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International Guitar Competition & Festival Berlin:
Gitarrenmeister gibt Talenten eine Bühne

19. Oktober 2022
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Auf der Büh­ne ste­hen, ein gro­ßes Publi­kum mit Musik erfreu­en, davon leben kön­nen. Das ist nicht nur der Traum vie­ler Musiker:innen im Bereich Rock, Pop, Blues. Auch im Bereich der klas­si­schen Musik üben über­all auf der Welt vie­le jun­ge Men­schen uner­müd­lich für die­sen Traum. Auf ihrem Weg tref­fen sie Vor­bil­der und Lehr­meis­ter, Kom­po­nis­ten und Unter­stüt­zer, aber auch die­je­ni­gen, die mit ihnen um die weni­gen Gele­gen­hei­ten für eine Kar­rie­re als Pro­fi­mu­si­ker kon­kur­rie­ren. Auch Wett­be­wer­be gehö­ren dazu. Sie bie­ten eine Büh­ne, ein moti­vie­ren­des Feed­back, Kon­tak­te und viel­leicht auch ein Preis, der den schwie­ri­gen Weg etwas ebnen kann. Am Sams­tag (15.10.) haben jun­ge Gitar­ris­ten im Ball­haus Prin­zen­al­lee die­se Chan­ce erhal­ten. Beim Inter­na­tio­nal Gui­tar Com­pe­ti­ti­on & Fes­ti­val Ber­lin haben am Ende drei Musi­ker die Spit­ze erreicht und einen Preis erhalten.

Auch der Festivalgründer Dang Ngoc Long spielte einige Kompositionen. Foto: Schnell
Auch der Fes­ti­val­grün­der Dang Ngoc Long spiel­te eini­ge Kom­po­si­tio­nen. Foto: Schnell

Das Fes­ti­val fin­det seit 2006 alle zwei Jah­re im heu­ti­gen Ball­haus Prin­zen­al­lee statt. Teilnehmer:innen aus über 100 Län­dern haben seit Beginn ihren Hut in den Ring gewor­fen. Wer mit­ma­chen möch­te, darf nicht älter als 32 Jah­re alt sein, immer­hin geht es um die För­de­rung von jun­gen Talen­ten. In die­sem Jahr hat­ten sich 15 Teilnehmer:innen aus elf Län­dern bewor­ben – unter ande­rem aus Ita­li­en, Spa­ni­en, Öster­reich, Polen, Chi­le und Deutsch­land. Nach zwei digi­ta­len Aus­wahl­run­den fand am Sams­tag des Fina­le des dies­jäh­ri­gen Wett­be­werbs in Prä­senz statt.

Der Ball­saal Prin­zen­al­lee war bis auf den letz­ten Platz besetzt, ein bunt gemisch­tes Publi­kum füll­te den Saal. Offen­bar waren Gitar­ris­ten dar­un­ter, Schüler:innen der Musik­schu­le Gesund­brun­nen aus der Stet­ti­ner Stra­ße 7, die als Ver­an­stal­ter fun­gier­te, aber auch all­ge­mein an Gitar­ren­mu­sik inter­es­sier­te sowie Fans des Fes­ti­vals­grün­ders, der in der Mode­ra­ti­on als „Herz des Fes­ti­vals“ bezeich­net wur­de. Gemeint ist damit Pro­fes­sor Dang Ngoc Long, Kom­po­nist, Gitar­rist, Musik­schul­grün­der und För­de­rer jun­ger Talen­te. Vor der Preis­ver­lei­hung spiel­te er selbst eini­ge Stü­cke und ver­deut­lich­te damit auch das hohe Niveau, das für den Gitar­ren­wett­be­werb als Richt­schnur gel­ten soll. Frei nach dem Mot­to: nur wer nach dem Höchs­ten strebt, kann als pro­fes­sio­nel­ler Musi­ker erfolg­reich sein.

Vom Preisträger zum Jury-Mitglied

Zum Gitar­ren-Fes­ti­val-Abend gehör­ten auch zwei Gast­kon­zer­te von frü­he­ren Gewin­nern des Wett­be­werbs. Zu hören waren Yaros­lav Maka­risch aus Bela­rus und Niklas Johan­sen aus Däne­mark. Als Preis­trä­ger aus den Jah­ren 2020 und 2016 beein­druck­ten sie mit ihrem Kön­nen. Ihre Bio­gra­fien zei­gen, und die kön­nen den Zuhö­rer­schaft kaum ver­wun­dert haben, dass der Preis des Ber­li­ner Gitar­ren­fes­ti­vals nicht der ein­zi­ge (geblie­ben) ist. Auf ihrem Weg hat­der bela­rus­si­sche Musi­ker Yaros­lav Maka­risch bereits Wett­be­wer­be in Litau­en, Russ­land, Bela­rus und in der Ukrai­ne gewon­nen. Der däni­sche Musi­ker Niklas Johan­sen war erfolg­reich in Grie­chen­land, Däne­mark, Bul­ga­ri­en, Ita­li­en, Polen und Chi­na. Wer am Sams­tag den Kon­zer­ten lausch­te, wird davon aus­ge­hen, dass wei­te­re Prei­se fol­gen wer­den. Viel­leicht wird der eine oder der ande­re als pro­fes­sio­nel­ler Kon­zert­gi­tar­rist spä­ter noch auf sich auf­merk­sam machen. In die­sem Jahr fun­gier­ten sie beim Gitar­ren­wett­be­werb aber erst­mal als Juro­ren für die nächs­te Generation. 

Frau des Botschafters gratulierte

Die Ver­lei­hung der dies­jäh­ri­gen Prei­se erfolg­te fast am Schluss der Ver­an­stal­tung. Pro­fes­sor Long gra­tu­lier­te dem Erst­plat­zier­ten Luca Roma­nel­li aus Ita­li­en sowie Samu­el Belu­zán Rodri­guez aus Spa­ni­en und Raúl Rolóm aus Para­gu­ay. Neben dem Renom­mee einer Plat­zie­rung in einem inter­na­tio­na­len Gitar­ren­wett­be­werb beka­men sie wie alle Preis­trä­ger eine Büh­ne und ein Publi­kum für ein Preis­trä­ger­kon­zert. Dar­über hin­aus erhiel­ten die Fina­lis­ten jeweils eine Gitarr­re, wobei die des Erst­plat­zier­ten einen Wert von 8000 Euro hat­te. Auch die Frau des viet­na­me­si­schen Bot­schaf­ters gra­tu­lier­te den jun­gen Talen­ten und wünsch­te wei­ter­hin viel Erfolg. Die­ser Abend der jun­gen Musi­ker wur­de in unzäh­li­gen Han­dy­fo­tos, aber auch in Fil­men fest­ge­hal­ten. Die­se Öffent­lich­keit ist eben­falls eine Art digi­ta­le Büh­ne, die durch das Inter­na­tio­nal Gui­tar Com­pe­ti­ti­on & Fes­ti­val Ber­lin auf dem Weg zum Erfolg geöff­net wurde.

Für einen Außen­ste­hen­den war es eine über­ra­schen­de Ver­an­stal­tung. Dass in einem Wed­din­ger Hin­ter­hof an der Prin­zen­al­lee inter­na­tio­na­le Talen­te auf so hohem Niveau prä­sen­tiert und geför­dert wer­den, war so nicht zu erwar­ten. Dass es dafür sogar ein grö­ße­res Publi­kum gibt, ist eben­falls erfreu­lich wie uner­war­tet. Es macht deut­lich, wie viel­fäl­tig die kul­tu­rel­le Land­schaft auch im Wed­ding ist, auch, wenn Man­ches viel­leicht unter dem eige­nen Radar geschieht. 

International Guitar Competition & Festival Berlin

Das Inter­na­tio­nal Gui­tar Com­pe­ti­ti­on & Fes­ti­val Ber­lin wur­de von der Musik­schu­le Gesund­brun­nen ver­an­stal­tet. Die freie Musik­schu­le befin­det sich in der Stet­ti­ner Stra­ße 7. Mehr über die Schu­le gibt es online www.musikschule-gesundbrunnen.de. Unter­stützt wur­de das Fes­ti­val unter ande­rem vom Aus­wär­ti­gen Amt, dem Goe­the Insti­tut und der Kul­tur­pro­jek­te Ber­lin GmbH. In zwei Jah­ren soll der Wett­be­werb in die nächs­te Run­de gehen.

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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