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Soziales Zentrum im Soldiner Kiez:
Ein Haus an der Panke – für Familien

Familienförderzentrum Panke-Haus ist zehn Jahre alt geworden
18. Oktober 2021

Wer an der Pan­ke ent­lang im Sol­di­ner Kiez spa­zier­gen geht, dem ist viel­leicht schon das rie­si­ge Wand­bild auf­ge­fal­len. Neben­ein­an­der, hin­ter­ein­an­der ste­hen vie­le ver­schie­de­ne Men­schen – Men­schen mit Bart, Men­schen mit dunk­ler Haut, Erwach­se­ne Kopf­tuch, ande­re mit Baby, Kin­der mit Kat­zen, dane­ben ein Hund. Eine bun­te und freund­lich aus­se­hen­de Trup­pe grüßt von der Fas­sa­de am Eck­haus in der Sol­di­ner Stra­ße. Seit zehn Jah­ren sind die Räu­me im Inne­ren ganz für Fami­li­en da. Das Pan­ke-Haus bie­tet ihnen ganz unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten von Frei­zeit­ge­stal­tung über betreu­tes Woh­nen bis hin zu Hil­fen und Bera­tungs­an­ge­bo­ten für schwe­re Zeiten.

Janka Pfaff (links) und Nicole Figge vor dem Panke-Haus

„Eine Beson­der­heit des Pan­ke-Hau­ses ist, dass wir hier Mie­ter sind“, erklärt Nico­le Fig­ge, die das Haus mit auf­ge­baut hat. Ganz nor­ma­le Woh­nun­gen gibt es in dem Eck­haus mit ganz nor­ma­len Mie­tern. Dane­ben gibt es viel Raum für offe­ne Ange­bo­te, im Dach­ge­schoss ist eine Jugend­wohn­grup­pe hei­misch, es gibt sta­tio­nä­re Ange­bo­te und Trä­ger­woh­nun­gen. „Als wir hier 2011 ein­ge­zo­gen sind, muss­ten wir uns erst­mal zusam­men­fin­den, es gab vie­le Gesprä­che, es wur­de viel bespro­chen. Inzwi­schen haben wir uns gut arran­giert“, sagt Nico­le Fig­ge. Es freut sie, dass auch eini­ge Mie­ter aus dem Haus inzwi­schen Ange­bo­te des Pan­ke-Hau­ses nut­zen, bei­spiels­wei­se die Krab­bel­grup­pen besu­chen. Doch das Pan­ke-Haus rich­tet sich nicht nur an die Men­schen im Haus, ange­spro­chen wer­den alle Fami­li­en in der Nachbarschaft.

„Ich glau­be, die Fami­li­en kom­men ger­ne und füh­len sich hier wohl“, sagt Nico­le Fig­ge. Ob in der Mut­ter-Kind-Wohn­grup­pe oder im offe­nen Bereich – über­all im Haus ste­hen Fami­li­en im Mit­tel­punkt. Der Begriff Fami­li­en­för­der­zen­trum weist dar­auf hin, dass es sich hier nicht um ein klas­si­sches Fami­li­en­zen­trum geht. Und das stimmt: neben Ange­bo­ten wie Haus­auf­ga­ben­hil­fe, Krab­bel­grup­pen, Sprach­ca­fé oder Win­ter­spiel­platz gibt es hier ein Team für ambu­lan­te Hil­fen, betreu­tes Woh­nen und Paten­schafts­pro­jek­te für Kin­der. Eine Beson­der­heit ist der Fami­li­en­Bud­dy, den es nur im Pan­ke-Haus seit 2017 gibt. „Wir haben vier Fami­li­en­Bud­dys. Fami­li­en kön­nen sie anru­fen, wenn sie unkom­pli­ziert Hil­fe benö­ti­gen ohne Anträ­ge aus­fül­len zu müs­sen. Das Ange­bot wird stark nach­ge­fragt“, sagt Nico­le Figge.

Beson­ders her­aus­for­dernd war für das Team die Zeit ab 2015 als Geflüch­te­te auch in den Kiez kamen. „Es war klar, dass wir uns da enga­gie­ren. Wir haben sehr schnell drei Not­plät­ze für jun­ge syri­sche Män­ner ein­ge­rich­tet, ein Jugend­wohn­grup­pe gegrün­det“, sagt Nico­le Fig­ge. Die Pan­de­mie­zeit war eben­falls nicht ohne Pro­ble­me für das Pan­ke-Haus und den Fach­kräf­te­man­gel bekommt das Pan­ke-Haus eben­falls zu spü­ren. „Aktu­ell suchen wir Erzie­her und Sozi­al­päd­ago­gen für den sta­tio­nä­ren Bereich“, sagt Nico­le Fig­ge, die den zehn­ten Geburts­tag des Pro­jekts zum Anlass genom­men hat, die Gesamt­lei­tung des Hau­ses jetzt abzu­ge­ben. Sie wech­selt in die Geschäfts­füh­rung der casa­blan­ca gGmbH, die das Pan­ke-Haus zusam­men mit dem Zukunft Bau­en e.V. betreibt.

Beson­ders gern denkt Nico­le Fig­ge auch an den Pan­ke Par­cours, bei dem das Pan­ke-Haus von Anfang an als Ver­an­stal­tungs­ort mit dabei war. So groß wie das Wed­din­ger Musik­fes­ti­val wird die wegen der Pan­de­mie ver­scho­be­ne Fei­er des zehn­ten Geburts­ta­ges wahr­schein­lich nicht wer­den, aber nach­ge­fei­ert wer­den soll auf jeden Fall – im nächs­ten Jahr. Dann ist das Pan­ke-Haus schon 10+ Jah­re alt.

Bild­un­ter­schrift: Jan­ka Pfaff vom offe­nen Bereich (links) und Nico­le Fig­ge vor dem Pan­ke-Haus. Foto: Hensel

Fami­li­en­för­der­zen­trum Pan­ke-Haus, Sol­di­ner Stra­ße 76, Tele­fon: (030) 22 19 43 60, E‑Mail: [email protected], Web: www.panke-haus.de

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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