Wer kennt die wohl grünste und am liebevollsten umsorgte Verkehrsinsel der Stadt? Seit vielen Jahren pflegen Dunja Berndt und Holger Eckert die Gleim-Oase im Brunnenviertel. Doch es gibt nicht nur Blümchen zwischen dem rauschenden Verkehr vor dem Gleimtunnel. Die beiden ehrenamtlichen Paten laden auch zu Lesungen, Schachturnieren und Vorträgen ein. Seit einiger Zeit lassen sie die Gleim-Oase selbst sprechen. Im Kiezmagazin brunnen erscheint die Gleim-Oasen-Kolumne “Inselflüstern”.
Liebe Leser, liebe Freunde, mein neuer Nachbar, das degewo-Wohnhaus, feierte im Januar Richtfest. Sogar das Fernsehen hat darüber berichtet. Die Erinnerungen an das Seniorenheim, das bis vor zwei Jahren an dieser Stelle stand, werden verblassen. Sicherlich weiß auch jetzt schon fast niemand mehr, was sich früher an der Stelle befand, an der heute, auf der gegenüberliegenden Seite, das mächtige rot-weiße Eckgebäude steht. Die Erinnerung ist bereits verblasst, obwohl das Haus mit knapp über dreißig Jahren noch recht jung ist.
Kniffelig wird es mit dem etwas schüchtern wirkenden ehemaligen Wohnhaus des Immobilienunternehmens Gagfah. Es steht ja bereits fast ein Menschenleben lang. Aber der unbestrittene Senior am Platze ist das Gebäude mit der aufwendig gestalteten Fassade, das heute die Tortenwerkstatt und das Freizeiteck beherbergt. Hat die ganze Gegend um mich herum einmal so ausgesehen?
Welche Läden gab es in meiner Umgebung? Wie mag es gewesen sein, als Kutschen und nur vereinzelte Autos das Straßenbild prägten? Wie waren die Menschen damals gekleidet? Diese Fragen hat Ralf Schmiedecke in seinem Lichtbildvortrag „Rund um die Gleim-Oase“ sehr anschaulich beantwortet. Ende März war er mit seinen historischen Ansichten im Freizeiteck in der Graunstraße 28 zu Gast.
Auch meine Paten haben für dieses Jahr einiges geplant. Im Mai und im Oktober wird, gutes Wetter vorausgesetzt, der bv kompakt-Sonntagsbrunch bei mir stattfinden. Außerdem werde ich mich wieder am Umweltfestival am Brandenburger Tor mit einem Stand beteiligen – ich selbst kann hier ja nicht weg, also schicke ich mein Modell ins Rennen. Auch beim Kiezfest im Brunnenviertel bin ich wieder dabei.
Mitte Juli findet bei mir ein Schnellschachturnier statt. Ich steuere die Tische bei. Wer mitmachen möchte, kann sich gegen einen Unkostenbeitrag von 2,50 Euro im Freizeiteck anmelden. Von den Einnahmen werden die Preise finanziert. Genaueres verrate ich in der kommenden Ausgabe des brunnen-Magazins, auf unserer Facebookseite, auf Aushängen im Kiez und im Freizeiteck.
Noch ein Tipp: Meine Paten bieten ab Mai wieder Führungen für Gruppen bis zu 30 Personen an. Sie haben zwei Strecken in petto: erstens eine Führung mit Vortrag über meine Geschichte und die meiner Umgebung, zweitens einen Rundgang durch das Brunnenviertel mit unterschiedlichen Themen. Termine können unter [email protected] individuell vereinbart werden.
Der Text stammt aus dem Kiezmagazin brunnen. Das Heft erscheint vier Mal im Jahr und wird von einer ehrenamtlichen Bürgerredaktion gemacht.