Eine neue S‑Bahn-Linie geht bald an den Start. Doch an einem besonders verkehrsreichen Punkt, der Perleberger Brücke an der Grenze zwischen Moabit und dem Wedding, war lange kein Halt geplant. Angesichts steigender Einwohnerzahlen haben sich die Verantwortlichen noch einmal Gedanken gemacht, ob nicht doch Bedarf für einen S‑Bahnhof besteht.
Ein Halt wird eingeplant
Es ist kaum zu übersehen, die S‑Bahn-Linie zwischen Wedding und Hauptbahnhof hat längst Form angenommen. Aus einem Tunnel heraus zerschneidet die Trasse die Tegeler Straße, steigt dann an und überquert Schiffahrtskanal und Perleberger Straße auf einer kurvigen Brücke, bevor es wieder in den Tunnel neben dem Hauptbahnhof geht. Wer die rege Bautätigkeit in diesem Gebiet mitverfolgt, fragt sich, warum im Bereich Fennstraße/Perleberger Straße nicht auch ein S‑Bahnhof geplant wird. Denn dort entstehen viele neue Büros und Wohnungen, der nächste Bahnhalt ist weit entfernt, während die Buslinie M27 chronisch überlastet ist.
Der Abgeordnete Taylan Kurt (Bü90/Grüne) hat dazu eine Anfrage gestellt und Antworten von der Senatsverwaltung, dem Bezirksamt Mitte und der Deutschen Bahn bekommen. Er kann verkünden: “Ich freue mich sehr, dass wir in Moabit voraussichtlich im Jahr 2026 an der Perleberger Brücke einen neuen S‑Bahnhof bekommen werden!“
Bereits seit längerem gibt es die Überlegung diesen zu bauen. Schließlich ist die Einwohnerzahl im östlichen Moabit in den letzten 10 Jahren um über 6.000 gestiegen. Doch auch Bewohner:innen des Wedding, insbesondere des südlichen Sprengelkiezes sowie Beschäftigte der BAYER AG, könnten sehr davon profitieren.
Außenbahnsteige werden nachträglich errichtet
Auch wenn die Shuttle-S-Bahn schon in diesem Dezember unter dem Namen S 15 ans Netz gehen soll, wird der neue Bahnhof nachträglich an der bestehenden Strecke errichtet. “Laut Senat soll der neue S‑Bahnhof im Jahre 2026 an den Start gehen. Derzeit werden hierfür die Planungen für den Bau fertiggestellt”, teilt Taylan Kurt mit. Anschließend sei der Abschluss einer Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Senat und der Deutschen Bahn für das Jahr 2024 geplant. Für den Bau des Bahnhofs sollen auch Fördermittel des Bundes in Anspruch genommen werden. Der Senat rechnet mit täglich 27.000 Fahrgästen an diesem neuen Bahnhof, wovon ein Teil in den M27-Bus umsteigen wird.
Hätte man das alles nicht von vornherein planen können? Zum Glück haben die Planer den nachträglich einzufügenden Bahnhof Perleberger Brücke beim Bau der jetzigen Neubaustrecke schon mitgedacht. Denn die neue S‑Bahnbrücke verfügt bereits über die baulichen Voraussetzungen für den neuen S‑Bahnhof, was die Bauzeit verkürzen wird. An die Brücke werden Außenbahnsteige und Zugangstreppen angebaut.