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Mein Wedding²

28. August 2015

Mein Wedding Plakatausstellung MüllerstraßeAuf den ers­ten Blick sehen die Pla­kat­wän­de auf dem Mit­tel­strei­fen der Mül­lerstra­ße wie groß­for­ma­ti­ge Wahl­wer­bung aus, mit denen die Par­tei­en vor dem Urnen­gang um Auf­merk­sam­keit buh­len. Tat­säch­lich han­delt es sich um eine Kunst­ak­ti­on unter frei­em Him­mel, bei der Wed­din­ger, Moti­ve ein­rei­chen konn­ten. Wie schon im Juni letz­ten Jah­res war die Akti­on initi­iert durch die Stand­ort­Ge­mein­schaft Mül­lerstra­ße e. V., die wie­der zwölf Kunst­wer­ke aus ins­ge­samt 28 ein­ge­reich­ten Wer­ken aus­ge­wählt hat. Nach dem Mot­to “Mein Wed­din­g²” wer­den unter­schied­li­che Stil­rich­tun­gen einen Ein­blick in die viel­fäl­ti­ge Kunst­sze­ne im Wed­ding geben.

Die Idee wur­de beim regel­mä­ßi­gen Händ­ler­früh­stück in der Mül­lerstra­ße gebo­ren und vom Vor­stand der Stand­ort­Ge­mein­schaft wei­ter­ent­wi­ckelt. Nach­dem in den ver­gan­ge­nen Jah­ren die Aktio­nen, die die in die Jah­re gekom­me­ne Ein­kaufs­stra­ße bele­ben sol­len, eher inner­halb der Geschäf­te und sons­ti­gen Ein­rich­tun­gen statt­fan­den, war es 2014 Ziel des Händ­ler­ver­eins, auf eine neue Art an die Öffent­lich­keit zu treten.

Die posi­ti­ve Reso­nanz ermu­tig­te die Stand­ort­Ge­mein­schaft die Kunst­ak­ti­on 2015 fort­zu­füh­ren. Los geht es ab dem 3. Sep­tem­ber, wenn um 13:00 Uhr die offi­zi­el­le Eröff­nung durch den Bezirks­bür­ger­meis­ter Dr. Chris­ti­an Han­ke und Bezirks­stadt­rat Cars­ten Spal­lek am Leo­pold­platz erfolgt.

Malplaquetstraße 25 KaugummiautomatDabei geht die­se Kunst­ak­ti­on vor allem weit über die Deko­ra­ti­on einer Ein­kaufs­stra­ße hin­aus. Um dies zu erfas­sen, ist es aller­dings not­wen­dig, sich Zeit zu neh­men und etwas genau­er hin­zu­schau­en. Dass sich wie­der nicht an „renom­mier­te“ aus­wär­ti­ge Kul­tur­schaf­fen­de gewandt wor­den ist, war auch eine gute Ent­schei­dung. So folgt die­se Kunst­ak­ti­on rich­ti­ger­wei­se dem Grund­satz: „Sup­port your local Heroes“. Posi­tiv her­vor­zu­he­ben ist auch, dass die Arbei­ten nicht noch ein­mal mehr die her­kömm­li­chen „Wed­ding­kli­schees“ repro­du­zier­ten. Das liegt vor allem an dem gut for­mu­lier­ten Auf­ruf. Die Krea­ti­ven soll­ten eben nicht „DEN“ Wed­ding abbil­den. Das Mot­to hieß „Mein Wed­ding“. Damit waren sie auf­ge­for­dert, sich mit ihrer per­sön­li­chen Sicht auf die­sen Teil von Ber­lin aus­ein­an­der­zu­set­zen. Von daher zeigt sich hier eine Viel­zahl sehr unter­schied­li­cher und span­nen­der Sicht­wei­sen. So wer­den die eige­nen Arbei­ten prä­sen­tiert, der eige­ne All­tag dar­ge­stellt und kom­men­tiert, in die Geschich­te des Wed­dings geblickt und Fra­gen an die Zukunft des eins­ti­gen Arbei­ter­be­zir­kes gestellt.

Auch ein Foto des Wed­ding­wei­ser-Redak­teurs Tobi­as Weber (aka John­ny) ist aus­ge­wählt wor­den: in einem Bei­trag hat er die Kau­gum­mi-Auto­ma­ten im Wed­ding und in Gesund­brun­nen auf­ge­zählt und foto­gra­fiert. Die immer noch regel­mä­ßig befüll­ten, meist schä­big wir­ken­den Gro­schen­grä­ber gehö­ren zum Stra­ßen­bild. Dass sie meist nur unbe­wusst wahr­ge­nom­men wer­den, passt irgend­wie gut zum Wedding.

Eröff­nung 3. Sep­tem­ber 13.00 Uhr, Leopoldplatz

 

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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