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Bildband:
Wenn Vögel fotografieren würden

15. Juni 2023
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Die­ses Buch ist ein ech­ter Geheim­tipp, denn es ist nicht im Buch­han­del erhält­lich. Trost: Der Wed­ding­wei­ser ver­lost es an euch. Dazu unten mehr. Vor­weg zusam­men­ge­fasst: „Ber­lin Mit­te 2021 – Metro­po­le und Kiez″ mit Luft­bil­dern des Foto­gra­fen Jür­gen Hoh­muth ver­eint Bli­cke von oben mit Detail­auf­nah­men. Der Bild­band zeigt Bau­pro­jek­te auf 276 groß­for­ma­ti­gen Sei­ten. Das Werk lohnt, mal wie­der eine Biblio­thek aufzusuchen.

Luftbild
Blick von oben auf Umge­bung der Wie­sen­burg Foto: Jür­gen Hohmuth

Anders als Kar­ten und Stadt­plä­ne, die Drauf­sich­ten ermög­li­chen, „bie­ten Luft­auf­nah­men wie die von Jür­gen Hoh­muth mit ihren bild­haf­ten Ansich­ten aus der Schräg­per­spek­ti­ve eine deut­lich näher am Gebau­ten ange­leg­te und somit leich­ter ver­ständ­li­che Sicht­wei­se″. So beschreibt Enno Kauf­hold im Vor­wort des Ban­des die Vor­tei­le von Luft­bil­dern. Foto­graf Jür­gen Hoh­muth sagt, die Idee des Buches sei, in die por­trä­tier­ten Area­le gleich­sam hineinzuzoomen.

Die Auf­nah­men hat der Foto­graf Jür­gen Hoh­muth im Team mit Kol­le­gen Mar­cus Feh­se gemacht. Sie doku­men­tie­ren, wie sich das Ber­li­ner Zen­trum durch Neu­bau inner­halb kur­zer Zeit ver­än­dert hat. Den Ist­zu­stand fest­hal­ten, dar­in sieht Jür­gen Hoh­muth die Absicht des Buches. Auf dem Gebiet des ehe­ma­li­gen Bezirks Wed­ding sind in “Metro­po­le und Kiez” sie­ben Bau­pro­jek­te fest­ge­hal­ten. Dar­un­ter sind der Neu­bau des stu­den­ti­schen Woh­nens in der Nord­bahn­stra­ße 12, das als Schwy­zer Kiez bezeich­ne­te Are­al an der Hol­län­der­stra­ße oder die Wiesenburg.

Luftbild
Drauf­sicht auf das Vier­tel an der Nord­bahn (Bahn­hof Wollank­stra­ße). Foto: Jür­gen Hohmuth

Auf­takt eines jeden Kapi­tels bil­det in der Regel ein groß­flä­chi­ger Über­blick, den der Foto­graf aus einem Heli­ko­pter in 300 Metern Höhe her­aus auf­ge­nom­men hat. Dann fol­gen Fotos, die er aus hal­ber Höhe (das sind etwa 30 Meter) gemacht hat und den Abschluss bil­den Detail­auf­nah­men. Damit „fol­ge ich der mensch­li­chen Art des Wahr­neh­mens″, vom gro­ßen Gan­zen zum Ein­zel­nen, sagt Jür­gen Hoh­muth. Kunst­wer­ke habe er nicht schaf­fen wol­len, er habe stets an sei­nen Auf­trag­ge­ber, das Stadt­pla­nungs­amt gedacht. „Das Buch ist ein Infor­ma­ti­ons­mit­tel″, sagt er. Jür­gen Hoh­muth sagt, dass doku­men­ta­ri­sche Auf­nah­men der Stadt wich­tig sind für Mit­ar­bei­ter der Ver­wal­tung, für Bezirks­po­li­ti­ker und Bezirks­ver­ord­ne­te. Man könn­te sagen, er schenkt Exper­ten Foto­gra­fien, wie Vögel die­se machen würden. 

Jür­gen Hoh­muths Auf­nah­men wol­len nicht mehr als den Ist­zu­stand doku­men­tie­ren. Dass die­se Art der Foto­gra­fie wich­tig ist, bewei­sen frü­he­re Fotos des Foto­gra­fen. In den 1980er Jah­ren fand er Ost­ber­lin auf­re­gend und foto­gra­fier­te zahl­rei­che All­tags­sze­nen, die von sei­nen Freun­den damals als ohne Stil abge­tan wur­den. Heu­te sind es die­se Gera­de-Aus-Fotos, in denen sich nicht weni­ge Ost­ber­li­ner wie­der­fin­den und ihre Ver­gan­gen­heit unver­stellt bewahrt sehen.

Der 1960 in Ber­lin gebo­re­ne Foto­graf bezeich­net sich als Ideen­ge­ber der Fir­ma Zeit­ort-Foto­gra­fie. Deren Logo ziert ein Zep­pe­lin. Denn Jür­gen Hoh­muths 25 Jah­re Erfah­rung im Auf­neh­men von Luft­bil­dern beru­hen auch auf Luft­schiff-Fotos. Bil­der, die so mög­lich sind, sind sein Allein­stel­lungs­merk­mal. Mit der laut­los schwe­ben­den Kame­ra lie­fer­te Jür­gen Hoh­muth lan­ge vor der Droh­ne Bil­der, die einen Über­blick geben und gleich­zei­tig detail­ge­nau und scharf sind.

Vor­läu­fer des Buches “Metro­po­le und Kiez” ist der Band “Kiez und Metro­po­le” aus dem Jahr 2016. In die­sem stell­te Jür­gen Hoh­muth im Auf­trag des Bezirks­am­tes Vor­her- und Nach­her­bil­der von Stra­ßen­an­sich­ten gegen­über. Nun doku­men­tiert der aktu­el­le Bild­band, wie die Ent­wick­lung ein wei­te­res Mal rasant vor­an­ge­gan­gen ist.

Verlosung

In der Kunst­wis­sen­schaft­li­chen Biblio­thek im Kul­tur­fo­rum am Mat­thäi­kirch­platz lässt sich in “Kiez und Metro­po­le” schmö­kern. Die Signa­tur für den Prä­senz­be­stand (aus dem Bücher nicht ver­lie­hen wer­den) lau­tet 8 2022 184. Auch die Ber­li­ner Stadt­bi­blio­thek in der Brei­ten Stra­ße bie­tet den Bild­band in ihrer Ber­lin­samm­lung zum Lesen vor Ort an. Signa­tur B 152 Mit 71. Aus den Stadt­teil-Biblio­the­ken im Bezirk Mit­te lässt sich das Buch bald aus­lei­hen. Einen Bestell­wunsch abzu­ge­ben, das ist bereits jetzt mög­lich. Signa­tur B 37 Berl.

Wer das Buch schon in den nächs­ten Tagen bei sich Hau­se haben möch­te, der kann an unse­rer Ver­lo­sung teil­neh­men. Schickt uns dazu Fotos mit dem Blick aus eurem Fens­ter. Wie sieht euer täg­li­cher Blick von oben, halb oben oder fast unten auf den Wed­ding aus? Aus den Erklä­run­gen des Fotos und den Fotos selbst suchen wir sub­jek­tiv die drei schöns­ten aus und schi­cken dem Ein­sen­der ein Buch zu. Mailt an [email protected].

Cover Metropole und Kiez
Das Buch Metro­po­le und Kiez erscheint ohne ISBN. Cover: Verlag
Logo Weddinger Allgemeine Zeitung

Der Text erschien zuerst in der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung (–> E‑Paper), der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Autor ist And­rei Schnell. Wir dan­ken dem RAZ-Verlag!

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

4 Comments Leave a Reply

  1. Ich gebe Rein­hard Recht. Und wenn man mal dort gewohnt hat oder das Buch ein­fach so als Lieb­ha­ber höchst inter­es­sant fin­det – ist auch kei­ne Chan­ce da. Tier­gar­ten aus dem 16. Stock könn­te ich Fotos anbie­ten oder aus Alt-Tgel ver­schie­den Höhen mit schö­nen Ansich­ten. Aber lei­der kein Wed­ding. Es spricht doch schon für sich, dass man den Wed­ding­wei­ser abon­niert hat und sehr auf­merk­sam liest. Rein­hard – inso­fern hast Du eine Chan­ce wenn Du ein Foto aus dem Fens­ter schau­end und dann auf dem ver­brann­ten Rasen lie­gend machst. Nur kommt das auf den Bil­dern nicht so doll rüber und somit sind auch kei­ne Gewinn­chan­cen da.

  2. Hal­lo

    .…Wie sieht euer täg­li­cher Blick von oben, halb oben oder fast unten auf den Wed­ding aus?

    Das fin­de ich aber gemein , bei mir aus dem Fens­ter gibt es nur fast unten zuse­hen, aus­ser­dem ist der Rasen vor dem Fens­ter völ­lig ver­brand… aber das ist eine ande­re Geschich­te 🙂 na dann hab ich schon verloren

    wol­ken­frei­en him­mel noch

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