Dieses Buch ist ein echter Geheimtipp, denn es ist nicht im Buchhandel erhältlich. Trost: Der Weddingweiser verlost es an euch. Dazu unten mehr. Vorweg zusammengefasst: „Berlin Mitte 2021 – Metropole und Kiez″ mit Luftbildern des Fotografen Jürgen Hohmuth vereint Blicke von oben mit Detailaufnahmen. Der Bildband zeigt Bauprojekte auf 276 großformatigen Seiten. Das Werk lohnt, mal wieder eine Bibliothek aufzusuchen.
Anders als Karten und Stadtpläne, die Draufsichten ermöglichen, „bieten Luftaufnahmen wie die von Jürgen Hohmuth mit ihren bildhaften Ansichten aus der Schrägperspektive eine deutlich näher am Gebauten angelegte und somit leichter verständliche Sichtweise″. So beschreibt Enno Kaufhold im Vorwort des Bandes die Vorteile von Luftbildern. Fotograf Jürgen Hohmuth sagt, die Idee des Buches sei, in die porträtierten Areale gleichsam hineinzuzoomen.
Die Aufnahmen hat der Fotograf Jürgen Hohmuth im Team mit Kollegen Marcus Fehse gemacht. Sie dokumentieren, wie sich das Berliner Zentrum durch Neubau innerhalb kurzer Zeit verändert hat. Den Istzustand festhalten, darin sieht Jürgen Hohmuth die Absicht des Buches. Auf dem Gebiet des ehemaligen Bezirks Wedding sind in “Metropole und Kiez” sieben Bauprojekte festgehalten. Darunter sind der Neubau des studentischen Wohnens in der Nordbahnstraße 12, das als Schwyzer Kiez bezeichnete Areal an der Holländerstraße oder die Wiesenburg.
Auftakt eines jeden Kapitels bildet in der Regel ein großflächiger Überblick, den der Fotograf aus einem Helikopter in 300 Metern Höhe heraus aufgenommen hat. Dann folgen Fotos, die er aus halber Höhe (das sind etwa 30 Meter) gemacht hat und den Abschluss bilden Detailaufnahmen. Damit „folge ich der menschlichen Art des Wahrnehmens″, vom großen Ganzen zum Einzelnen, sagt Jürgen Hohmuth. Kunstwerke habe er nicht schaffen wollen, er habe stets an seinen Auftraggeber, das Stadtplanungsamt gedacht. „Das Buch ist ein Informationsmittel″, sagt er. Jürgen Hohmuth sagt, dass dokumentarische Aufnahmen der Stadt wichtig sind für Mitarbeiter der Verwaltung, für Bezirkspolitiker und Bezirksverordnete. Man könnte sagen, er schenkt Experten Fotografien, wie Vögel diese machen würden.
Jürgen Hohmuths Aufnahmen wollen nicht mehr als den Istzustand dokumentieren. Dass diese Art der Fotografie wichtig ist, beweisen frühere Fotos des Fotografen. In den 1980er Jahren fand er Ostberlin aufregend und fotografierte zahlreiche Alltagsszenen, die von seinen Freunden damals als ohne Stil abgetan wurden. Heute sind es diese Gerade-Aus-Fotos, in denen sich nicht wenige Ostberliner wiederfinden und ihre Vergangenheit unverstellt bewahrt sehen.
Der 1960 in Berlin geborene Fotograf bezeichnet sich als Ideengeber der Firma Zeitort-Fotografie. Deren Logo ziert ein Zeppelin. Denn Jürgen Hohmuths 25 Jahre Erfahrung im Aufnehmen von Luftbildern beruhen auch auf Luftschiff-Fotos. Bilder, die so möglich sind, sind sein Alleinstellungsmerkmal. Mit der lautlos schwebenden Kamera lieferte Jürgen Hohmuth lange vor der Drohne Bilder, die einen Überblick geben und gleichzeitig detailgenau und scharf sind.
Vorläufer des Buches “Metropole und Kiez” ist der Band “Kiez und Metropole” aus dem Jahr 2016. In diesem stellte Jürgen Hohmuth im Auftrag des Bezirksamtes Vorher- und Nachherbilder von Straßenansichten gegenüber. Nun dokumentiert der aktuelle Bildband, wie die Entwicklung ein weiteres Mal rasant vorangegangen ist.
Verlosung
In der Kunstwissenschaftlichen Bibliothek im Kulturforum am Matthäikirchplatz lässt sich in “Kiez und Metropole” schmökern. Die Signatur für den Präsenzbestand (aus dem Bücher nicht verliehen werden) lautet 8 2022 184. Auch die Berliner Stadtbibliothek in der Breiten Straße bietet den Bildband in ihrer Berlinsammlung zum Lesen vor Ort an. Signatur B 152 Mit 71. Aus den Stadtteil-Bibliotheken im Bezirk Mitte lässt sich das Buch bald ausleihen. Einen Bestellwunsch abzugeben, das ist bereits jetzt möglich. Signatur B 37 Berl.
Wer das Buch schon in den nächsten Tagen bei sich Hause haben möchte, der kann an unserer Verlosung teilnehmen. Schickt uns dazu Fotos mit dem Blick aus eurem Fenster. Wie sieht euer täglicher Blick von oben, halb oben oder fast unten auf den Wedding aus? Aus den Erklärungen des Fotos und den Fotos selbst suchen wir subjektiv die drei schönsten aus und schicken dem Einsender ein Buch zu. Mailt an [email protected].
Der Text erschien zuerst in der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Autor ist Andrei Schnell. Wir danken dem RAZ-Verlag!
Ich gebe Reinhard Recht. Und wenn man mal dort gewohnt hat oder das Buch einfach so als Liebhaber höchst interessant findet – ist auch keine Chance da. Tiergarten aus dem 16. Stock könnte ich Fotos anbieten oder aus Alt-Tgel verschieden Höhen mit schönen Ansichten. Aber leider kein Wedding. Es spricht doch schon für sich, dass man den Weddingweiser abonniert hat und sehr aufmerksam liest. Reinhard – insofern hast Du eine Chance wenn Du ein Foto aus dem Fenster schauend und dann auf dem verbrannten Rasen liegend machst. Nur kommt das auf den Bildern nicht so doll rüber und somit sind auch keine Gewinnchancen da.
Hallo
.…Wie sieht euer täglicher Blick von oben, halb oben oder fast unten auf den Wedding aus?
Das finde ich aber gemein , bei mir aus dem Fenster gibt es nur fast unten zusehen, ausserdem ist der Rasen vor dem Fenster völlig verbrand… aber das ist eine andere Geschichte 🙂 na dann hab ich schon verloren
wolkenfreien himmel noch
Schau noch mal genau hin, manches sieht man erst auf den zweiten Blick.
im Erdgeschoss ist fast unten immer ganz unten …:))) da sieht auch der 2.te Blick nicht mehr wie in den letzten 43 jahren !!