Mastodon

Müllerstraße = Krachmacherstraße

30. April 2014

IMG_0671Zuge­ge­ben: Die meis­ten von uns wün­schen sich kei­ne Fried­hofs­ru­he in der Stadt. Aber allein vom Stra­ßen­ver­kehr sind in Ber­lin der­zeit 300.000 Men­schen von Lärm ober­halb der Wer­te, wel­che als gesund­heits­schäd­lich gel­ten, betrof­fen. Dazu kom­men noch S- und Stra­ßen­bah­nen, Flug­zeu­ge aber auch Lärm durch ande­re Men­schen. Durch Lärm steigt das Risi­ko für Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen, der Schlaf wird gestört und die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit nimmt ab.

Um auf die­se Gefah­ren hin­zu­wei­sen, fand heu­te, einen Tag vor dem Tag gegen den Lärm, in der Mül­lerstra­ße eine Mess-Akti­on statt. Wenn es zuneh­mend immer lau­ter wird, spre­chen die Fach­leu­te von Ver­lärmung. Im Rah­men des Tag gegen den Lärm fin­den seit 1995 Aktio­nen zum The­ma Lärm statt. Ziel der Akti­vi­tä­ten an die­sem Tag ist, Lärm als Umwelt­the­ma ins Bewusst­sein zu rufen. 2014 fin­det er am 30. April unter dem Mot­to „die Ruhe weg“ statt. Der Tag gegen Lärm nimmt damit in die­sem Jahr ins­be­son­de­re die Pro­ble­ma­tik der zuneh­men­den „Ver­lärmung“ und den Erhalt ruhi­ger Gebie­te unter die Lupe. Denn Lärm kann nicht nur läs­tig sein, son­dern auch die Gesund­heit schä­di­gen. Eine Hör­schä­di­gung tritt im All­ge­mei­nen erst ein, wenn man regel­mä­ßig hohen Lärm­be­las­tun­gen aus­ge­setzt ist. Ande­re Gesund­heits­aus­wir­kun­gen kön­nen bereits bei nied­ri­ge­ren Lärm­pe­geln her­vor­ge­ru­fen wer­den. Lärm ver­ur­sacht Stress, stört den Schlaf, beein­träch­tigt Kon­zen­tra­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on und kann bei Kin­dern zu einem ver­rin­ger­ten Lern­ver­mö­gen füh­ren. Die Wir­kung hängt nicht nur von der Laut­stär­ke ab, son­dern auch von der Dau­er und der per­sön­li­chen Einstellung.
Prak­ti­sche Infor­ma­tio­nen zum Lärm­schutz hat die Senats­ver­wal­tung unter dem Titel „Ruhe, bit­te!“ zusam­men gestellt. In der Bro­schü­re wer­den auch 15 typi­sche Lärm­stö­run­gen vor­ge­stellt und recht­lich bewerten.

Was kann der Einzelne tun? Leisten Sie (k)einen Beitrag!

v.l.n.r. T.Haas (Mit­tel und Wege), Chris­ti­an Köl­lin (VCD Nord­ost), Ulri­ke Krie­bel (Kol­le­gen 2,3

Der öko­lo­gi­sche Ver­kehrs­club Deutsch­land hat Tipps zusam­men gestellt, wie Auto­fah­rer unnö­ti­gen Lärm ver­mei­den können:
• Las­sen Sie den Motor auf kei­nen Fall im Stand „warm­lau­fen”. Beim Star­ten kein Gas geben. Fah­ren Sie sofort los, das schont den Motor, den Geld­beu­tel und die Ohren.
• Schal­ten Sie beim Anfah­ren schon nach fünf Metern in den zwei­ten Gang.
• Schal­ten Sie in den nächst­hö­he­ren Gang, ehe der Motor 2000 Umdre­hun­gen erreicht.
• Jedes Anfah­ren und Beschleu­ni­gen ver­braucht Kraft­stoff und erzeugt Lärm. Genü­gend Abstand zum vor­aus­fah­ren­den Fahr­zeug hilft, Ungleich­mä­ßig­kei­ten im flie­ßen­den Ver­kehr auszugleichen.
• Kon­trol­lie­ren Sie regel­mä­ßig den Rei­fen­druck, opti­mal gefüll­te Rei­fen rol­len leiser.
• Ver­mei­den Sie unnö­ti­ge Fahr­ten und stei­gen Sie bei Kurz­stre­cken auf das Fahr­rad, die Füße oder Öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel um.

Ob es zu laut ist, lässt sich übri­gens leicht mit einer kos­ten­lo­sen App tes­ten. Ab einem Wert von 85 dB(A) wird Lärm als so gefähr­lich ein­ge­schätzt, dass Arbeit­ge­ber ver­pflich­tet sind, Lärm­schutz­kopf­hö­rer bereit zu stellen.

 

Autor/Fotos: Thors­ten Haas

 

Am 9. Mai lädt Thors­ten Haas, der Initia­tor der heu­ti­gen Akti­on, im Rah­men des Pro­jek­tes SCHÖNER SPRENGELKIEZ zu einem Lärm­spa­zier­gang ein. 

Treff­punkt ist am 9. Mai um 17:00 Uhr in der Mül­lerstra­ße Ecke Lynarstraße.

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?