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Fahrräder im Wedding: Einiges zu tun!

18. August 2013
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Immer belieb­ter ist die unkom­pli­zier­te, umwelt­freund­li­che Nut­zung des Fahr­rads für den inner­städ­ti­schen Ver­kehr in Ber­lin. Doch die Infra­struk­tur von Rad­we­gen und Rad­strei­fen in Ber­lin-Mit­te ist weder den heu­ti­gen Bedürf­nis­sen noch dem gewach­se­nen Ver­kehrs­auf­kom­men ange­passt. Immer­hin beginnt sich jetzt auch die Bezirks­po­li­tik für das The­ma zu interessieren.

Die Frak­ti­on von Bünd­nis 90/Die Grü­nen hat das The­ma “Rad­ver­kehr” für die nächs­te Sit­zung der Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung Ber­lin-Mit­te am 22. August auf dem Schirm. In einem ers­ten Antrag geht es um die zahl­lo­sen her­ren­lo­sen Fahr­rä­der, die auf öffent­li­chen Stra­ßen abge­stellt wer­den. Die­se wer­den nach einer Vor­war­nung durch das Ord­nungs­amt ent­fernt und ver­schrot­tet. Frü­her war dies Auf­ga­be der Poli­zei, die die ein­ge­sam­mel­ten Räder dann Trä­gern arbeits­markt­po­li­ti­scher Maß­nah­men zur Auf­ar­bei­tung zur Ver­fü­gung stell­te. Die Frak­ti­on erhofft sich von einer sol­chen neu­er­li­chen Koope­ra­ti­on, dass auf die­se Wei­se auch Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men güns­tig an ein Fahr­rad kom­men könnten.

Expertenrat für’s Bezirksamt

Die Frak­ti­on von Bünd­nis 90 /Die Grü­nen ersucht das Bezirks­amt außer­dem, einen “Fahr­Rat” im Bezirk ein­zu­rich­ten. Nach dem Vor­bild des Bezirks Tem­pel­hof-Schö­ne­berg könn­te sich ein sol­ches Gre­mi­um für die Ertüch­ti­gung des Fahr­rad­ver­kehrs in Mit­te ein­set­zen. Ins­be­son­de­re soll die­ser Bei­rat das Tief­bau­amt und die mit der Fahr­rad­in­fra­struk­tur befass­ten ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen des Bezirks­amts bera­ten und unter­stüt­zen. Er soll­te aus Ver­tre­tern der zustän­di­gen Abtei­lun­gen des Bezirks­am­tes und Fahr­rad­in­ter­es­sens­ver­tre­ter im glei­chen Ver­hält­nis besetzt sein. Hand­lungs­be­darf ist aus Sicht der Frak­ti­on ein­deu­tig gege­ben: auf den Fahr­rad­we­gen und Fahr­rad­strei­fen herrscht vie­ler­orts Platz­man­gel. Die Rad­we­ge sind zu schmal, es gibt kei­nen Platz zum Über­ho­len, lang­sa­me und schnel­le Fahr­rad­fah­rer behin­dern sich auf den Strei­fen und vor den Ampeln. Vie­le Rad­fah­rer wei­chen daher auf Geh­we­ge aus, was den Fuß­gän­gern­ver­kehr behin­dert und gefährdet.

Fahrradstreifen in der nördlichen Müllerstraße30 Jahre ADFC Berlin

In die­sem Zusam­men­hang erwäh­nens­wert: ein Inter­es­sen­ver­band für Rad­fah­rer fei­ert einen run­den Geburts­tag, denn seit 30 Jah­ren gibt es in Ber­lin den All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club (ADFC). Die Jubi­lä­ums­par­ty steigt am 18. August auf dem Tem­pel­ho­fer Feld. Beim Fest am 18. August ab 14 Uhr gibt es Live-Musik, Geträn­ke vom Fass und Essen vom Grill. Es kön­nen beson­de­re Fahr­rä­der aus­pro­biert wer­den. Ab 16 Uhr erör­tern Exper­ten die Fra­ge “Ber­lin – wird das noch was mit der Fahrradstadt?”.

Fahr­rad­lä­den im Wedding

Umge­stal­tung der Mül­lerstra­ße mit Radstreifen

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

2 Comments

  1. Bevor in die­ser Stadt dem­nächst Hun­de­füh­rer­schei­ne ein­ge­führt wer­den, soll­te erst ein­mal der Fahr­rad­füh­rer­schein ein­ge­führt wer­den, damit auch die Rad­fah­rer die StVO wenigs­tens ansatz­wei­se ken­nen ler­nen. Allein aus der Über­zeu­gung, dass sie die bes­se­ren Men­schen sei­en, weil sie ja öko­lo­gisch unter­wegs sind, schei­nen vie­le Rad­fah­rer das Recht abzu­lei­ten, sämt­li­che Regeln zu igno­rie­ren und vor allem die Fuß­gän­ger bestän­dig mit ihrem Fehl­ver­hal­ten zu terrorisieren.

    • halt­lo­se ver­all­ge­mei­ne­run­gen brin­gen bei die­ser gemein­sa­men auf­ga­be der kom­mu­ni­ka­ti­on nie­man­den wei­ter. hören sie auf sich auf­zu­plus­tern und zu ver­su­chen ein­zel­ne ver­kehrs­teil­neh­mer­grup­pen gegen­ein­an­der auf­zu­wie­geln. sie schei­nen nicht an lösung, son­dern an kra­wall inter­es­siert. hof­fent­lich sind sie damit nicht erfolgreich…

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