Zum zweiten Geburtstag am 12. September startet die Flop Bar im Afrikanischen Viertel wieder richtig mit Live-Musik durch. „Es hat sich ein bisschen was getan, um für Freunde von Kultur und Musik noch mehr Programm zu bieten“, sagt Bakri, der Betreiber der Flop Bar. So ist die Bühne größer geworden, und eine leuchtende Außenreklame macht auf den ungewöhnlichen Ort im ansonsten ziemlich ruhigen Weddinger Norden aufmerksam.
„Dass es hier dieses Kunst- und Kulturangebot gibt, freut mich als gebürtigen Weddinger ganz besonders“, sagt Christian. Der 55-Jährige wohnt ganz in der Nähe. Die FLOP-Bar ist im eher betulichen Afrikanischen Viertel tatsächlich etwas Einmaliges. Bisher wohnten in der großen Mehrzahl Senioren und alteingesessene Mittelstandsfamilien im Kiez – ein Garant für Beständigkeit. Von jeglicher Dynamik, die Teile des Wedding schon erfasst hat, war rund um die Otawistraße fast noch nichts zu spüren. „Hier ziehen im Moment ziemlich viele junge Leute hin“, hat Bakri beobachtet, „eine richtige Ausgehmöglichkeit für Kulturinteressierte hat in diesem Kiez aber gefehlt.“ Dass die alten und die neuen Bewohner des Viertels nicht mehr in andere Stadtteile gehen müssen, wenn sie ein Bier in angenehmer Atmosphäre trinken wollen – das war für den gebürtigen Syrer der Hauptgrund, seine Idee von einer Bar gerade hier, in der oberen Lüderitzstraße, umzusetzen.
Die Bühne ist der Mittelpunkt
Zum Glück ist der Barbetreiber Bakri ausgebildeter Kanoun-Spieler. Er beherrscht das zitherartige Saiteninstrument aus dem Eff-Eff. Wenn man Glück hat, kann man Bakri höchstpersönlich beim spontanen Musizieren auf der Bühne antreffen, ansonsten ist an Freitag- und Samstagabenden Jam-Session angesagt. Sonntagabend können Tatort-Freunde dem gemeinsamen Krimischauen frönen. An allen anderen Abenden ist die Bühne offen für vielfältige Nutzungen. „Wir haben Lesungen und politische Diskussionen, und jeden Donnerstag ab 22 Uhr legt ein DJ Techno und Trance auf“, erklärt Bakri.
Die Bar für den Kiez
Wen es nicht wegen des Musik- und Kulturprogramms in die Bar zieht, der wird sich vielleicht an der dunklen, coolen Bar-Atmosphäre im „Flop“ erfreuen. Der Tresen befindet sich im hinteren, etwas schummrigen Bereich. Acht Sorten Bier, elf Cocktailvarianten, Whiskys und Longdrinks zu vernünftigen Preisen stellen in diesem eher als Wohngebiet bekannten Viertel eine echte Alternative zum Auswärts-Weggehen dar. Besonders beliebt: der Hausschnaps “Floppi” aus Kiwis und der “Mexikaner”. Für eine Facebook-Like bekommt jeder Fan einen Floppi-Drink gratis. Musikfans werden es inzwischen sowieso wissen: die Anreise zur Flop-Bar lohnt sich auch, wenn man etwas weiter fahren muss… .
Website
geöffnet ab 19.00 Uhr, Dienstag Ruhetag
Lüderitzstraße 74 (nahe Otawistraße)
13351 Berlin, U Rehberge
Tel. 030 81618840
Die Geburtstagsparty am 12. September ab 20.00 Uhr
[…] Läden bietet. Man könnte auch sagen, der Inhaber der auf der Lüderitzstraße residierenden Flop Bar hat dies erkannt und genau deswegen am 20. September 2015 in der Otawistraße ein neues, […]
Lieber Herr Faust,
was verstehen Sie unter ” jeglicher Dynamik “?
Angesagt ist doch nicht mehr ” chillen ” sondern ” Entschleunigung ”
Aber der Wedding war doch schon immer die ” rote Laterne ” in Berlin 🙂
Dass das Flop ein Interesse an mehr Umsatz hat ist verständlich. Die Frage ist nur, ob die neuen Bewohner des ” ruhigen ” afrikanischen Viertels ” nicht auch nächtliche Ruhe haben wollen.
Wie war das mit dem Prenzlberg:
Erst geil dort zu wohnen und mittlerweile eine “stockkonservative Mischpoke”
Soviel zur ” urbanen Dynamik ”
Die Gefahr eines Ausgehviertels besteht in diesem Teil des Wedding in absehbarer Zeit wohl nicht…
Lieber Herr Faust,
mit den ” Jungen ” Studenten kommen auch die Kneipen.
Wie war das noch mit Angebot und Nachfrage.…
Und :
Das Dorinthotel in der Gotthardstr. wird in ein Studentenwohnheim umgewandelt.
Da wird auch der Rand vom Wedding berührt werden.
Und :
mit ” absehbarer Zeit ” und wohl nicht würde ich persönlich ein bißchen vorsichtiger umgehen.
Wie heißt es :
Wenn das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist.….
Urbane Prozesse einmal rückgängig zu machen, ist nahezu unmöglich, dass wissen Sie sicher doch aus eigener Erfahrung.
Ich habe lange und kurz genug in New York gelebt.….…
Brooklynisation ist ein treffendes Stichwort… auch sicherlich für den Wedding , der letztlich der Bezirk Mitte von Berlin ist.
Dies wird leider oftmals vergessen.
Und : Das afrikanische Viertel, wie Sie es nennen, heißt unter den Developpern mittlerweile ” Parkviertel ”
Und: Wo haben Sie noch soviel ” grün ” wie in diesem Teil vom Wedding?
Und:
Haben Sie nicht den Artikel in der NYT gelesen:
http://www.nytimes.com/2015/08/09/travel/wedding-berlin-beer-restaurants-bars.html?_r=0
<Many of the new, noteworthy Wedding businesses serve night owls—which might be just as well. Despite the Unesco-protected, Weimer-era minimalist architecture of the Schillerpark Settlement and the occasional grand houses from the 19th-century that survived World War II, much of this northwestern neighborhood remains not too easy on the eye, making it perhaps best experienced in the dark.<
Soviel zu Ihrem “in absehbarer Zeit”