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Ein Blickfang in der Brunnenstraße

11. Juni 2014
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Das bun­te Flie­sen­bild zog vie­le Bli­cke auf sich – und Fotoapparate.

Ein bun­tes Mosa­ik aus 504 bemal­ten Flie­sen zieht in einem Durch­gang in der Brun­nen­stra­ße 64 die Bli­cke auf sich. Ende Mai ist dort das zwei­te Flie­sen­bild im Brun­nen­vier­tel ent­hüllt wor­den. Es ist ein Kunst­werk aus Kin­der­hand. Schü­ler der Vine­ta-Grund­schu­le und Kin­der der Kita „Omas Gar­ten“ haben die Flie­sen im Rah­men eines Demo­kra­tie­pro­jek­tes bemalt. Doch bei dem Pro­jekt des Quar­tiers­ma­nage­ments Brun­nen­vier­tel-Brun­nen­stra­ße geht es eigent­lich nur neben­bei um das Flie­sen­bild. Eigent­lich geht es dar­um, dass die Kin­der „Demo­kra­tie ler­nen und gestalten“.

Das Pro­jekt wur­de von der Agen­tur Brodersen.Dammann beglei­tet, alle Auf­ga­ben lagen jedoch in den Hän­den der Kin­der. Sie baten bei der dege­wo und beim Quar­tiers­ma­nage­ment um Unter­stüt­zung, such­ten die Haus­wand, berech­ne­ten die nöti­ge Men­ge Far­ben, bemal­ten das Bild, orga­ni­sier­ten die Eröff­nungs­fei­er und luden die Gäs­te ein und hiel­ten die Eröff­nungs­re­den. Ihr Ehren­gast war dege­wo-Vor­stand Frank Biel­ka. Der lob­te die Kin­der: „Hal­lo Kin­der, ihr habt das ganz toll gemacht“, rief ihnen der Ehren­gast zu und hielt sei­ne Rede ganz bewusst kurz: „Ich fand die­sen Durch­gang immer so häss­lich. Wie gut, dass er jetzt so schön ist!“ Dann wur­de das gro­ße Flie­sen­bild in der Brun­nen­stra­ße 64 (gleich neben dem Super­markt) enthüllt.

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Der Durch­gang in der Brun­nen­stra­ße 64: hier wur­de das bun­te Kunst­werk angebracht.

Mehr als 500 Flie­sen haben die Kita- und die Grund­schul­kin­der gemein­sam bemalt. Als gemein­sa­mes The­ma hat­ten sie sich „Insel und Meer“ aus­ge­sucht. Leucht­tür­me sind zu sehen, Fische, Pal­men, Sand­strän­de, lachen­de Son­nen und natür­lich ganz viel Mee­res­blau. „Es ging dar­um, dass die Kin­der Ver­ant­wor­tung über­neh­men und ihren Kiez mit­ge­stal­ten“, erklärt Ing­ke Bro­der­sen von der Agen­tur Brodersen.Dammann.

Das Kunst­werk ent­stand unter ihrer Anlei­tung und im Rah­men des Pro­jek­tes „Demo­kra­tie ler­nen und gestal­ten“. Das Demo­kra­tie-Pro­jekt begann im Dezem­ber 2012 und endet im kom­men­den Dezem­ber. Es wird mit Mit­teln aus dem Pro­gramm „Sozia­le Stadt“ (Quar­tiers­fond 3) im Gebiet Brun­nen­vier­tel-Brun­nen­stra­ße geför­dert. Im Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res war im Durch­gangs­be­reich an der Stral­sun­der Stra­ße 1–5 bereits ein ers­tes Flie­sen­bild ent­hüllt worden.

Auch wenn die Moas­ik­flie­sen ein öffent­lich­keits­wirk­sa­mer Blick­fang sind, ist Ing­ke Bro­der­sen der zwei­te Teil des Pro­jek­tes nicht weni­ger wich­tig. In vier Klas­sen der Hein­rich-Sei­del-Grund­schu­le beglei­tet sie die Bil­dung von Klas­sen­rä­ten. Der Klas­sen­rat soll ein Mal in der Woche in einer fes­ten Unter­richts­stun­de zusam­men kom­men, sich selbst The­men set­zen und die­se bespre­chen. „Kin­der und Leh­rer sind dabei gleich gestellt. Die Leh­rer haben nur eine Stim­me in dem Gre­mi­um“, erklärt sie das Prin­zip. Bespro­chen wer­den ganz all­täg­li­che Pro­ble­me: Wer ärgert wen? War­um machen wir nicht mehr Klas­sen­fahr­ten? Wie spricht man Pro­ble­me rich­tig an? Wel­che Regel wol­len wir haben? „Dabei geht es wie­der dar­um, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und es gemein­sam zu schaf­fen, dass eine Lösung gefun­den wird“, erklärt Ing­ke Bro­der­sen. „Der Klas­sen­rat in den Schu­len viel zu wenig bekannt, aber er ist ein gutes Mit­tel, um Selbst­ver­ant­wor­tung und Selbst­be­stim­mung zu lernen“.

Text und Fotos: Domi­ni­que Hensel

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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