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Klappt ein Neustart an der Ernst-Reuter-Schule?

26. April 2018
Kann hier ein Schulcampus entstehen? Die Machbarkeitsstudie zeigt, wie es gehen könnte. Foto: Hensel
Kann hier ein Schul­cam­pus ent­ste­hen? Die Mach­bar­keits­stu­die zeigt, wie es gehen könn­te. Foto: Hensel

Das ist eine gute Nach­richt: Der Senat will in den nächs­ten zehn Jah­ren 5,5 Mil­li­ar­den Euro in maro­de Schu­len inves­tie­ren. 310 Mil­lio­nen Euro davon gehen in den Bezirk Mit­te, unter ande­rem in die Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le im Brun­nen­vier­tel. Sie gilt seit lan­gem als Pro­blem­schu­le. Mehr als 28 Mil­lio­nen Euro sind dafür ein­ge­plant. Die Schu­le selbst hofft, mit den Inves­ti­tio­nen einen Neu­start zu schaf­fen. Ein ambi­tio­nier­tes Kon­zept liegt seit lan­gem in der Schublade.

„Der Ruf unse­rer Schu­le ist stark ver­bes­se­rungs­be­dürf­tig. Die Akzep­tanz bei den Eltern ist der­zeit nicht so hoch“, erklärt Schul­lei­ter Andre­as Huth die Aus­gangs­la­ge. Immer wie­der fiel die Schu­le in der Ver­gan­gen­heit durch nega­ti­ve Schlag­zei­len auf. Die defek­te Hei­zungs­an­la­ge brach­te die stark sanie­rungs­be­dürf­ti­ge Schu­le mit fast 1000 Schü­lern und einem hohem Anteil Kin­dern nicht­deut­scher Her­kunft im ver­gan­ge­nen Mona­ten zusätz­lich in Ver­ruf. „Als Signal des Auf­bruchs wäre der Umbau an unse­rer Schu­le hoch­will­kom­men. Das wäre auch gut für das Kli­ma an der Schu­le“, sagt Andre­as Huth.

Schulleiter Andreas Huth (r.) begrüßt Raed Saleh (v.l.), Ana-Anica Waldeck und Maja Lasic. Foto: Hensel
Schul­lei­ter Andre­as Huth (r.) begrüßt Raed Saleh (v.l.), Ana-Ani­ca Wal­deck und Maja Lasic. Foto: Hensel

Der Schul­lei­ter hat­te am Mitt­woch (25.4.) Gäs­te aus der Poli­tik zu Gast. Der SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Abge­ord­ne­ten­haus Raed Saleh und die Bil­dungs­po­li­ti­ke­rin Maja Lasic mach­ten sich vor Ort ein Bild und lie­ßen sich die Plä­ne erklä­ren, die im Rah­men der Schul­bau­of­fen­si­ve umge­setzt wer­den sol­len. Mehr als 28 Mil­lio­nen Euro ste­hen zur Ver­fü­gung. Bis­her, so Huth, gebe es aber nur eine Mach­bar­keits­stu­die und vie­le Über­le­gun­gen, aber kei­ne kon­kre­ten Planungen.

Maja Lasic plä­dier­te dafür, im Rah­men der geplan­ten Inves­ti­ti­on einen lang geheg­ten Plan wie­der ins Auge zu fas­sen: „Es steht eine Groß­sa­nie­rung bevor. Sie soll­te auch für die Ent­wick­lung des Schul­cam­pus‘ genutzt wer­den“. Die­se Idee gibt es bereits seit vie­len Jah­ren. Schul­lei­ter Andre­as Huth skiz­zier­te die Vor­stel­lun­gen, die bis­her dis­ku­tiert aber nie umge­setzt wur­den. Nach die­sen Plä­nen sol­len die Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le und die unmit­tel­bar dane­ben lie­gen­de Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le einen Schul­cam­pus bil­den. „Dafür müss­te die Stre­lit­zer Stra­ße für den Auto­ver­kehr gesperrt wer­den“, ergänz­te Maja Lasic.

Der Schulleiter zeigt das Schulgelände. Foto: Hensel
Der Schul­lei­ter zeigt des Gäs­ten das Schul­ge­län­de. Foto: Hensel

Auf dem Gelän­de der heu­ti­gen Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le könn­te unter ande­rem die jet­zi­ge Sport­hal­le abge­ris­sen wer­den. An die­ser Stel­le soll ein 5‑Geschosser errich­tet wer­den. Dar­in sol­len sich nach den Ideen spä­ter vor allem natur­wis­sen­schaft­li­che Fach­räu­me befin­den, denn gemein­sam mit der Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le soll ein natur­wis­sen­schaft­li­cher Schwer­punkt auf dem Cam­pus eta­bliert wer­den. Das ist nur fol­ge­rich­tig, arbei­tet die Grund­schu­le doch schon seit Jah­ren sehr erfolg­reich mit einem sol­chen Schwer­punkt. Koope­ra­tio­nen sei­nen vor­stell­bar, zum Bei­spiel mit der Beuth-Hoch­schu­le für Tech­nik. Eine neue Sport­an­la­ge soll ent­ste­hen, vie­le wei­te­re der teil­wei­se unter Denk­mal­schutz ste­hen­den Gebäu­de­tei­le sol­len saniert wer­den. Der Umbau soll laut dem gera­de ver­öf­fent­lich­ten Bericht zur Schul­bau­of­fen­si­ve noch in die­sem Jahr begin­nen und vor­aus­sicht­lich 2023 abge­schlos­sen sein. Der Zeit­plan wur­de von den Anwe­sen­den jedoch zwei­felnd als “sehr opti­mis­tisch” eingeschätzt.

Das mit den jetzt ein­ge­plan­ten Mit­teln jedoch der gan­ze Cam­pus fer­tig sein wird, glaub­te bei der Bege­hung der Schu­le am Mitt­woch indes nie­mand. „Das wird mehr Geld kos­ten, ins­be­son­de­re den Nawi-Schwer­punkt gibt es nicht für umsonst. Da ist poli­ti­scher Wil­le nötig. Aber das ist eine Visi­on für die Zukunft. Der Cam­pus ist etwas, das Stück für Stück wächst“, sag­te Maja Lasic. Das Geld für einen Anfang scheint zumin­dest da zu sein.

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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