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Fastenzeit des Ramadans hat begonnen

28. Juni 2014
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Haci Bayram Moschee
Moschee in der Sol­di­ner Stra­ße Foto: A. Schnell

Vor kur­zem hat für Mus­li­me die Fas­ten­zeit begon­nen. Nach etwa einem Monat wird die­se fest­lich been­det mit dem Fas­ten­bre­chen, dem Ift­ar. Der Monat vor dem Ift­ar, der Rama­dan, soll nicht ein­fach nur für Fas­ten (oder abs­trak­ter gefasst zu einem ent­halt­sa­men Jah­res­ab­schnitt) genutzt wer­den, son­dern für eine Rei­ni­gung und Erneue­rung des Bewusstseins.

Den einen muss man heut­zu­ta­ge noch umständ­lich erklä­ren, was der Rama­dan über­haupt ist. Wie es zum Bei­spiel die Aus­stel­lung „Was glaubst Du denn?“ auf eine sehr locke­re und sympha­ti­sche Art tut. Die ande­ren sind bereits einen Schritt wei­ter und nut­zen die Zeit des Rama­dans für ein mehr­wö­chi­ges Kul­tur­pro­gramm, um das The­ma gewis­ser­ma­ßen zu beleuch­ten (wenn die­se abend­län­di­sche Meta­pher hier ange­bracht sein darf). Wie­der ande­re sehen im Ift­ar­fest einen Ter­min, der anschluss­fä­hig an die Event­ge­sell­schaft ist: zum Bei­spiel die Orga­ni­sa­to­ren des gegen Ende des Fas­ten­mo­nats auf dem Leo­pold­platz statt­fin­den­den öffent­li­chen Fas­ten­bre­chens.

Moschee im Wedding
Moschee im Wedding

Gleich ein gesetz­li­cher mus­li­mi­scher Feiertag?
Wäh­rend die einen noch Erklä­rungs­be­darf haben, stel­len ande­re bereits For­de­run­gen. Man bräuch­te einen gesetz­li­chen isla­mi­schen Fei­er­tag für Deutsch­land, wenn nicht der Ift­ar am Ende des Rama­dan, dann viel­leicht der wich­tigs­te isla­mi­sche Fest­tag, das Opferfest?

Wäre das gut? Wäre das sinn­voll? Oder nicht? Spricht da nicht irgend­wie das Gefühl dage­gen, der Gedan­ke des “das gab’s doch noch nie?”

Wel­che Grü­ße zum Ramdan?
Aber wahr­schein­lich ist eine sol­che For­de­rung tat­säch­lich zu weit­rei­chend im Moment noch. Viel­leicht reich­te es, wenn man aner­kennt, dass nicht für eine Min­der­heit, son­dern für eine beacht­lich gro­ße Grup­pe von Men­schen in Deutsch­land der Rama­dan ein wich­ti­ges Ereig­nis ist – auch wenn nicht alle von die­sen Men­schen streng fas­ten. Man muss ja zuge­ben, dass auch vie­le nach den christ­li­chen Fei­er­tags­ka­len­der leben­de Men­schen zum Bei­spiel Weih­nach­ten nicht mis­sen wol­len, obwohl sie gleich­zei­tig nicht in die Kir­che gehen mögen.

Man wünscht übri­gens schlicht: Alles Gute zum Rama­dan oder einen geseg­ne­ten Ramadan.

Autor: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

7 Comments

  1. @drhabibi85

    zur Ter­mi­nie­rung des Rama­dans gibt es nicht nur eine son­dern meh­re­re Meinungen:

    1 Teil­wei­se begann die mus­li­mi­sche Umma den Rama­dan an drei ver­schie­de­nen Tagen wie im Jah­re 1989, in wel­chem Sau­di Ara­bi­en, Kuwait, Qatar, Bah­rain, Tune­si­en wie auch ande­re Län­der, auf­grund der Sich­tung Sau­di Ara­bi­ens ab dem 6. April (Don­ners­tag) fas­te­ten. In Ägyp­ten, Jor­da­ni­en, Irak, Alge­ri­en, Marok­ko und ande­ren Län­dern begann man am Frei­tag und wie­der­um in ande­ren Län­dern, wie bei­spiels­wei­se Paki­stan, Indi­en, Oman und Iran, wur­de ab dem Sams­tag gefastet!

    aus:https://www.iisev.de/35–0‑Den-Beginn-des-Ramadan-berechnen.html

    Sie­he auch:

    Beginn und Ende des Ramadans
    Die all­ge­mei­ne Regel

    Wäh­rend das täg­li­che Gebet (salat / ‏صلاة ‎ / ṣalāt) und die isla­mi­sche Pil­ger­fahrt (haddsch / ‏حجّ ‎ / ḥaǧǧ) auf fest­ge­leg­ten Zei­ten beru­hen, ist der Beginn und das Ende des Fas­ten­mo­nats Rama­dan im isla­mi­schen Über­lie­fe­rungs­we­sen stets wider­sprüch­lich über­lie­fert und dis­ku­tiert wor­den. Den Anfang des Rama­dans zeigt die Sich­tung (ru’ya / ‏رؤية ‎ / ruʾya) der neu­en Mond­si­chel (hil­al) am Ende des letz­ten Tages/in der letz­ten Nacht des Vor­mo­nats Scha’ban an. Der Grund­ty­pus die­ser Tra­di­tio­nen in den kano­ni­schen Hadith­samm­lun­gen als Direk­ti­ve des Pro­phe­ten lautet:

    „Der Monat besteht aus 29 Tagen. Fas­tet erst, wenn ihr sie (die Mond­si­chel – hil­al) seht, und brecht das Fas­ten erst, wenn ihr sie (wie­der) seht. Und wenn (der Him­mel) über euch bedeckt ist, so bestimmt ihn /Var. ver­voll­stän­digt die Zahl der Scha’ban-Tage/ auf 30 (Tage).“

    – Hadith Abu Dawud, Buch 13, Nr. 2312; al-Buk­ha­ri, Buch 31,Nr. 130–131.

    Aus­schlag­ge­bend für den Beginn bzw. für das Ende des Rama­dans ist jeweils die Sich­tung der Mond­si­chel ru’yat al-hil­al / ‏رؤية الهلال ‎ / ruʾya­tu ʾl-hilāl durch einen oder durch meh­re­re Zeu­gen. Umstrit­ten bei der Fest­le­gung des Monats­be­ginns ist die Rol­le der Astro­no­men (mun­adsch­dschim) und der Mathe­ma­ti­ker (ahl al-ma’rifa bil-his­ab), die es in der früh­is­la­mi­schen Gesell­schaft noch nicht gab und die spä­ter allein durch Berech­nun­gen (his­ab) ohne Sich­tung der Mond­si­chel den Monats­an­fang fest­zu­le­gen bestrebt waren.

    aus:http://de.wikipedia.org/wiki/Ramadan#Beginn_und_Ende_des_Ramadans

    Sie­he auch:

    Im Rah­men des Koor­di­nie­rungs­ra­tes der Mus­li­me in Deutsch­land haben sich die Ver­bän­de in Deutsch­land für das Jahr 2008 erst­mals auf eine ein­heit­li­che Berech­nungs­me­tho­de für den Fas­ten­mo­nat Rama­dan geei­nigt. Der Rama­dan 2014 beginnt am 28. Juni 2014 und ende­te am 27. Juli 2014. Vor­aus­sicht­li­che Ter­mi­ne für Mit­tel­eu­ro­pa (basie­rend auf einer mög­li­chen Sich­tung der Mond­si­chel in Europa): 

    aus:http://www.vaybee.de/service/ramadan-2011.php

    Der Rama­dan begann in Bru­nei am 28. Juni 2014:
    Start of Ramadan
    Start date:
    28 June 2014
    http://www.worldtravelguide.net/brunei/public-holidays

    Und wer es ganz genau wis­sen will, der nutzt:

    http://www.masjidtucson.org/submission/practices/ramadan/#dates

    den Rama­dan Cal­cu­la­ti­on Assistant:

    http://www.masjidtucson.org/submission/practices/ramadan/rc/index.php

    • Rich­tig @Moritz, trotz­dem (oder gera­de des­we­gen) ist es falsch zu sagen, dass Rama­dan für Mus­li­me am 28. Juni beginnt. Mei­ne Ant­wort war nicht 100% kor­rekt, aber ich woll­te Details aus­spa­ren. Ich hät­te schrei­ben sol­len, dass FAST alle Mus­li­me am 29. Juni begannen.

  2. Gro­ber Feh­ler im Artikel:

    Am 28. Juni beginnt nicht für Mus­li­me die Fas­ten­zeit. Nur die Tür­ken sind der Mei­nung, dass der Fas­ten­mo­nat an die­sem Tag beginnt. Der Rest der Mus­li­me, und somit die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit, auf der Welt beginnt am Sonn­tag den 29. Juni.
    Hintergrund:
    Die tür­ki­sche Regie­rung setzt den Tag immer fest, weil sie die­sen immer genau ter­mi­nie­ren will. Laut Islam soll­te man sich nach der Sich­tung der Mond­pha­se rich­ten und wenn dies nicht mög­lich soll man nach den Berech­nun­gen gehen.

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