Mit einer Pressemitteilung vom 15. Mai verkündete die Senatsverkehrsverwaltung, dass der Bezirk Berlin-Mitte „mit sofortiger Wirkung das mit Mitteln des Senats vom Bezirk durchgeführte Modellprojekt `Fußverkehr Kiezblocks in Mitte` zu beenden“ habe. Nichtsdestotrotz läuft die Online-Beteiligung für weitere Projekte weiter. Wir geben hier eine Stellungnahme der Stadtteilvertretung Müllerstraße wieder, die sich für mehr statt weniger Beteiligung einsetzt.

Mit großer Sorge und Unverständnis reagiert die Stadtteilvertretung mensch.müller auf den abrupten Finanzierungsstopp des Modellprojekts Kiezblocks für Mitte durch die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Betroffen sind mindestens drei Kieze und damit ein großer Teil der Wohnbevölkerung im Sanierungsgebiet Müllerstraße. Ziel des Modellprojekts ist es, in einem umfassenden Beteiligungsverfahren ergebnisoffen zu prüfen, ob und inwiefern Kiezblocks an diesen Orten sinnvoll und umsetzbar sind – die sofortige Umsetzung stand nicht im Vordergrund.
Die Stadtteilvertretung vertritt alle Anwohner:innen im Sanierungsgebiet und sieht sich der Bürgerbeteiligung und dem Gemeinwohl verpflichtet. Unser Ziel ist ein lebenswertes, sicheres und zukunftsfähiges Wohnumfeld. Dazu gehört eine Verkehrsplanung, die insbesondere die schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen und Anwohner:innen schützt, und ihre Belange bei der Gestaltung ihres Quartiers berücksichtigt. Genau das leistet das Modellprojekt – es basiert auf gesetzlich vorgesehenen Beteiligungsverfahren und langfristigen, bezirklich-senatsseitig abgestimmten Verfahren. Die Stadtteilvertretung mensch.müller begrüßt den umfassenden Beteiligungsansatz des Modellprojekts, das systematisch, im Dialog und mit objektiven Kriterien die Bedarfe und Potenziale für Kiezblocks auswertet.

So ist sichergestellt, dass alle Perspektiven Gehör finden und konstruktive, faire Lösungen entstehen – statt einer Verkehrsplanung und Quartiersgestaltung, die den Lautesten Gehör schenkt.
Dass das schon längst laufende Projekt überraschend gestoppt werden soll und dies als erstes über die Presse bekannt gegeben wurde – ohne Rücksprache mit dem Bezirk oder den Betroffenen vor Ort und entgegen
vorheriger Finanzierungszusagen – beschädigt gewachsene, demokratisch legitimierte Abstimmungsprozesse zwischen Bezirk und Senat. Es ist ein besorgniserregendes Signal, wenn Bürgerbeteiligung durch die
Senatsverwaltung offenbar nicht mehr als Chance, sondern als Störfaktor betrachtet wird, sobald sie unbequeme Themen beleuchtet. Mit einem Stopp würden alle in der ersten Projektphase gesammelten Erkenntnisse und Anliegen aus den Kiezen ergebnislos im Sande verlaufen und künftig Entscheidungen über die Köpfe der Anwohner:innen hinweg getroffen werden – das widerspricht dem Anspruch des "Miteinanders” und einer demokratischen und beteiligungsorientierten Stadtentwicklung, die tatsächlich auch in eine Umsetzung von Maßnahmen mündet.

Wir fordern die Regierungskoalition und die Verkehrssenatorin auf, gemeinsam mit dem Bezirk Mitte die Weiterführung des Modellprojekts Kiezblocks für Mitte sicherzustellen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Berlin braucht nicht weniger, sondern mehr konstruktive Bürgerbeteiligung dieser Art, mehr verkehrspolitische Verantwortung und mehr Mut zu lebenswerten Quartieren.
Tja wie stur die Poller u. Kiezblockfreunde meinen, alles was sie gerade vertreten, wäre richtig und wichtig. Freut euch, auch die, die ihr lieber nicht fragt, gehören zum demokratischen Prozess. Das mit der tollen Lebensqualität durch Autowegschluß haut gerade im Wedding bei der Bevölkerungszusammensetzung nicht hin. Ich bin, wenn überhaupt, für Totalsperrungen, wenn Verkehrsberuhigung nötig sein sollte. dann können alle die Vorteile einer Fußgängerzone geniessen, wo dann auch Radfahrer nichts zu suchen hätten. Alles andere ist nur der Versuch sich die Vorteile des Autos zu erhalten und den anderen Probleme zu machen.
zum Verständnis: welche geheimen Umfragen waren das denn, die nur Poller u Kiezblockfreunden Zugang hatten?
Egal wie man jetzt zu Pollern oder Kiezblocks steht, aber das wäre mal interessant zu wissen hinter welche Eiche sich da Nachts bei Vollmond zur Abstimmung getroffen wurde.
Manche hier haben also mal jemanden gesehen, der auf dem Fahrrad ein Verkehrswidrigkeit begeht, und meinen, die Poller hätten das beheben sollen. Lustiger Gedanke :-))
Tatsächlich sind Poller notwendig geworden, weil (viele) Menschen sich nicht an Regeln halten. Und da die meisten lebensgefährlichen Unfälle durch Autofahrende verursacht werden, werden eben die Wege für Autos eingeschränkt. Außerdem verpesten sie die Luft, sind in einer Großstadt oft überflüssig und nehmen überproportional viel öffentlichen Platz ein.
Bürgerbeteiligung eine Farce, das wissen längst alle. Stadtteilvertretung, aus eigener Anschauung, eine sich gegenseitig wählende Pressuregroup von Autogegnern. Die vertreten lediglich ihre Partikularinteressen und sonst nichts.
Hmmmmm. Na gut.
Ja, ich wähle tatsächlich die Grünen auch deshalb, um u. a. den MIV abseits der Hauptstraßen weiter einzuschränken.
Und das macht Herr Schriner gar nicht schlecht. Und weil er das gar nicht schlecht macht, werde ich wieder die Grünen wählen. Weil ich - ACHTUNG, halten Sie sich bitte fest! - meine Interessen bei den Grünen am besten aufgehoben sehe.
War alles zu erwarten, rechte Regierungen inzeressieren sich nunmal nicht für demokratische Prozesse. Umso wichtiger dagegen anzukämpfen. Je lauter die Autofahrer werden, desto besser. Ohne Fortschritt wäre dieser Rückschritt nicht möglich. Berlin und Europa werden sich weiter von Autos befreien, CDU und AfD hin oder her, egal wo man hinschaut in Westeuropa, die Städte wandeln sich hin zum Menschen statt zum Auto. Zwei Schritt vor und einen zurück. Bald sind wieder Wahlen und auf rechts folgt wieder links.
Eher weiter nach rechts. Träumen Sie weiter.
Es ist nur schade, dass der Stopp so spät kommt. Der vollendete Kiezblock Sprengelkiez Triftstr/Wildenowstr/Lynarstr/Genter Str. richtet täglich so viel Schaden, Verdruss und Chaos an, dass man die nur neidlos beglückwünschen kann, die noch von dem Stopp profitieren können.
Bitte benennen Sie doch konkret, welchen SCHADEN der genannte Kiezblock TÄGLICH anrichtet.
Die Lynarstraße, die vorher eine hochgefährliche Raserstrecke war, kann unmöglich Teil Ihrer Aufzählung sein!
Das Ziel ist es, die Bewegungsmöglichkeiten in der Stadt auf Zu-Fuss-Gehende und Radfahrende zu beschränken. Alle, die aus welchen Gründen auch immer, auf ein Auto angewiesen sind oder sich entschieden haben, dieses zu nutzen, weil sie Freude daran haben, werden vom sozialen Leben abgeschnitten. Insofern müsste der Artikel ganz anders lauten: "Kiezblock gefährdet Beteiligung und Lebensqualität im Wedding". Aber hier herrscht Orwellsches Neu-Sprech.
Es gibt kein Recht auf einen Parkplatz für seinen Blech-Rollator direkt vor der eigenen Haustür.
Wissen Sie, wieviel der Parkplatz für ihren Blech-Rollator kostet und wer den für Sie bezahlt?
14.805 € im Jahr
Parkplatz = 25qm Fläche gesetzlich vorgeschrieb x 5 Geschosse = 125qm
125qm x 9,87€ Monatsmiete nach Mietpreisspiegel (einfache Lage im Wedding) =
1.233,75 € je Monat = 14.805 € im Jahr.
Das sind die Kosten für 1 Parkplatz. Jeder Blech-Rollator braucht statistisch 2,5 Parkplätze.
Zusatzfrage: Hat der Regierende Bürgermeister (CDU) jemals in seinem Leben ein Auto selber bezahlt? Wissen Sie, wieviel Steuergeld jährlich als Kaufzuschüsse für Dienst- und Firmenwagen aufgewendet werden (SUV): 4 Milliarden. Das ist die Hälfte des KfZ-Steueraufkommens.
Und unter diesen Umständen wollen Sie Ihren Blech-Rollator direkt vor Ihrer Haustür parken, während die anderen Verkehrsteilnehmer, die Sie erwähnen: Fußgänger und Radfahrer, sich aus eigener Kraft bewegen?
Schon mehrfach ihre immer gleiche Argumentation gelesen. Die Steuerzahler subventionieren also, ach ja? Tatsächlich sind es die Nettosteuerzahler, gehören sie zu dieser aussterbenden Spezies im Land? Die haben längst genug von derartigen Projekten und nicht nur davon, und verlassen, insbesondere die jungen Leistungsträger, das Land scharenweise.
Während meines Arbeitslebens habe ich bereits mehrere Autos für Sie komplett durch meine Steuern als Radfahrer bezahlt (10% des Bundeshaushalts).
Aber anstatt mir zu danken, können die - hohe Subventionen empfangenden - Autofahrer immer nur drohen und schimpfen.
Ich fahre seit fünfzig Jahren Motorrad, ein Auto habe ich nie besessen.
Danke, Sie haben so recht. Ich wäre übrigens schon 2x von sehr schnell fahrenden Radfahrern auf em Bürgersteig überfahren worden.
Ich wurde dafür schon zig Male auf dem Rad von Autofahrenden in der Fahhradstraße Triftstr und in der Fahhradstraße Lynarstraße aggressivst bedrängt.
In der Triftstr kommen mir regelmäßig Autos unerlaubt entgegen (Einbahnstraße).
1,5 bis 2 Tonnen Auto gegen 25 kg Fahhrad.
Schade dass Autos nicht auch gegen rumschwurbeln helfen. Weil Kiezblöcke ja bekanntlich ohne Autos sind und man in Berlin ohne Auto vereinsamt, obwohl dass garkeiner beim Thema Kiezblock fordert. Alles klar. Wenn die Realität nurnoch ein fernes wimmern ist ...
Ich bin total gegen diesen Kiezblock. Fahrradfahrer fahren weiter auf den Gehwegen. Mich hat einer fast umgefahren, weil er unerwartet von einem Gehweg auf die Strasse und wieder auf den anderen Gehweg, wo ich hinwollte, raste. Die Seestrasse hat viel mehr heftige Unfälle und zwar gerade an den Einbiegungen zu den Seitenstrassen. Es ist gefährlich, dort spazieren zu gehen. Dann ist oft Stau an der Seestrasse und Amrumer Strasse. Ein Notfallwagen ist deswegen mal gegen die Richtung gefahren. Und ohne Autos fehlt einfach die soziale Kontrolle, daher ist es abends oft ziemlich leer auf den Strassen. Lieber mehr umweltfreundliche Autos und mehr Sicherheit auf den Strassen und Gehwegen. Ich frage mich wirklich, was das eigentliche Ziel vom Kiezblock sein soll !!!
"Ich frage mich wirklich, was das eigentliche Ziel vom Kiezblock sein soll !!!"
Ich bringe es nicht fertig, Ihnen das seriös zu beantworten.
was ist jetzt der zusammenhang?
welcher kiezblock ist hier gemeint. sehen den andere auch an der stelle?
was hat ein stinknormaler radweg mit eigener ampelschaltung mit den abbiegungen zu tun?
Wer hat noch in Berlin noch nie einen Krankenwagen oder Polizei entgegen der Fahrtrichtung fahren sehen? Auch an Straßen ohne Radwege, Kiezblocks oder sonst was?
Es tummeln sich hier mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen bei deinem Kommentar.
Schade.