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Green Economy im Wedding

4. September 2014
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In den Osram-Höfen an der Oude­nar­der Stra­ße hat sich ein inter­es­san­tes Unter­neh­men ange­sie­delt. Die Fir­ma Ter­ra­Cy­cle wid­met sich einer wich­ti­gen Wed­din­ger Roh­stoff­quel­le: Müll.

Wed­ding­wei­ser-Autor Dani­el Gol­l­asch trifft sich mit dem Gene­ral Mana­ger für Deutsch­land, Öster­reich und die Schweiz Wolf­ram Schnel­le, um nach­zu­fra­gen, wie das genau funktioniert.

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Gene­ral Mana­ger Wolf­ram Schnel­le im Büro in den Osram Höfen

Viel zu viel Müll wird ein­fach ver­brannt, obwohl er eigent­lich wie­der­ver­wer­tet wer­den kann. Ter­ra­Cy­cle ruft Sam­mel­pro­gram­me ins Leben, wo gesam­mel­ter Abfall kos­ten­los ein­ge­schickt und zu 100 Pro­zent recy­celt wird. Ob Ziga­ret­ten­kip­pen, benutz­te Zahn­bürs­ten oder lee­re Kugel­schrei­ber: Din­ge, die nor­ma­ler­wei­se im bes­ten Fall in der Müll­ton­ne lan­den und in der Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge enden, wer­den hier zu neu­en Pro­duk­ten recy­celt. Jeder ist auf­ge­for­dert, mit­zu­ma­chen. Die Teams sam­meln Zahn­bürs­ten, Stif­te oder Ziga­ret­ten­kip­pen in jeweils einer belie­bi­gen Sam­mel­box. Ist genü­gend Abfall zusam­men­ge­kom­men, bean­tra­gen die Sam­mel­teams eine kos­ten­lo­se Ver­sand­mar­ke bei Ter­ra­Cy­cle und brin­gen das Paket zur Post. So kann jeder der Umwelt etwas Gutes und und zusätz­lich erhal­ten die Sam­mel­teams zwei Cent pro Zahn­bürs­te oder Stift, die für sozia­le Zwe­cke nach Wahl gespen­det wer­den kön­nen. Gemein­nüt­zi­ge Ver­ei­ne kön­nen sich die Punk­te aber auch aus­zah­len lassen.

Für das Unter­neh­men ist die­ser Auf­wand natür­lich nicht wirt­schaft­lich. Selbst wenn die aus dem Müll her­ge­stell­ten Pro­duk­te wie Gieß­kan­nen oder Blu­men­töp­fe ver­kauft wer­den, wiegt der Erlös nicht die Kos­ten für Logis­tik, Per­so­nal und Ver­ar­bei­tung auf. Daher geben ver­schie­de­ne Her­stel­ler Geld dazu, um einen Bei­trag zum Umwelt­schutz zu leis­ten, Res­sour­cen zu spa­ren und natür­lich auch um ihr Image aufzupolieren.

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Gene­ral Mana­ger Wolf­ram Schnel­le im Gespräch mit Wed­ding­wei­ser-Autor Dani­el Gollasch

Die Fir­ma hat es in den Wed­ding gezo­gen, weil hier die Immo­bi­li­en­mie­ten noch güns­tig sind. Aber obwohl das Unter­neh­men in 23 Län­dern agiert, bemüht es sich um Anschluss an den Kiez. In Ber­lin gibt es bereits 87 Sam­mel­stel­len, in denen jeweils bis zu 200 Leu­te mit­ma­chen und ihren Müll sam­meln. Dann ste­hen in Kitas, Büros oder Loka­len Sam­mel­be­häl­ter für Zahn­pas­ta­tu­ben, Stif­te oder Ziga­ret­ten­kip­pen– wie zum Bei­spiel auch im Café Kiez­ku­chen am Naue­ner Platz. Dort kön­nen die Abfäl­le fürs Recy­cling abge­ge­ben werden.

Die Fir­ma Ter­ra­Cy­cle sitzt in einem Gemein­schafts­bü­ro von Green Alley. Green Alley ist die 100%ige Toch­ter der Land­bell AG für Rück­hol-Sys­te­me und unter­stützt seit 2014 Start-ups mit Grün­dungs­ka­pi­tal, Know-How und Dienst­leis­tun­gen, um inno­va­ti­ve grü­ne Geschäfts­mo­del­le zu ent­wi­ckeln. Wei­te­re Unter­neh­men sol­len also fol­gen, um die 120 Arbeits­plät­ze sol­len hier lang­fris­tig geschaf­fen werden.

Wer mit­sam­meln oder sich wei­ter infor­mie­ren will, fin­det unter www.terracycle.de alle Infos.

2 Comments

  1. Und wenn es schon um grü­ne start­ups geht:

    Wann gibt es so etwas im Wedding:

    http://www.unverpackt-kiel.de/

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/kreuzberg-blog/tante-emma‑2–0‑kreuzberger-start-up-will-supermarkt-ohne-verpackungen-eroeffnen/9891472.html

    Und wirk­lich grün und inno­va­tiv wäre zum Bei­spiel auch eine Zahn­pas­ta­tu­be, die ich wie­der auf­fül­len kann..

    Aber da wer­den natür­lich kei­ne Arbeits­plät­ze im Recy­cling­be­reich geschaffen 🙂

  2. Wer sich noch wei­ter infor­mie­ren möchte:

    http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/gruener-punkt-wie-sich-die-muell-branche-selbst-zerfleischt-seite-all/10278596-all.html

    Und was die Zahn­bürs­ten und die Zahn­pas­ta­ver­pa­ckung betrifft, die wer­den im Gegen­satz zum Kom­men­tar von Herrn Gol­l­asch nicht ver­brannt son­dern recycelt:

    “In Wirk­lich­keit lan­de­ten etwa die Ver­pa­ckun­gen von Zahn­bürs­ten nur sel­ten im Con­tai­ner des Dro­ge­rie­mark­tes, son­dern in den gel­ben Ton­nen vor der Haus­tür, ohne dass die Her­stel­ler für deren Lee­rung die höhe­ren Lizenz­ge­büh­ren entrichteten”

    Und was die Zahn­bürs­ten betrifft, hier ein Alternativvorschlag:

    http://shop.hydrophil.biz/?gclid=CISJ_ovpx8ACFUjHtAodtW0ASg

    Ob ich mir aller­dings ein Zahn­pas­ta­tu­ben­mö­bel in mein Zim­mer stelle??

    http://videokatalog.prosieben.de/Kultur/Kunst/video-Moebel-aus-Zahnpastamuell-schmelzen-Galileo-Plastikflasche-Pizzaofen-548201.html

    🙂 🙂 🙂

    .

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