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Raus aus’m Wedding:
In die Jungfernheide und nach Siemensstadt

9. September 2023
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Hin­ter dem Volks­park Reh­ber­ge bleibt’s grün, auch wenn man den Wed­ding ver­lässt: Wir zei­gen euch ein Stück Ber­lin in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft des Wed­ding, wo ihr nicht nur einen rie­si­gen Park und ein Frei­bad ent­de­cken könnt, son­dern auch ein Weltkulturerbe. 

Was­ser­turm Jungfernheide

Wenn ihr euch auf den Fahr­rad­sat­tel schwingt, beginnt die Tour am bes­ten am Nord­ufer Ecke See­stra­ße. Vor­bei am Strand­bad Plöt­zen­see und ent­lang des Hohen­zol­lern­ka­nals füh­ren euch die weiß-grü­nen Fahr­rad­weg­wei­ser zur Bezirks­gren­ze. Unter zwei Stra­ßen­brü­cken hin­durch geht der asphal­tier­te Ber­lin-Kopen­ha­gen-Rad­weg immer am Was­ser ent­lang, doch an der Mäcke­ritz­brü­cke (ers­te Stra­ße, die ihr que­ren müsst), hal­tet ihr euch links und fahrt über den Kanal und den Saat­wink­ler Damm in den Jung­fern­hei­de­weg ein. Hier erstreckt sich links der 146 Hekt­ar gro­ße Volks­park Jung­fern­hei­de, der 1923, vor genau 100 Jah­ren, eröff­net wurde.

Die­ser Park ist Relikt des aus­ge­dehn­ten Wald­ge­bie­tes Jung­fern­hei­de, das sich im Mit­tel­al­ter im Besitz des Non­nen­klos­ters in Span­dau befand (daher der Name). Aus der mili­tä­risch genutz­ten Hei­de form­te Gar­ten­bau­di­rek­tor Erwin Barth, spä­ter auch Gestal­ter der Reh­ber­ge, einen rie­si­gen, gärt­ne­risch ange­leg­ten Park. In der Mit­te befin­det sich ein sym­me­trisch geform­ter Teich. An sei­nem Wes­t­en­de, am Jung­fern­hei­de­weg, liegt das Strand­bad Jung­fern­hei­de (1955 wur­den die heu­ti­gen Gebäu­de gebaut). 

Das Strand­bad Jungfernheide

Auf gut gepfleg­ten, gekrümm­ten Wegen lässt sich der aus­ge­dehn­te Volks­park erkun­den. Er ist vol­ler Frei­zeit­mög­lich­kei­ten wie einem Strei­chel­zoo, einem Kul­tur­bier­gar­ten, einem Wald­hoch­seil­gar­ten in den Wip­feln der Bäu­me und einem wun­der­schö­nen Som­mer­gar­ten am hüb­schen Was­ser­turm im Stil des Backsteinexpressionismus. 

Der Wald­hoch­seil­gar­ten Jungfernheide

Meh­re­re Sicht­ach­sen füh­ren zu dem Was­ser­turm aus dem Jahr 1927, im Park gibt es neben der schö­nen Natur auch viel zu erle­ben – ein abso­lut loh­nens­wer­tes Aus­flugs­ziel, nur einen Kat­zen­sprung vom Wed­ding ent­fernt und mit Bus (M21 Weit­lin­gerbr.) und Ring­bahn (Jung­fern­hei­de) auch ganz gut zu erreichen. 

Raps­stra­ße

Und wenn ihr schon mal da seid, lasst euch die Archi­tek­tur der Sie­mens­stadt nicht ent­ge­hen. Es gibt sehr dörf­lich anmu­ten­de Sied­lun­gen (Raps­stra­ße, Riep­pel­stra­ße, Har­ries­stra­ße), aber auch die Groß­sied­lung Sie­mens­stadt, die es mit ihren Häu­ser­zei­len im Stil des Neu­en Bau­ens zum Welt­kul­tur­er­be-Sta­tus gebracht haben (rund um die Goe­bel­stra­ße, den Quell­weg und den Jung­fern­hei­de­weg haben sich vier bekann­te Archi­tek­ten ausprobiert).

Welt­kul­tur­er­be Sie­mens­stadt an der Goebelstraße

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

3 Comments Leave a Reply

  1. Der Park ist super­gut. Das er wirk­lich groß ist, fin­det man auch mal ne Ecke, wo nicht so viel los ist und man sei­ne Ruhe haben kann, was ja heu­te echt sel­ten ist. Am Teich sieht man oft Schild­krö­ten, die da mal aus­ge­setzt wur­den und sich auf den aus dem Was­ser ragen­den Baum­res­ten zum Son­nen treffen.
    Der Park auf der ande­ren Sei­te des Jung­fern­hei­de­wegs ist aber der Sie­mens­park, der bis zum Rohr­damm geht. Dort gibt es auch eine Rodel­bahn und neu­er­dings auch eine Anla­ge mit Sport­ge­rä­ten wie am Dohnagestell.
    Die Sied­lung dort (Raps, Har­ries­str. usw) war mal eine Werks­sied­lung und damals nur für Siemensianer.

  2. Hal­lo
    ich lie­be die­sen Rad­weg…. aller­dings fah­re ich ihn bis ans letz­te Ende, also bis das Fahr­rad im Was­ser steht am Ende vom Hal­lig­weg – dann zurück das kur­ze Stück zu die­sem Kiosk der von einem Thai­län­di­schen Ehe­paar? geführt wird und nach einer klei­nen Erfri­schung wei­ter durch den Wald immer am Tege­ler See bis nach Tegel rein und dann zurück nach Hause
    erhol­sa­mes WE

  3. Grü­ße aus Siemensstadt!
    Dan­ke für die schö­ne Erwäh­nung unse­res Kiezes. Sie­mens­stadt, eine klei­ne Per­le in Ber­lin, fin­det lei­der zu wenig Beach­tung. Ich den Bei­trag auf mei­ne Kiez­sei­te ger­ne dem­nächst teilen.
    Lie­be Grüße
    Rebekka
    Initia­ti­ve Kiez Siemensstadt

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