KAWA heißt auf polnisch Kaffee. Mit diesem Namen verraten die Besitzer der Kaffeemanufaktur bereits ihre Wurzeln. Seit 2011 verführt KAWA seine Kund*innen mit köstlichem Kaffee aus aller Welt. Über den genauen Herkunftsort sowie das Rösten der Bohnen hatten die Inhaber zu dem Zeitpunkt jedoch noch keine Informationen. Um ihre Leidenschaft zu vollenden, beschlossen die Besitzer 2016 ihre Bohnen selbst zu rösten. Seitdem sind sie mit ganzen Herzen – vom Rösten der Bohnen, über den Verkauf, bis hin zum Brühen des Kaffees – dabei. Und das schmeckt man! Die Bohnen, sowie das Kaffeezubehör könnt ihr bequem in der Kaffeemanufaktur in der Drontheimer Straße erwerben.
Kaffee aus aller Welt
KAWAs Inhaber rösten Kaffeebohnen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt. Für den Espresso nutzen sie beispielsweise Bohnen aus Brasilien. Diese schmecken – mild geröstet – nach süßer, dunkler Schokolade, der Geschmack bleibt im Abgang lange auf der Zunge. Außerdem zeichnet den Geschmack eine nussige Note aus.
Das Geburtsland des Kaffees ist Äthiopien, das mag viele vielleicht verwundern, aber aus dem Land wurden Kaffeebohnen schon im 17. Jahrhundert exportiert. Auch KAWA bietet die leicht würzig schmeckenden Bohnen an. Der Kaffee aus äthiopischen Bohnen ist laut KAWA eher teeartig und könne deshalb auch vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Trinkt man lieber fruchtigen Kaffee, so kann bei KAWA auf die – per Hand gepflückten – Kaffeebohnen aus Kenia zurückgegriffen werden.
Wer nicht das Glück hat, im Wedding zu wohnen und bei der Kaffeemanufaktur persönlich vorbeizuschauen, um einen Kaffee zu genießen und nebenbei die Lieblingsbohnen zu kaufen, kann diese selbstverständlich im KAWA-Online-Shop bestellen. Dort findet man auch weitere Kaffeebohnen, unter anderem aus Kolumbien oder Indien.
KAWAs Geschichte
2011 öffnete das Café seine Tore. Ursprünglich planten die jungen Besitzer, eine Bar zu eröffnen. Leider fehlte den 18- bis 26-Jährigen damals das nötige Kapital. Als Kacper, einer der Besitzer, einen kleinen Laden in der Drontheimer Straße entdeckte, änderte sich der Plan augenblicklich und sie beschlossen, ein Café zu eröffnen, damals unter dem Namen Attis Café.
Die Anfänge waren hart, denn der Wedding sei damals nicht bereit für ein Café dieser Art gewesen, so die Besitzer. Sie standen täglich um 4 Uhr auf, um zehn Brötchen zu verkaufen und arbeiteten in Doppelschichten. Als sie die Preise erhöhen mussten, blieben die Kunden aus und der Brötchenverkauf nahm ein Ende. Zum Glück, wie die Besitzer sagen. Diese Geschichte sei prägend gewesen, nur ihre Liebe zum Kaffee habe sie motiviert, nicht aufzugeben.
Eines Tages, als die Espressomaschine den Geist aufgab, fanden die Besitzer einen Kaffeelieferanten, die ‚Espresso-Werkstatt‘, durch die sie das Interesse an der Bohne selbst entdeckten. Die Bohnen dieses Lieferanten waren auch die ersten, die KAWA abgepackt an die Kunden verkaufte. Leider brachte das Kaffeegeschäft noch keinen Umsatz. Also probierten sich die Besitzer durch einige Gastronomiekonzepte. Sie boten einen Mittagstisch mit Suppen oder Burgern an. Später kam Kacper auf die Idee, Pizza anzubieten. Der Pizzaverkauf entpuppte sich am Ende des Tages sogar als profitabel. Die Kunden waren begeistert und das Internet voll mit Supportern von Attis Café.
Trotzdem verloren die Besitzer nie das Ziel aus den Augen: Sie wollten immer noch Kaffee machen, und zwar nur Kaffee. So änderten die drei im Jahr 2015 ein weiteres Mal das Konzept. Diese Entscheidung brachte auch eine Renovierung mit sich. Dafür mussten sie das Café selbst verschönern, sogar die Möbel bauten sie eigenhändig. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn 2016 kam der große Durchbruch. Kacper kaufte den ersten, kleinen 1 kg- Heißluftröster und ließ sich von einem Profi ausbilden. Die Inhaber fuhren nach Bremen zu ihren ersten Tradern, ließen sich alles zu den Kaffeebohnen erklären und kauften ihren ersten Rohkaffee. Dieses Konzept kam auch gut an. So entwickelte sich eine Stammkundschaft, die immer wieder kam, um die Bohnen zu kaufen. Nach diesem Durchbruch beschlossen die Besitzer auch ihren Namen in KAWA zu ändern. Nach einem Jahr war der 1 kg-Röster zu klein geworden. Seit Anfang 2020 röstet KAWA nun die Bohnen in einer großen Rösterei in Brandenburg und der kleine Laden in der Drontheimer Straße wird nur noch als Coffee-Shop genutzt.
KAWAs Besitzer werden nicht müde sich weiterzubilden. Sie besuchen Kaffee-Messen und Festivals, um ihren Kaffee zu perfektionieren und das schmeckt man auch.
Fotos: Samuel Orsenne/Oliwia Nowakowska/KAWA
KAWA, Website, Drontheimer Str. 1b, Mo-Fr: 8–18, Sa: 9–17, So: 9–16 Uhr (2024)
Tel. (030) 98 37 40 07