Was ist ein Familienzentrum? Abschließend kann Dorothee Fischer die Frage nicht beantworten. Allgemein gesagt ist ein Familienzentrum ein Ort im Sozialraum für Familien mit Beratung, Freizeitangeboten, Kursen. Doch die Familienzentren, die mit Mitteln aus dem Senatsprogramm „Berliner Familienzentren“ seit 2012 neu entstanden sind, sind sehr verschieden. Dorothee Fischer bereichert diese Vielfalt seit kurzem, sie leitet das Familienzentrum in der Fabrik Osloer Straße, das in den Herbstferien offiziell eröffnet wurde.
Das Besondere an dem neuen Familienzentrum wurde bei der Eröffnungsfeier deutlich: Dorothee Fischer kann auf die gut funktionierende Infrastruktur und das soziale Netzwerk der Fabrik Osloer Straße zurückgreifen. Der Ferienworkshop, der der Feier voraus ging, wurde gut angenommen und die Eröffnungsfeier selbst war lebendig und wurde von den Familien im Kiez gut besucht. „Die große Ressource hier ist, dass die Stadtteilarbeit hier schon lange läuft“, sagt Dorothee Fischer. Sie muss nicht bei null beginnen. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, die bestehenden Familienangebote zu vertiefen und weiterzuentwickeln.
Woran Dorothee Fischer seit dem Frühling arbeitet, wird mit den neu entstandenen Angebotsflyern deutlich. Sie nehmen die Familienveranstaltungen aus dem dicken, gedruckten Programm der Fabrik heraus und sortieren sie sehr verständlich und übersichtlich. „Wir haben Angebote zum Kennenlernen und zum Gestalten der Freizeit, Unterstützungsangebote wie Sozialberatung und Weiterbildungsangebote“, erklärt die junge Frau. „Die Herausforderung in dem Kiez ist, Angebote für Familien zu schaffen, die sich von Woche zu Woche hangeln und auch Familien anzusprechen, die gut aufgestellt sind und ganz gezielt zum Beispiel einen Tanzkurs suchen.“
Starke Partner öffnen die Tür zum Soldiner Kiez
Die Bedürfnisse derer, die nicht mit dem Smartphone gezielt auf Angebotssuche gehen, will Dorothee Fischer aktiv erfragen: „Ich möchte auf Spielplätze gehen und mit den Eltern und Kindern ins Gespräch kommen“. Was die Familien brauchen, will Dorothee Fischer auch von den Familien der Kita Putte nebenan erfahren. Neben der Fabrik Osloer Straße ist die Kita der zweite Kooperationspartner des Familienzentrums. Die gelernte Erzieherin und Sozialpädagogin hat dort bereits gute Kontakte geknüpft, viele der Kinder der Ferienworkshops kamen aus der Kita. Auch für die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in der Gotenburger Straße will sie Brücken bauen.
Neben der Bündelung der bestehenden Angebote sind auch bereits einige neue Ideen umgesetzt worden. So gibt es donnerstags von 15.30 bis 17.30 Uhr einen bunten Familiennachmittag mit Elterntreff im Café der NachbarschaftsEtage. Auch ein Tobenachmittag wurde eingerichtet, er findet dienstags von 15 bis 17 Uhr am gleichen Ort statt.
Stichwort: Familienzentrum
Im Landesprogramm „Berliner Familienzentren“ wurden bis Ende 2013 insgesamt 24 Familienzentren gefördert. In diesem und im kommenden Jahr sollen sieben weitere Orte für Familien entstehen. In Mitte gibt es jetzt drei Familienzentren, die über das Programm gefördert werden: auf der Fischerinsel, in der Rathenower Straße in Moabit und nun auch in der Osloer Straße im Soldiner Kiez. Darüber hinaus gibt es weitere Familienzentren, die sich anders finanzieren, beispielsweise in der Wattstraße im Brunnenviertel und am Nauener Platz. Außerdem gibt es für den nordwestlichen Wedding das Stadtteilzentrum im Paul-Gerhardt-Stift.
http://familienzentrum.fabrik-osloer-strasse.de
Text und Fotos: Dominique Hensel
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