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Pfandsystem für lose Ware:
fandli: unverpackte Lebensmittel jetzt auch im Wedding

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Nudeln, Mehl, Nüs­se, Reis und Müs­li. Lebens­mit­tel wie die­se lan­den bei vie­len Wochen­ein­käu­fen in den Ein­kaufs­wä­gen. Der ent­ste­hen­de Ver­pa­ckungs­müll lässt sich in kon­ven­tio­nel­len Super­märk­ten kaum ver­mei­den, auch wenn vie­le sich der Pro­ble­ma­tik mit dem Plas­tik­müll durch­aus bewusst sind. Wer im Wed­ding ger­ne unver­packt ein­kau­fen möch­te, hat­te bis­her gera­de bei Grund­nah­rungs­mit­teln eher schlech­te Kar­ten. Doch mit fand­li fin­det sich nun eine pas­sen­de Lösung. 

Plastikfrei einkaufen

Wie unver­packt, nur nach Hau­se. Mit die­sem Kon­zept star­te­te der Online-Shop fand­li Anfang März 2020 mit der Belie­fe­rung ihrer Pro­duk­te inner­halb Ber­lins. Dabei ist die Bezeich­nung unver­packt nicht ganz rich­tig: Viel­mehr ver­steckt sich hin­ter dem Namen ein pFANDver­pack­ter LIefer­dienst, um der Pro­ble­ma­tik mit dem Plas­tik vor allem im All­tag den Kampf anzu­sa­gen: “Das Pro­blem beim Plas­tik ist ja, dass weni­ger als die Hälf­te des in Deutsch­land ver­brauch­ten Plas­tiks recy­celt wird. Der Rest geht in Ver­bren­nungs­an­la­gen oder wird in ande­re Län­der expor­tiert, bei denen es erheb­li­che Schä­den anrich­tet und zum Teil im Meer lan­det.”, erklärt uns Geschäfts­füh­rer Tim Wehr­mey­er. Außer­dem sind es oft­mals aus­ge­rech­net Bio-Pro­duk­te, die nur in klei­ne­ren Grö­ßen zu kau­fen sind. Dage­gen möch­te fand­li ange­hen und setzt auf ein aus­ge­klü­gel­tes Pfand­sys­tem für ihre Produkte.

Durch und durch nachhaltig

fand­li ist eine Wed­din­ger Grün­dung, die sich dem Unver­packt-Kon­zept ange­nom­men hat. Das 5‑köpfige Team weiß: “Wir müs­sen kei­ne neu­en Din­ge erfin­den, um Plas­tik­ver­pa­ckun­gen zu erset­zen.” Das Sys­tem, auf Glä­ser Pfand zu erhe­ben, funk­tio­niert zum Bei­spiel bei Fla­schen­pro­duk­ten schon sehr gut. Als Ersatz für Ein­weg­pro­duk­te und ‑ver­pa­ckun­gen ist die­se Idee aller­dings bis­her weni­ger ver­brei­tet. Dabei sind Glä­ser oft wie­der­ver­wend­bar, recy­cling­fä­hig und geschmacks­neu­tral. Auf der ande­ren Sei­te sind Glas­pro­duk­te schwe­rer zu trans­por­tie­ren. Gera­de in Ber­lin, wo vie­le Haus­hal­te beim Ein­kau­fen nicht auf ein Auto zurück­grei­fen kön­nen, ist die­ser Fak­tor oft­mals ein Grund auf plas­tik­ver­pack­te Pro­duk­te zurück­zu­grei­fen. Genau da setzt fand­li an: Mit Las­ten­rä­dern lan­den die Bestel­lun­gen CO‑2 neu­tral bei euch zu Hause!

Das Pfand­sys­tem funk­tio­niert wie folgt: Ab der zwei­ten Anlie­fe­rung kön­nen die alten Glä­ser abge­ge­ben wer­den und der Pfand­be­trag wird aus­ge­zahlt. Und falls ihr kei­ne wei­te­re Bestel­lung mehr plant, könnt ihr ein­fach eine E‑Mail an [email protected] mit einem gewünsch­ten Ter­min schrei­ben, dann wer­den die Glä­ser abge­holt und der Betrag zurück­er­stat­tet. Aber Ach­tung: Auch der Deckel gehört zum Pfand, denn jedes Teil ist wie­der­ver­wend­bar und recyclingfähig.

Fair, Bio, kurze Transportwege

Nach­hal­tig sind aber nicht nur Ver­pa­ckung und Lie­fe­rung. Auch die Pro­duk­te müs­sen von hoher Qua­li­tät sein, um es in das Sor­ti­ment von fand­li zu schaf­fen. Das bedeu­tet vor allem, dass die­se mög­lichst nach­hal­tig her­ge­stellt, fair gehan­delt und auf kur­zen Trans­port­we­gen im Lager gelan­det sind. Regio­na­le Part­ner­schaf­ten sind dabei das A und O. Deme­ter Honig aus der Imke­rei Stadt­gut Blan­ken­fel­de, Pes­to und Sau­cen von Mani und die Wein­bar Balera sind mit dabei. Aber auch Dro­ge­rie­pro­duk­te wie Wasch­mit­tel wur­den nach und nach ins wei­ter wach­sen­de Ange­bot auf­ge­nom­men. Regel­mä­ßig nach­schau­en lohnt sich also! Natür­lich wer­den alle Pro­duk­te in gro­ßen Men­gen, mög­lichst plas­tik­frei, von den Händ­lern und Part­nern abge­nom­men, um die Pro­ble­ma­tik nicht nur zu ver­schie­ben, son­dern nach­hal­tig zu bekämpfen.

Fand­li heißt jetzt flyingemma

Charleen Effenberger

Mag den Wedding und das Schreiben - und die Kombination aus Beidem. Seit 2017 hier vor Ort möchte sie bleiben; nicht zuletzt um dabei sein zu können, wenn der Wedding endlich kommt.

3 Comments

  1. Wir sind Oma und Opa von Tim und woh­nen in Tra­ve­mün­de. Wenn die Kin­der uns besu­chen , brin­gen sie vie­le Pro­duck­te mit. So kön­nen wir einen klei­nen Teil zur Bewäl­ti­gung der Umwelt bei­tra­gen . Wir sind stolz auf die jun­gen Leute.

  2. Wenn es einen Laden geben wür­de, in dem man ver­pa­ckungs­frei ein­kau­fen könn­te wäh­rend es Klas­se. Ver­sand­an­ge­bo­te von Lebens­mit­teln fin­den wir bescheuert!!

    • Ein Glück wird bei fand­li ja nichts im her­kömm­li­chen Sin­ne ver­sen­det, son­dern ledig­lich vom nahen Lager mit einem E‑Lastenrad zu dir nach Hau­se trans­por­tiert. Aber ja, ein Unver­packt-Laden im Wed­ding fehlt uns noch. 🙂

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