Bio-Fast-Food, für jeden Geldbeutel und immer alles frisch zubereitet? Geht das überhaupt? Nun, Lari Helbig beweist mit ihrem Imbiss, dass das – auch oder gerade – im Wedding funktioniert. Nach einem Jahr ist es Zeit, das Konzept anzupassen und sich weiterzuentwickeln. Wir haben sie in ihrem Imbiss an der Müllerstraße besucht.
Am Anfang waren es nur vier Gerichte, die das Grundgerüst der Speisekarte bildeten. „Inzwischen habe ich die Speisen mehr an den Kundenwünschen ausgerichtet und das Angebot verbreitert“, sagt Lari. So gibt es zwei Gerichte mit Rosmarinkartoffeln (Patatas und Nokau). Die Patatas sind das beliebteste Gericht bei Laris. Kartoffeln werden hier mit schwarzen Bohnen, saisonal gebratenenen Gemüse, Rohkostsalat, Mandeln und Kernen zusammengebracht. „Butterfly“ heißt die Kombi aus Basmatireis und Linsen. Der Clou hier sind die Granatapfelkerne.
Wie schon in der Vergangenheit sind die Fasolia ein wichtiges Gericht bei Lari – Dinkelkörner und weiße Bohnen in würziger Tomatensauce. Und wer sich überhaupt nicht entscheiden kann, liegt mit Kreuz & quer richtig. „Das bestellen meine Stammkunden am liebsten“, weiß die 39-jährige Betreiberin. Auch die Linsensuppe, die Smoothies und der frische Tee haben ihre Fans bei der Kundschaft. Die kommt übrigens nicht nur aus dem Wedding, sondern sogar aus Reinickendorf – der Stadtteil ist schließlich nicht weit weg und etwas Vergleichbares gibt es dort nicht. Da nicht jeder Gast gleich viel Hunger hat, werden alle Speisen jetzt immer in drei Größen angeboten– 300, 500 und 750 Gramm.
Wir fragen einen Stammgast nach seinen Erfahrungen. Robert ist seit ein paar Monaten regelmäßig bei Laris. Er wohnt direkt gegenüber. „Hier bekomme ich immer sehr gut schmeckendes Gemüse“, sagt der 31-Jährige. Vor allem schätzt er die Freundlichkeit von Lari. Sie hat ihn mit einem befreundeten Musiker bekannt gemacht – ein echtes Nachbarschaftserlebnis für Robert, der auch hobbymäßig Musik macht.
Keine Einwegverpackungen im Einsatz
Dass 99 Prozent der Kunden ihr Essen ganz aufessen, ist für Lari ein Zeichen, dass es allen schmeckt. „Und so produziere ich so gut wie keinen Müll“, sagt sie. Statt Einwegverpackungen gibt es ein eigenes Pfandsystem mit Gläsern. Auch an das Vytal-System per App ist Lari angeschlossen. Wer mag, kann eigene Behältnisse mitbringen. Überhaupt ist der Betreiberin Nachhaltigkeit wichtig. Sie stellt jeden Tag übriggebliebenes Essen bei der App „Too good to go“ ein, das gegen Geschäftsschluss abgeholt wird. Und wer mag, kann sich jetzt auch über Wolt, Lieferando und UberEats beliefern lassen.
Müllerstr. 114 (U Rehberge)
Mo 11.30 – 19.30, Di-Do 11.30 – 20.00,
Fr 12.00 – 20.00, Sa geschl., So 12.30 – 19.00