Mastodon

“Flagge zeigen!”

10. Oktober 2016

Eine Gemein­schafts­ak­ti­on Wed­din­ger Künstler

Foto: U. Bressem
Foto: U. Bressem

In nor­di­schen Län­dern gehört die Lan­des­flag­ge zum Inven­tar eines jeden Hau­ses, in Deutsch­land ist sie eher typisch für Klein­gar­ten­an­la­gen. Aus der Tages­schau ken­nen wir die Ansamm­lung von Flag­gen vor Kon­fe­renz­ge­bäu­den, sobald sich Regie­rungs­chefs in Brüs­sel oder anders­wo tref­fen. Doch jetzt haben sich zwölf Wed­din­ger Künst­le­rin­nen und Künst­ler zusam­men­ge­tan, um mit ihren Flag­gen­ent­wür­fen in Zei­ten des Inter­nets zu zei­gen: “Lie­bes Umfeld, wir sind auch noch da! In Viel­falt, in Indi­vi­dua­li­tät und in echt!“ „Uns kann man nicht ein­fach wegklicken!“

Foto: U. Bressem
Foto: U. Bressem

Flag­ge zei­gen! Das bedeu­tet, inne­res Erle­ben und eige­ne Wahr­neh­mung künst­le­risch und gra­fisch in eine vor­ge­ge­be­ne Flä­che zu pres­sen, um der Außen­welt zu sagen: “Seht her, das ist mei­ne Flag­ge, dafür ste­he ich, das woll­te ich Euch sagen!”

Am 14. Okto­ber fin­det ab 19.00 Uhr die Ver­nis­sa­ge im studio_Berten in der Torf­str. 11 statt.

Es haben geflaggt:
Shirin Homann-Saa­dat hat ein Y‑Ging gewor­fen und teilt uns das Ergeb­nis mit. Nadya Ditt­mar steht gemalt auf dem Kopf, alles wei­te­re muss der Betrach­ter sel­ber sehen. Antra­nik Demir­ci, genannt Anton, hat ein drei­di­men­sio­na­les Abbild sei­ner inne­ren und
äuße­ren Land­kar­te in der zwei­ten Dem­in­si­on gelie­fert. Ehlert Puvo­gel, der „Lao Pu“, steigt ein in die Gren­zen der Phy­sik, wo sich Son­nen­kräf­te und Mys­tik ver­ei­nen. Von der Dun­kel­heit zum Licht. Lars Preis­ser von Spin­ner und Weber zeigt sei­nen Vor­schlag und auch sei­ne Auf­for­de­rung zur Ver­bes­se­rung von Aus­stel­lun­gen. Uwe Bres­sem trans­por­tiert sei­nen Gar­ten, sei­ne Umwelt und Lebens­freu­de auf die Fah­ne. Chris­toph Ber­ten vom studio_Berten lässt uns genau hin­schau­en und nahe her­an­tre­ten. Er greift eine glo­ba­le Wahr­heit auf. Nor­bert Nietz­sche bemus­tert sei­ne Flag­ge in ver­bun­de­nen Krei­sen, Frak­ta­len ähn­lich. Jeder ein­zel­ne Zir­kel­schlag hat dabei sei­ne eige­ne sym­bo­li­sche Wer­tig­keit. And­res Aurenz, genannt Auri, flaggt mit sei­nem Pro­jekt „peri­pla­ne­ta auri / die gol­de­ne kaker­la­ke” – Der Schwarm – als Sym­bol für Gemein­schaft und Zusam­men­halt. Sabi­ne Hoff­mann stellt uns die Fra­ge nach dem kul­tu­rel­lem Wert der Angst, der Hypo­chon­drie und des Miss­trau­ens. Yian­nis Pap­pas schafft Ein­heit, indem er Hand und Fuß zu einer Linie zusam­men­bringt. Gera­de sei­ne Aus­wahl des Zita­tes von Kurt Tuchol­sky als Kom­men­tar zu sei­ner Arbeit bringt den Sinn und Zweck der gemein­schaft­li­chen Akti­on Flag­ge zei­gen bes­tens auf den Punkt. Denn wir kön­nen alles abge­ben und los­wer­den, aber unse­re inne­re Flag­ge tra­gen wir immer vor uns her.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?