Sie sind Wegweiser und Freunde für Grundschulkinder: Mentorinnen und Mentoren des “kein Abseits! e.V.”. Der Verein aus der Fehmarner Straße vermittelt Tandems. So kam Michael zu Mostafa. Gerade haben die beiden den Abschluss ihres ersten Durchgangs im Mentoring-Programm gefeiert. Doch das sogenannte Abschlussfest war für die beiden nicht das Ende ihrer gemeinsamen Zeit, sondern der Anlass, die zurückliegenden Monate zu feiern, um anschließend das Mentoring mit vielen neuen Aktivitäten fortzusetzen.
Michael ist 45 Jahre alt und wollte sich neben seiner Tätigkeit als Autor und Wissenschaftler sozial engagieren. Durch eine Freundin ist er auf die Arbeit von “kein Abseits!” aufmerksam geworden und hat sich als Mentor beworben, um gemeinsam mit einem Kind Berlin zu entdecken, eine sinnstiftende Zeit miteinander zu verbringen und sich in diesem Rahmen für mehr Bildungsgerechtigkeit und aktive Teilhabe einzusetzen. Mentorinnen begleiten Grundschulkinder – immer 1:1 im Tandem – über acht Monate, unterstützen sie bei der Interessen- und Potenzialentfaltung und können Neu-Berliner Kindern beim Ankommen in der Stadt helfen. Die Tandems treffen sich wöchentlich zu spannenden Freizeitaktivitäten. Während dieser Zeit werden sie durch den Verein professionell geschult, begleitet und in ihrer Rolle als Mentorinnen unterstützt.
Auch die Schwestern haben einen Mentor
Mostafa ist zehn Jahre alt und in gewisser Weise schon ein alter Hase im Mentoring. Seine beiden großen Schwestern haben bereits am Programm teilgenommen. Auf diesem Wege konnte Mostafa bereits kennenlernen, was es heißt, eine Mentorin an seiner Seite zu haben. Daher konnte er es kaum erwarten, selbst ein Mentee zu werden und einen eigenen Mentor zu bekommen. Für Kinder wie Mostafa stehen der Spaß und die abwechslungsreichen Freizeitaktivitäten beim Mentoring im Vordergrund.
Kennengelernt haben sich Michael und Mostafa bereits vor knapp einem Jahr im November 2022. Seitdem haben sie als Tandem viele verschiedene Aktivitäten zusammen unternommen, die der Verein in Form von Aktivitätengeld möglich macht. Finanziert wird das Mentoringprogramm übrigens über öffentliche Gelder, insbesondere der Bezirksämter Reinickendorf und Lichtenberg, sowie durch Spenden.
Orte erkunden, Neues ausprobieren
Das Tandem war zusammen im Museum für Naturkunde und im Computerspielemuseum, im Legoland und in der Trampolinhalle, im Kino und im Kletterpark. Sie haben Fußball gespielt, waren im Wald spazieren, haben gekocht, mit der ganzen Familie gepicknickt und den Ausblick vom Fernsehturm genossen. Auf diese Weise haben sie viele unbekannte Orte erkundet, Neues ausprobiert, das eine oder andere voneinander gelernt und sind vor allem zusammengewachsen. All diese Erinnerungen haben sie in einem Tagebuch mit Aufzeichnungen, eingeklebten Eintrittskarten, selbst gemalten Bildern und Fotos als
Erinnerung festgehalten. Diese vielen gemeinsamen Erlebnisse bilden die Basis ihrer Beziehung, die sie mit Unterstützung von “kein Abseits!” im Rahmen des Fortsetzungsprogramms nun weiterführen. Oder um es mit Michaels eigenen Worten zu sagen: „Mostafa und ich sind echte Freunde geworden. Wir zeigen uns gegenseitig, was unsan Berlin Spaß macht.“
Mentor:innen gesucht!
Der nächste Mentoring-Durchgang von kein Abseits! startet bereits im November und es werden dringend noch Ehrenamtliche gesucht, die Mentorinnen werden möchten. Viele Kinder befinden sich auf der Warteliste und wünschen sich sehnlichst einen Mentor:in. Wer sich engagieren möchte, findet alle Informationen zum Mentoringprogramm und zur Teilnahme auf der Website des Vereins unter www.kein-abseits.de/mentoring.
Weiterlesen zum Thema
In den Beiträgen Kein Abseits für Gerechtigkeit (von 2021) und Einfach mal was zurückgeben (von 2022) gibt es weitere Inforamtionen über die Arbeit des Weddinger Vereins “kein Abseits e.V.”. In der Fabrik Osloer Straße im Soldiner Kiez gibt es seit 2010 mit “Pasch – Patenschaften für Schulkinder” ebenfalls ein solches Patenschaftsprojekt. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Seite der Fabrik Osloer Straße.
Text und Foto: kein Abseits e.V.
Ich bin etwas irritiert von dem Bild. Hier stützt sich der Helfer voller stolz auf die Schulter seines Schutzbefohlenen, dessen Gesichtsausdruck nicht gerade Begeisterung dazu zeigt. Ist das keinem aufgefallen??
Was willst Du damit sagen, was genau siehst Du in dem Bild? Dass der Junge den Mentor eventuell nicht mag? Dass er vielleicht nicht gern auf Bildern lacht? Ist das ein Kritik an uns, dem Verein, dem Mentoringprogramm? Ich befürchte, ich verstehe den Kommentar nicht. Vielleicht könntest Du das konkretisieren.
Zur Einordnung: Das Foto kam vom Verein selbst (außschließlich dieses), so wie der Text. Ich gehe fest davon aus, dass die Abgebildeten das Foto kennen und einer Veröffentlichung zugestimmt haben, bei dem Jungen haben sehr sicher auch die Eltern zugestimmt.
Ich habe geschrieben, dass ich von dem Foto irritiert bin. Aus oben genannten Gründen. Für mich passen Text und Foto nicht so ganz zusammen. Ich will auch nichts überinterpretieren, aber vielleicht kann man meine Ansicht versuchen nachzuvollziehen und sich dazu äußern, wenn man möchte. Das Bild wirkt auf mich nicht besonders partnerschaftlich, über Weiteres kann ich mich gar nicht äußern, weil ich die Personen nicht kenne. Aber meine Ansicht darf ich hier doch sicher äußern. Viele Grüße!
Vielleicht solltest du deine spontanen Irritationen behandeln lassen anstatt öffentlich anklagende Andeutungen zu machen nur weil ein Junge auf einem gestellten Foto nicht gekonnt locker in die Kamera blickt? Und dass dann als „Ansicht“ zu verharmlosen. Vielleicht mal weniger BILD lesen, dann sieht man auch nicht in jedem Mann einen Triebtäter.
Ich habe geschrieben, dass das Bild nicht besonders partnerschaftlich auf mich wirkt – im Gegensatz zum Text, der das sehr betont.