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Kundgebung mit Musik vor dem Parkcafé Rehberge

22. März 2021
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Das Park­ca­fé Reh­ber­ge. Foto: Hensel

Die Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge will ihre For­de­run­gen am Sonn­tag (28.3.) bei einer Kund­ge­bung erst­mals im öffent­li­chen Raum vor­tra­gen. Die Akti­on ist für 14 bis 16 Uhr vor dem leer­ste­hen­den Park­ca­fé an der Cat­cher­wie­se im Volks­berg Reh­ber­ge geplant. Mit Musik, Rede­bei­trä­gen und einer anschlie­ßen­den Müll­sam­mel­ak­ti­on will die Initia­ti­ve sich für eine neue Nut­zung des Park­ca­fés ein­set­zen und zei­gen, dass sich inzwi­schen vie­le Weddinger:innen inhalt­lich hin­ter ihren For­de­run­gen ver­sam­melt haben.

Für die Kund­ge­bung am Sonn­tag sind ver­schie­de­ne Rede­bei­trä­ge der Initia­ti­ve und von Exter­nen sowie Musik geplant. Es sol­len drei akkus­ti­sche Bands spie­len, unter ande­rem die Swing­band „Fuchs von Zim­mer“ und eine Brass­band. Ein Clown soll für gute Stim­mung vor dem Park­ca­fé sor­gen. Am Ende der Kund­ge­bung ist auch eine Müll­sam­mel­ak­ti­on geplant. 

Die Forderungen der Initiative

Die Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge for­dert eine Wie­der­eröff­nung des Park­ca­fés als Bür­ger­treff für alle. Mit der Kund­ge­bung wol­len die inzwi­schen 70 Akti­ven den poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen zei­gen, dass das Inter­es­se an der Reak­ti­vie­rung des Park­ca­fés groß ist. Die Grup­pe möch­te, dass das inzwi­schen ange­kün­dig­te Inter­es­sen­be­kun­dungs­ver­fah­ren des Bezirks­amts zügig begon­nen wird, damit der jah­re­lan­ge Leer­stand been­det wird. „Wir möch­ten Druck bei der Poli­tik machen, damit Bewe­gung in die Sache kommt“, sagt Julia­ne von der AG Öffent­lich­keit. Dar­über hin­aus sol­len Anwoh­nen­de auf die Initia­ti­ve auf­merk­sam gemacht wer­den. „Auf Dau­er stre­ben wir an, vom Bezirk Mit­te die Erlaub­nis zur lang­fris­ti­gen Nut­zung des Gebäu­des zu erhal­ten und es (in Form eines Ver­eins oder einer Genos­sen­schaft) selbst zu betrei­ben“, schreibt die Initiative.

Warum das Café leersteht

Das Gebäu­de an der Cat­cher­wie­se steht seit vie­len Jah­ren leer. Vie­le erin­nern sich aber noch gern an schö­ne Zei­ten im Bier­gar­ten, der dort bis 2014 betrie­ben wur­de. Der Bezirk hat­te das Gebäu­de nach dem Tod des frü­he­ren Betrei­bers eigent­lich abrei­ßen wol­len, der Denk­mal­schutz, der über der gesam­ten Park­an­la­ge liegt, ret­te­te das Haus. In den letz­ten Jah­ren konn­ten sich die ein­zel­nen Par­tei­en und Stadträt:innen nicht auf eine Nut­zungs­art eini­gen. Zuletzt hat­te das Sport­amt damit gelieb­äu­gelt, das Gebäu­de Her­tha BSC für den Box­sport zu über­las­sen. Nach wei­te­rem Streit im Bezirks­par­la­ment ist nun ein Inter­es­sen­be­kun­dungs­ver­fah­ren geplant, um eine künf­ti­ge Nut­zung zu finden.

Aus fünf Aktiven wurden schnell 70

Die Initia­ti­ve Park­ca­fé Reh­ber­ge hat sich Anfang des Jah­res gegrün­det. Zunächst waren es fünf Akti­ve aus der Nach­bar­schaft, die sich für das alte Café ein­setz­ten. Schnell wur­den dar­aus 70 Unterstützer:innen. Inzwi­schen arbei­ten sie in meh­re­ren Arbeits­ge­mein­schaf­ten für ihre Zie­le – krea­tiv, demo­kra­tisch, nach­hal­tig und mög­lichst inklu­siv. „Wir möch­ten das Haus mit neu­em Leben fül­len. Aus der frü­he­ren Gast­stät­te soll ein Begeg­nungs- und Ver­an­stal­tungs­ort wer­den. Ein Nach­bar­schafts­haus, das allen Men­schen und Grup­pen aus dem Vier­tel offen steht“, schreibt die Inti­tia­ti­ve. „Und natür­lich sol­len die Besucher:innen des Parks hier bald auch wie­der einen Kaf­fee trin­ken und ein güns­ti­ges Essen erhal­ten kön­nen“, heißt es weiter.

Nur Kommerz – nein danke!

Das Logo der Initiative Parkcafé.
Das Logo der Initia­ti­ve Parkcafé. 

Dass sich Ideen die­ser Art wirt­schaft­lich rech­nen könn­ten, hat­te die für Grün­flä­chen zustän­di­ge Bezirks­stadt­rä­tin Sabi­ne Weiß­ler (Grü­ne) in der Ver­gan­gen­heit immer vehe­ment in Zwei­fel gezo­gen. In dem Punkt stimmt die Initia­ti­ve der Stadt­rä­tin sogar zu: Das ehe­ma­li­ge Café eig­ne sich ide­al als Dach für eine bun­te Viel­zahl von Ver­an­stal­tun­gen, Tref­fen und als Ort für Gemein­schaft. Hier kön­nen neue nach­bar­schaft­li­che Kon­tak­te geknüpft und das bis­he­ri­ge Zusam­men­le­ben wei­ter aus­ge­baut wer­den. „Für eine rein kom­mer­zi­el­le Nut­zung ist es viel zu scha­de“ meint die Initiative.

Wer die For­de­run­gen unter­stüt­zen oder sich infor­mie­ren möch­te, kann am Sonn­tag zur Kund­ge­bung gehen. Die Initia­ti­ve bit­tet dar­um, Abstand zu hal­ten, Mas­ke zu tra­gen und sich nicht auf der Cat­cher­wie­se son­dern vor dem Café zu ver­sam­meln. Kon­takt zur Initia­ti­ve gibt es per E‑Mail unter [email protected]. Infor­ma­tio­nen gibt es alter­na­tiv jetzt auch auf Insta­gram und auf Face­book.

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

1 Comment

  1. Das Erstaun­lichs­te fin­de ich, dass sich die Initia­ti­ve trotz Lock­down so schnel­le ver­grö­ßern konn­te. Läuft alles über Online-Kon­fe­ren­zen mit sehr viel Dis­zi­plin. Bin gespannt auf die Demo.😉

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