Die Initiative Parkcafé Rehberge will ihre Forderungen am Sonntag (28.3.) bei einer Kundgebung erstmals im öffentlichen Raum vortragen. Die Aktion ist für 14 bis 16 Uhr vor dem leerstehenden Parkcafé an der Catcherwiese im Volksberg Rehberge geplant. Mit Musik, Redebeiträgen und einer anschließenden Müllsammelaktion will die Initiative sich für eine neue Nutzung des Parkcafés einsetzen und zeigen, dass sich inzwischen viele Weddinger:innen inhaltlich hinter ihren Forderungen versammelt haben.
Für die Kundgebung am Sonntag sind verschiedene Redebeiträge der Initiative und von Externen sowie Musik geplant. Es sollen drei akkustische Bands spielen, unter anderem die Swingband „Fuchs von Zimmer“ und eine Brassband. Ein Clown soll für gute Stimmung vor dem Parkcafé sorgen. Am Ende der Kundgebung ist auch eine Müllsammelaktion geplant.
Die Forderungen der Initiative
Die Initiative Parkcafé Rehberge fordert eine Wiedereröffnung des Parkcafés als Bürgertreff für alle. Mit der Kundgebung wollen die inzwischen 70 Aktiven den politisch Verantwortlichen zeigen, dass das Interesse an der Reaktivierung des Parkcafés groß ist. Die Gruppe möchte, dass das inzwischen angekündigte Interessenbekundungsverfahren des Bezirksamts zügig begonnen wird, damit der jahrelange Leerstand beendet wird. „Wir möchten Druck bei der Politik machen, damit Bewegung in die Sache kommt“, sagt Juliane von der AG Öffentlichkeit. Darüber hinaus sollen Anwohnende auf die Initiative aufmerksam gemacht werden. „Auf Dauer streben wir an, vom Bezirk Mitte die Erlaubnis zur langfristigen Nutzung des Gebäudes zu erhalten und es (in Form eines Vereins oder einer Genossenschaft) selbst zu betreiben“, schreibt die Initiative.
Warum das Café leersteht
Das Gebäude an der Catcherwiese steht seit vielen Jahren leer. Viele erinnern sich aber noch gern an schöne Zeiten im Biergarten, der dort bis 2014 betrieben wurde. Der Bezirk hatte das Gebäude nach dem Tod des früheren Betreibers eigentlich abreißen wollen, der Denkmalschutz, der über der gesamten Parkanlage liegt, rettete das Haus. In den letzten Jahren konnten sich die einzelnen Parteien und Stadträt:innen nicht auf eine Nutzungsart einigen. Zuletzt hatte das Sportamt damit geliebäugelt, das Gebäude Hertha BSC für den Boxsport zu überlassen. Nach weiterem Streit im Bezirksparlament ist nun ein Interessenbekundungsverfahren geplant, um eine künftige Nutzung zu finden.
Aus fünf Aktiven wurden schnell 70
Die Initiative Parkcafé Rehberge hat sich Anfang des Jahres gegründet. Zunächst waren es fünf Aktive aus der Nachbarschaft, die sich für das alte Café einsetzten. Schnell wurden daraus 70 Unterstützer:innen. Inzwischen arbeiten sie in mehreren Arbeitsgemeinschaften für ihre Ziele – kreativ, demokratisch, nachhaltig und möglichst inklusiv. „Wir möchten das Haus mit neuem Leben füllen. Aus der früheren Gaststätte soll ein Begegnungs- und Veranstaltungsort werden. Ein Nachbarschaftshaus, das allen Menschen und Gruppen aus dem Viertel offen steht“, schreibt die Intitiative. „Und natürlich sollen die Besucher:innen des Parks hier bald auch wieder einen Kaffee trinken und ein günstiges Essen erhalten können“, heißt es weiter.
Nur Kommerz – nein danke!
Dass sich Ideen dieser Art wirtschaftlich rechnen könnten, hatte die für Grünflächen zuständige Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) in der Vergangenheit immer vehement in Zweifel gezogen. In dem Punkt stimmt die Initiative der Stadträtin sogar zu: Das ehemalige Café eigne sich ideal als Dach für eine bunte Vielzahl von Veranstaltungen, Treffen und als Ort für Gemeinschaft. Hier können neue nachbarschaftliche Kontakte geknüpft und das bisherige Zusammenleben weiter ausgebaut werden. „Für eine rein kommerzielle Nutzung ist es viel zu schade“ meint die Initiative.
Wer die Forderungen unterstützen oder sich informieren möchte, kann am Sonntag zur Kundgebung gehen. Die Initiative bittet darum, Abstand zu halten, Maske zu tragen und sich nicht auf der Catcherwiese sondern vor dem Café zu versammeln. Kontakt zur Initiative gibt es per E‑Mail unter [email protected]. Informationen gibt es alternativ jetzt auch auf Instagram und auf Facebook.
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Das Erstaunlichste finde ich, dass sich die Initiative trotz Lockdown so schnelle vergrößern konnte. Läuft alles über Online-Konferenzen mit sehr viel Disziplin. Bin gespannt auf die Demo.😉