Die Machbarkeitsuntersuchung für die Rad-Schnellverbindung 2 (RSV 2) “Mitte–Tegel–Spandau” ist abgeschlossen. Die Vorzugsvariante führt jetzt fast am gesamten Nordufer entlang von der Fennbrücke bis zur Sylter Straße – und zwar auf einem eigenständigen zweispurigen Radweg. Der verläuft überwiegend auf der jetzigen südlichen, uferseitigen Fahrbahnseite, wo es keine Straßen-Einmündungen gibt. Der bisherige Fernradweg Berlin–Kopenhagen wird dagegen teilweise auf dem Fußweg am Ufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtkanals geführt, was vor allem bei schönem Wetter Konflikte zwischen Radfahrenden und Spaziergängern bzw. ‑innen provoziert.
An der Straße Nordufer würden für die Umsetzung des RSV2 jedoch fast alle Parkplätze entfallen müssen. Westlich der Buchstraße dürfte das zwar keine Probleme aufwerfen: Mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung ab Mitte Juni müsste sich am Virchow-Klinikum und am Robert-Koch-Institut die Parkraum-Situation eigentlich vollkommen entspannen, weil hier kein Mensch wohnt.
Für den weiteren Verlauf bis zur Torfstraße ist das jedoch anders. Hier schlagen die Verkehrsplaner alternativ zu den breiten Doppel-Radstreifen die Einrichtung einer Fahrradstraße vor. Dazu müsste es aber gelingen, den Durchgangsvverkehr aus diesem Straßenabschnitt herauszuhalten. Der Senat macht in seiner Presseerklärung leider keine Angaben über den möglichen Realisierungszeitraum des Projekts. Als nächsten Schritt wird hier die “Vorplanung” angekündigt. Auf die folgt normalerweise noch die “Ausführungsplanung”, bevor die Ausschreibungen vorgenommen werden und die bauliche Umsetzung beginnen kann. Das kann noch einige Jahre dauern.
Auf der Website infravelo.de findet sich unter “Aktuelles” sowie “Berichte und Dokus” ein recht ausführlicher Ergebnisbericht der Machbarkeitsuntersuchung der RSV 2. Dargelegt werden dabei auch die untersuchten Streckenvarianten auf der Moabiter und Charlottenburger Seite des Kanals. Hinter der Seestraße soll die Vorzugsroute über das Dohnagestell an der Julius-Leber-Kaserne entlang zur “Urban Tech Republic” auf dem ehemaligen Flughafen Tegel verlaufen und dann über die neue Wohnsiedlung Gartenfeld bis zur Wasserstadt Spandau führen. Auf der anderen Seite führt die Schnellverbindung über die Fennbrücke und die Heidestraße zum Hauptbahnhof.
Anm.d.Red.: Die Vorplanung für die Radschnellverbindung RSV 2 wird erst 2023 beginnen (Quelle: infravelo.de)
Text: Christof Schaffelder
Dieser Artikel erschien zuerst in der Sanierungszeitung “Ecke Müllerstraße”, Ausgabe April/Mai 2022