Manche kommen nie aus dem Wedding heraus. Nicht, weil sie hier geboren sind und nie woanders gewohnt haben. Nein, im Moment sorgt eher die BVG dafür, dass man ohne fahrbaren Untersatz nur ein paar Meter weit kommt, und dann ist oft erst mal Schluss.
Da wären zum einen die Sperrungen der U6 zwischen Wedding und Rehberge (noch bis 30. Januar) und der U8 am Bahnhof Pankstraße (noch bis 17.2. jeweils sonntags- donnerstags abends zwischen 23 und 1.30 Uhr). Und an zwei Februar-Wochenenden wird der Betrieb der U8 zwischen Osloer Straße und Gesundbrunnen ganz eingestellt. Kommt man aus der Innenstadt mit der U6, heißt es: Endstation Wedding. Ab da fahren in dichten Takten Gelenkbusse, die im Berufsverkehr schnell voll werden.
Richtig blöd stehen Fahrgäste aus dem Norden da. Sie müssen am Kutschi in einen Pendelverkehr umsteigen, der sie alle zehn Minuten zum Bahnhof Rehberge bringt. Und ab da geht es ebenfalls mit dem Ersatzverkehr, beispielsweise zur U9. Da möchten einige besonders Schlaue der BVG ein Schnippchen schlagen und nehmen den Bus 221, der die Strecke Kutschi – Amrumer Straße (U9) – Leo abdeckt. Leider kommen diese Busse selten bis gar nicht durch den Stau, weswegen die BVG-Leitstelle gerne einmal einzelne, super-verspätete Busse am Kutschi aus dem Verkehr zieht und Richtung Märkisches Viertel zurückfahren lässt. Aber wenn sie doch in den Wedding fahren, dann stellen diese kurzen Eindecker-Busse Guinness-Weltrekorde auf: Wie viele Menschen kann man in einen Bus quetschen? Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Zu Fuß laufen geht schneller als an diesem Rekordversuch teilzunehmen. Und die Ansteckungsgefahr ist auch geringer.
Apropos Corona. Gerade trifft die Omikron-Welle auch die BVG. Sie streicht gezwungenermaßen den Fahrplan zusammen und streckt die Takte einiger Linien. So zum Beispiel auf dem X21, bei dem ja der M21 parallel fährt. Aber eben auch auf dem M27, der nur noch alle zehn Minuten fahren soll. Ab 19. Januar wird der Busverkehr krankenstandsbedingt montags bis freitags um 3,2 Prozent reduziert. Dann hoffen wir, dass eure Schuhe gut besohlt sind. Denn hinter der Endstation Wedding soll es ja weitergehen, so geht die Sage…
also zur Hauptverkehrszeit ist es schlimm mit den Ersatzbussen, sie kommen kaum durch den Verkehr und kommen dann sehr voll am Leopoldplatz an, 2 Busse sind zu der Zeit zu wenig, große Ansteckungsgefahr, Mir wurde am 11.1. gegen 16h30
mein Einkaufswagen in der Tür eingeklemmt, da die sehr schnell schlossen und nun sind die Räder kaputt, wer ersetzt mir
das? Habe nur Sozialsatz. Ich bin auf den Einkaufswagen angewiesen, bin 70 Jahre und kann nur 2kg tragen krankheitsbedingt
@Mona:
Bitte kontaktiere mich unter [email protected] oder 030–22190026 und ich sehe, ob ich etwas für dich erreichen kann bei der BVG. Ich brauche aber Deine Details und ein Bild des kaputten Einkaufswagens !
Leider hat die BVG ihrer online Fahrplanauskunft noch immer nichts über den Ausfall der U6 mitgeteilt. Hatte denen das bereits letzte Woche mitgeteilt, heute aber immer noch: die U6 fährt ab Leo bis Alt-Tegel …..
@Heidi:
Das ist falsch: Ich habe es eben über die BVG-App und über http://www.bvg.de überprüft. Der Ersatzverkehr ist korrekt angegeben in der Information.
Peter Cornelius
Fahrgastverband PRO BAHN Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.
http://www.pro-bahn-berlin.de
stimmt, aber erst jetzt!
Im Rahmen des Möglichen funktioniert aus meiner Sicht der U‑6 Pendelverkehr mit den Bussen sehr gut. Es sind genug Busse eingesetzt, die Taktfrequenz ist gut und ausreichende.
Peter Cornelius
Vorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN (Landesverband Berlin-Brandenburg
http://www.pro-bahn-berlin.de
wohnhaft in der Barfusstrasse im Wedding
Na, wenn diese Zustandsbeschreibungen kein Argument für den motorisierten Individualverkehr (= PKW) sind!
Ich fühle mich ja sowas von bestätigt- Danke!
Ich würde da eher Argumente dafür sehen, dem ÖPNV endlich mehr Vorrang zu geben – neue Straßenbahnen, mehr Busspuren und bessere Takte. Das, was immer angekündigt, aber noch nicht so wirklich umgesetzt wurde.