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Poetry Slam:
Kiezpoeten starten neues Crossover im Ballhaus Wedding

1. März 2022

Das im Wed­ding ansäs­si­ge Slam-Kol­lek­tiv Kiez­poe­ten gibt sich schon lan­ge nicht mehr mit Lyrik, Pro­sa, Come­dy und Co. zufrie­den, son­dern ist beson­ders auch für ihre Spe­zi­al-Aus­ga­ben bekannt. Ob Schnap­sedi­ti­on, Schwarzlicht‑, Ero­tik- oder Casi­no­aus­ga­be – sie ent­wi­ckeln ste­tig neue For­ma­te, und revo­lu­tio­nie­ren den Begriff des Poet­ry Slam. Mit dem „Fusi­on Slam“ star­ten sie eine neue Cross­over-Rei­he, die mit dem neu eröff­ne­ten Ball­haus Wed­ding auch noch einen ange­mes­sen außer­ge­wöhn­li­chen Spiel­ort bekommt.

„Wir haben viel vor…“, meint Jes­ko Habert, er mode­riert und orga­ni­siert die Ver­an­stal­tung gemein­sam mit Kol­le­ge Sam­son. „Es ist natür­lich etwas auf­wän­di­ger als ein nor­ma­ler Poet­ry Slam, weil wir jede Aus­ga­be von Grund auf neu pla­nen. Aber das macht es natür­lich auch mega spannend!“

Jes­ko Habert © Lisa Meyer

Was fusioniert da eigentlich beim Fusion Slam?

Übli­cher­wei­se tre­ten bei Poet­ry Slams Dichter:innen gegen­ein­an­der an. Bei Come­dy Slams sind es Come­di­ans, bei Song Slams Musiker:innen und beim Sto­ry Slam wett­strei­ten Autor:innen mit­ein­an­der. Was beim Fusi­on Slam neu ist, ist das Gen­re­über­grei­fen­de: In jeder Aus­ga­be muss sich Poet­ry Slam mit einem ande­ren Kunst­for­mat mes­sen. Ab März sind jeden Monat ande­re Gen­res an der Reihe. 

Sam­son © Lisa Meyer

„Geplant sind Kunst­lied, Schau­spiel, Impro-Thea­ter, Stand-Up, Pia­no und Artis­tik“, so Sam­son. „Es wird ein Wett­be­werbs­for­mat sein, dass es so im Slam vor­her noch nie gege­ben hat.“

Am 13. März steht bereits der Dead vs. Ali­ve Slam an, bei dem Klas­sik auf Post­mo­der­ne trifft. Schauspieler:innen erwe­cken die Tex­te toter Dichter:innen zum Leben und wett­strei­ten gegen die leben­den Slammer:innen. Die Per­for­mance tritt an die­sem Abend ins Ram­pen­licht, mit viel Schau­spiel und einer zau­ber­haf­te Pri­se Zwan­zi­ger-Jah­re-Zeit­rei­se: Denn das Ball­haus Wed­ding trägt eini­ges zur Atmo­sphä­re bei.

Ballsaal
Foto: Ball­saal Wed­ding GmbH

„Wir waren schon im Febru­ar bei der Lese­büh­ne der Kiez­poe­ten im Ball­haus“, sagt Julia­ne S. begeis­tert. Sie wohnt im Vier­tel, und zeig­te sich fas­zi­niert von der neu­en Kul­tur­lo­ca­ti­on. „Es ist wirk­lich schön da, ich bin gespannt, was da noch alles statt­fin­den wird.“ Im Som­mer ist der Fusi­on Slam Open Air geplant, im gleich anlie­gen­den Innen­hof und Garten.

Wie üblich bei den Kiez­poe­ten-Slams geht es eigent­lich nicht wirk­lich ums Gewin­nen. Die Abstim­mung soll nur den Abend unter­halt­sa­mer machen. Auf Sei­te der „Toten“ wird unter ande­ren die Schau­spie­le­rin und Slam­poe­tin Daria Gabri­el antre­ten: „Mit Kaf­ka habe ich von Anfang an gelieb­äu­gelt, denn er schreibt so wie ich träu­me. Unter den aktu­el­len Umstän­den bekam ich eigent­lich mehr Lust auf Pusch­kin, um eine schö­ne Sei­te des Rus­si­schen zu zei­gen. Lei­der fin­de ich kei­ne gute Über­set­zung, die ihm gerecht wird.“ „Da ich weder der rus­si­schen Spra­che, noch den Ohren des Publi­kums Gewalt antun will, blei­be ich bei Kaf­ka. Er kann ohne­hin mei­ne Gefüh­le der wüten­den Ohn­macht bes­ser aus­drü­cken. Ich wer­de ihm ger­ne mei­nen Kör­per und mei­ne Stim­me lei­hen.“ Daria Gabri­el hat das Publi­kum mit aus­ge­fal­le­nen Auf­trit­ten auch schon bei ande­ren Slams über­zeugt, samt auf­wän­di­ger Schwarzlicht-Schminke.

 © Jane Katha­ri­na di Renzo

Auch auf Poet:innen-Seite steigt die Vor­freu­de: „Ich fin­de es immer span­nend, Künstler:innen aus ver­schie­de­nen Berei­chen ken­nen­zu­ler­nen!“ sagt Ida Mews, die als New­co­me­rin gera­de beson­ders aktiv in der Ber­li­ner Slam-Sze­ne star­tet. Nach ihrem Mode­ra­ti­ons­de­but beim Slam der Jugend und Gewinn des Ero­tik Slams möch­te sie sich nun auch beim Fusi­on Slam als Poe­tin beweisen.

© Jel­ka Habert

Guter Zweck inklusive

Ange­sichts der aktu­el­len Lage in der Ukrai­ne haben die Kiez­poe­ten sich ent­schie­den, bei der ers­ten Aus­ga­be den gesam­ten Gewinn an die Ukrai­ne-Hil­fe von Mis­si­on Life­line zu spen­den. Wer will, kann noch ein „Ukraine-Support“-Ticket zusätz­lich zum Ein­tritt im Online-Shop der Kiez­poe­ten kau­fen, und so sei­ne Spen­den verdoppeln.

„Mis­si­on Life­line macht gute, schnel­le Arbeit für Men­schen, die vor dem Krieg in der Ukrai­ne flüch­ten“, fasst Jes­ko Habert zusam­men, „da wol­len wir als Künstler:innen noch­mal zusätz­li­che Auf­merk­sam­keit für schaf­fen. Wir hof­fen, dass auf dem Weg noch­mal eini­ges an Spen­den zusammenkommt!“

Wo & Wann?

-         13.3. 19:30 Fusi­on Slam: Dead vs. Ali­ve, Ball­haus Wedding

-         10.4. 19:30 Ago­rá: Kunst­lied meets Poet­ry, Aus­wärts­spiel in der Schwarz­schen Villa

-         15.5. 19:30 Fusi­on Slam: Pia­no meets Poet­ry, Ball­haus Wedding

-         12.6. 19:30 Fusi­on Slam: Poet­ry vs. Impro, Ball­haus Wedding

-         31.7. 19:30 Fusi­on Slam: Loop Poet­ry feat. Loop­sta­ti­on-DJ, Ball­haus Wedding

-         29.8. 19:30 Fusi­on Slam: Lyrik vs. Pro­sa, Ball­haus Wedding

Tickets: 12€ (9,90€ ermä­ßigt), auf kiezpoeten.com/fusion

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