Der Bahnhof Wollankstraße an der Grenze zu Pankow liegt gleich am Soldiner Kiez. Einige Stichworte zu dem S‑Bahnhof am Rande des Wedding.
Anbindung
früher auch Fernverkehr, heute nur noch S‑Bahn
1930 wurde der Begriff und das Symbol der S‑Bahn am Bahnhof eingeführt
Benennungen
1877–1879 Bahnhof Prinzen-Allee (bis 1891 nur Bedarfshaltepunkt)
1879–1893 Bahnhof Pankow (Prinzenallee)
1893–1911 Bahnhof Pankow (Nordbahn)
1911–1937 Bahnhof Pankow Nordbahn
seit 1937 Bahnhof Wollankstraße
Bau, Umbauten und Sanierungen
Der 1893 erbaute Bahnhof aus gelbem Ziegelstein weist die Merkmale des Gründerzeit-Stils auf. Er befindet sich Ecke Nordbahnstraße/Sternstraße. 1901–1903 wurde der Ausbau des Bahnhofs vorangetrieben, die Schienen wurdem höher gelegt. Es entstanden 23 gemauerte Viaduktbögen. Der Haupteingang befindet sich seitdem an der Ecke Nordbahnstraße und Wollankstraße. 1961 wurde das Bahnhofsgebäude aus baulichen Gründen gesperrt, erst 1984 gesichert und 1993 grundsaniert. Seit 1994 kann man auch wieder die Nordausgänge nutzen.
Besonderheiten
Aufgrund des Kriegsgeschehens wurde der S‑Bahnbetrieb für ein paar Monate eingestellt und teilweise fuhren Dampfzüge als Ersatz. Ab 1961, in den Zeiten des geteilten Berlins, lag der Bahnhof Nahe der Berliner Mauer im Ostsektor der Stadt, nämlich in Pankow, wurde aber nur von Westberlinern genutzt. Dies war auch ohne Grenzkontrolle möglich, da die Zu- und Ausgänge in den Ostteil gesperrt waren. Beim alten Empfangsgebäude wurden die Fenster zugemauert, es hatte als Gebäude keine Funktion mehr. Allerdings wurde der Bahnbetrieb durch die ostdeutschen Reichsbahner abgewickelt. 1984 wurde die S‑Bahn von den Berliner Verkehrs-Betrieben (BVG) übernommen, jedoch blieben einige Bahnhöfe wie der Bahnhof Wollankstraße stillgelegt. Das führte zu Protesten, vor allem von den Menschen aus Frohnau. Neun Monate später, noch im gleichen Jahr, wurde die Strecke in Richtung Frohnau wieder in Betrieb genommen.
Elektrifizierung
Diese S‑Bahnstrecke wurde 1925 als eine der ersten elektrifiziert.
S‑Bahnlinien heute
S 1 Wannsee–Oranienburg
S25 Teltow Stadt–Henningsdorf
S85 Grünau/Schönweide–Waidmannslust
Tipps zum Weiterlesen
Peter Bley: Berliner S‑Bahn. Alba Verlag 1993
Jürgen Meyer-Kronthaler und Wolfgang Kramer: Berlins S‑Bahnhöfe. Ein dreiviertel Jahrhundert. be.bra verlag 1999
Internetlink zum Thema: http://www.stadtschnellbahn-berlin.de
Text und Fotos: Sulamith Sallmann, Übernahme aus dem Kiezmagazin Soldiner