Am 17. April jährt sich zum 80. Mal der Tag der Hinrichtung von Max Josef Metzger. Das Schicksal dieses Priesters ist nur wenigen bekannt, im Gegensatz zu dem dreieckigen Platz zwischen Arbeitsagentur, Müllerstraße und Gerichtstraße, der früher als Courbièreplatz bekannt war. In der St. Joseph-Basilika, die Metzgers letzte Wirkungsstätte war, findet vom 14. bis 20. April eine Gedenkwoche statt.
Max Josef Metzger war ein katholischer Priester, der von 1940 bis zu seiner Verhaftung 1943 in den Räumen der Gemeinde St. Joseph an der Müllerstraße im Wedding lebte. Er war als Militärgeistlicher im 1. Weltkrieg zum überzeugten Antimilitaristen und radikalen Pazifisten geworden, engagierte sich nach dem Krieg in verschiedenen Friedensorganisationen und setzte sich in Deutschland und auf internationaler Ebene auch für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein. Darüber hinaus trat er für die Überwindung der Unterschiede zwischen den christlichen Kirchen ein und setzte sich auch intensiv für die internationale Kunstsprache Esperanto ein, die er als Gegengewicht zum Nationalismus jener Zeit ansah.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Metzger, der damals in Meitingen bei Freiburg lebte, mehrmals inhaftiert. 1940 zog er dann nach Berlin-Wedding in die Gemeinde St. Joseph, wohl um in der Anonymität der Großstadt der Aufmerksamkeit der Gestapo zu entgehen. Dennoch wurde er 1943 erneut verhaftet, in einem Schauprozess durch den Volksgerichtshof unter Vorsitz von Freisler zum Tode verurteilt und am 17.4.1944 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.
Zum Gedenken an diesen christlichen Friedensaktivisten aus dem Wedding, der für seinen Einsatz für Frieden und Völkerverständigung umgebracht wurde, findet vom 14. bis 20. April eine Gedenkwoche in der Gemeinde St. Joseph, Willdenowstr. 8, statt. Die Veranstaltungen dieser Gedenkwoche sind dem angefügten Flyer zu entnehmen.