitglieder. Eben ein ganz klassischer Supermarktalltag, den es gemeinsam zu bewältigen gilt.
Noch braucht es Unterstützung
Doch ist das Ziel bisher nicht erreicht. Für die geplante Umsetzung benötigt es noch weiter aktive Mitglieder, die mit unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam eine faire und nachhaltige Zukunft gestalten wollen. Denn nur in einer Gemeinschaft sind solche Ziele umsetzbar. Das Generieren von weiteren Anteilen hat dennoch auch ganz rationale Gründe, wie Johanna vom SuperCoop erzählt. “Wir haben uns das ausgerechnet. Für die Anmietung der Räume und den Kredit bei der Bank brauchen wir 500 Genossenschaftsanteile”. Diese wurden mit mehr als 600 Mitgliedern inzwischen mehr als erreicht.
Startschuss für’s Crowdfunding
Foto rechts: SuperCoop
Mit 500 Unterstützer:innen konnte die erste gemeinschaftlich organisierte Crowdfunding-Kampagne 2019 den Prototyp des SuperCoop finanzieren. Das Supermarkt-Modell konnte getestet, angepasst und weiterentwickelt werden. Auf dieser Grundlage wird es jetzt ernst, denn im August ging die zweite Kampagne mit einem großen Online-Event an den Start.
Dabei gab es jede Menge Hintergrundinfos und Geschichten rund um SuperCoop. Dabei konnte man nicht nur all die verschiedenen Menschen hinter dem Projekt kennenlernen, sondern auch spannende Gäste, die im Wedding bekannt sind wie bunte Hunde: Maria vom Himmelbeet, Sükran Altunkaynak vom Quartiersmanagement Pankstraße, Karen Wohlert vom Baumhaus Berlin, Gülcan Nitsch von Yeşil Çember, sowie Beatrice Walthall von der Vagabund Brauerei. Sie alle erklärten, wie Engagement in der Nachbarschaft zu einer fairen Gesellschaft und einer guten Ernährung für alle beitragen können.
Wie geht es weiter? Die Eröffnung des ersten Ladens am 22. September ist erst der Start: Für ein Vollsortiment, längere Öffnungszeiten und ein größeres Lager für mehr Direktvermarktung wird Ende des Jahres nochmal von 200 qm auf 700 qm erweitert. Direkt nebenan. Dafür braucht die Genossenschaft rund um die Vorstandsmitglieder Eugénie, Jessica, Johanna und Marie weiterhin Unterstützung und freut sich über neue Mitglieder.
SuperCoop – dein kooperativer Supermarkt in Berlin
Oudenarder Straße 16, 13347 Berlin-Wedding
E‑Mail: [email protected]
Eröffnung am 22. September