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Neuer Bußgeldkatalog in Kraft:
Jetzt wird’s teurer. Theoretisch.

Falschparken, in zweiter Reihe oder auf dem Radweg stehen, keine Rettungsgasse bilden, überhöhte Geschwindigkeit: Für das alles gelten jetzt höhere Bußgelder.
10. November 2021
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Ein Kava­liers­de­likt nennt man einen von der brei­ten Öffent­lich­keit tole­rier­ten Geset­zes­ver­stoß, vor allem im Stra­ßen­ver­kehr. Nur mal kurz auf dem Rad­weg geparkt – Bröt­chen­ho­len geht doch schnell -, mit Tem­po 50 durch die ver­kehrs­be­ru­hig­te Zone gerast oder unacht­sam die Auto­tür am Stra­ßen­rand geöff­net: Das ist seit ges­tern zumin­dest eine teu­re Ange­le­gen­heit. Etwas ändern im Wed­din­ger Stra­ßen­ver­kehr wird das wohl nur lang­fris­tig etwas, und auch nur, wenn es end­lich kon­trol­liert und geahn­det wird. 

Knöllchen und zu schnelles Fahren werden teuer

Im Gro­ßen und Gan­zen ver­dop­peln sich die Buß­gel­der oder sogar noch mehr: Wer in der Stadt mehr als 11 – 15 km/h zu schnell fährt, muss statt 25 nun 50 Euro zah­len, bei 16–20 km/h sind es 70 statt 35 Euro. Dar­über hin­aus kann es auch schon mal 400 Euro kos­ten. Im Hal­te­ver­bot abstel­len, muss schon mal bis zu 55 Euro statt wie bis­her 15 Euro ble­chen. All­tag im Wed­ding, aber auch sehr teu­er: Das Auto auf Fahr­rad­we­gen, Fahr­rad­schutz­strei­fen, Bür­ger­stei­gen, Bus­spu­ren, an Bus­hal­te­stel­len oder in zwei­ter Rei­he abstel­len, kann jetzt bis zu 100 Euro kos­ten. Unbe­rech­tigt par­ken auf Schwerbehinderten‑, Elek­tro- und Car­sha­ring­park­plät­zen, da klin­gelt die Staats­kas­se mit 55 Euro. Dumm auch: eine Feu­er­wehr­zu­fahrt zupar­ken oder durch sei­ne Park­po­si­ti­on ein Ret­tungs­fahr­zeug behin­dern, kann 100 Euro kos­ten. Und Punk­te in Flens­burg gibt’s bei schwe­ren Ver­stö­ßen zum Bei­spiel auf Rad­strei­fen jetzt auch noch. 

Anwoh­ner gro­ßer Stra­ßen im Wed­ding ken­nen das Phä­no­men der Auto-Poser. Deren Ange­be­rei droht jetzt ziem­lich teu­er wer­den: absicht­li­che Lärm­be­läs­ti­gung und unnüt­zes Hin- und Her­fah­ren kann stol­ze 100 Euro kosten. 

Auf dem Rad und mit dem E‑Scooter

Eben­falls ein all­täg­li­ches Bild im Wed­ding: Fahr­rad­fah­ren oder E‑S­coo­ter-Fahr­ten auf dem Geh­weg. Hier wer­den statt 10 jetzt 55 Euro fäl­lig. Rad­fah­ren in der fal­schen Rich­tung, wenn es ande­re gefähr­det, kann 110 Euro und einen Punkt in der Ver­kehrs­sün­der­kar­tei kosten. 

Fahrrad, Antwerpener Straße, kurios

Abstand zu Radfahrenden und “Dooring”

Auf einer Neben­stra­ße darf man jetzt prak­tisch kei­nen Rad­fah­ren­den mehr über­ho­len. Denn dafür muss inner­orts ein Abstand von 1,5 Meter ein­ge­hal­ten wer­den. Unbe­dacht die Fah­rer­tür öff­nen kann eben­falls teu­er wer­den, wenn sich ein Rad­fah­rer nähert: Das soge­nann­te “Doo­ring” ohne Blick in den Spie­gel kos­tet ab sofort 40 Euro. 

Abbiegen und Rettungsgassen

Über­haupt muss mehr auf­ein­an­der geach­tet wer­den. Beim Abbie­gen ist der Schul­ter­blick uner­läss­lich. Bei Gefähr­dung von Fuß­gän­gern und Rad­fah­rern dro­hen sonst 140 Euro und ein ein­mo­na­ti­ges Fahr­ver­bot! Für Last­wa­gen gilt jetzt neu die Schritt­ge­schwin­dig­keit beim Rechts­ab­bie­gen – der töd­li­che Rad­fahr­un­fall an der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße hät­te so viel­leicht ver­mie­den wer­den kön­nen. Buß­geld für zu schnel­le Lkw-Fah­rer: 70 Euro. 

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Schnell mal durch die Ret­tungs­gas­se? 200 bis 320 Euro und Fahr­ver­bot mit 2 Punk­ten. Das Glei­che kann auch fäl­lig wer­den, wenn man kei­ne Ret­tungs­gas­se bildet. 

Aus der Theorie in die Praxis

Natür­lich nutzt das alles nur etwas, wenn es auch kon­trol­liert wird. Zumin­dest die Ord­nungs­äm­ter wol­len ab dem 15. Novem­ber im Rah­men einer Schwer­punkt­ak­ti­on Flag­ge zei­gen. Vor­ge­hen sol­len die Mitarbeiter:innen gegen Par­ken auf Geh­we­gen, Rad­we­gen, Bus­spu­ren, in zwei­ter Rei­he sowie Rad­fah­ren auf dem Gehweg. 

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2 Comments Leave a Reply

  1. Hal­lo

    wir kön­nen ger­ne noch eine Null an jede Buß­geld­sum­me dran­hän­gen , es wird immer Men­schen geben die sich nicht davon abhal­ten las­sen dage­gen zu ver­stos­sen und für mehr Kon­trol­le fehlt das Per­so­nal. Vor nicht all­zu lan­ger Zeit wur­den auch die Buß­gel­der für Sperr­müll im Öffent­li­chen Raum ange­ho­ben… und hält es die Men­schen in die­ser Stadt davon ab ihren Müll auf der Stra­ße oder im Park abzu­le­gen !!?? NEIN !! genau­so wenig wird wei­ter­hin auf dem Geh­weg gefah­ren mit dem Rad… immer wie­der ger­ne im Prenz­l­berg, obwohl dort mehr­heit­lich Aka­de­mi­ker leben die eigent­lich wis­sen soll­ten das man so etwas nicht macht.
    Muß­te hier an die­ser Stel­le schmunzeln.…Auf einer Neben­stra­ße darf man jetzt prak­tisch kei­nen Rad­fah­ren­den mehr über­ho­len. Denn dafür muss inner­orts ein Abstand von 1,5 Meter ein­ge­hal­ten werden.

    Wenn ich dann dem­nächst mit 1,5m Abstand zum par­ken­den Auto fah­ren wer­de ich fast mit­tig in der Sei­ten­stras­se fah­ren und dann möch­te ich erle­ben das der Auto­fah­rer gedul­dig hin­ter mir bleibt :))))
    Wir haben auch ein Waf­fen­ge­setz wel­ches sehr genau erklärt war­um ein Mes­ser im Öffent­li­chen Raum nicht mit­ge­führt wer­den soll … und hält das gewis­sen Men­schen davon ab… NEIN !! Fast jeden Tag wird irgend­wo in D jemand nie­der­ge­sto­chen und auch wei­ter­hin wer­den Men­schen im Stra­ßen­ver­kehr ver­letzt oder Getö­tet … es liegt an uns selbst
    wenn ich täg­lich sehe wie ris­kant und zu wei­len auch unkon­zen­triert mit dem Fahr­rad gefah­ren wird , dann wun­dert es mich nicht wenn jedes Jahr zu vie­le ihr Leben las­sen .… klei­ner Hin­weis ein­fach beim Rad­fah­ren nicht auf das Han­dy schau­en und den Len­ker mit bei­den Hän­den um fas­sen jedes­mal beim Abbie­gen über die Schul­ter schau­en und Arm raus und beim Gera­de­aus fah­ren lie­ber mal den Rechts­ab­bie­ger vor­las­sen als auf sein Recht zupochen…könnte dann das letz­te mal sein…

    in die­sem Sinne

  2. Die Situa­ti­on kann nur bes­ser werden,
    hof­fen wir mal das es auch mehr kon­trol­liert wird.
    Das hät­ten wir schon 2.5 Jah­re frü­her haben kön­nen ohne Scheu­er Andy

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