Simon ist extra aus Tempelhof in den Wedding gekommen. Der studierte Musiker kennt die FLOP-Bar von Anfang an, also seit drei Jahren. Auf der Bühne hat der 38-Jährige natürlich auch schon beim Musizieren mitgemacht. „Hier ist es schön entspannt, und man kommt unheimlich schnell mit netten Menschen ins Reden.“ Das stimmt, der in Rot- und Gelbtönen beleuchtete Tresen im hinteren Bereich der Bar zieht die Gäste der ansonsten schummrigen Bar magisch an und es dauert nicht lange, bis sich ein Gespräch entwickelt. Und am Tresen selbst gibt es etwas Neues…
„Viele Gäste haben sich Bier vom Fass gewünscht“, erzählt Barbetreiber Bakri. Bier aus der Flasche kann man schließlich auch zu Hause trinken, findet er. Die Preise sind selbst für Weddinger Verhältnisse niedrig. Die Hausmarke vom Fass gibt es schon für 1,70 Euro und das große Pils kostet nur 2,20 Euro. Wechselnde Marken gibt es auch, zurzeit sind es Astra, Augustiner und Maisel’s Weiße – das große Glas für höchstens drei Euro. Mittwochs bleibt es beim Cocktail-Einheitspreis von 5,50 Euro, donnerstags kosten alle Longdrinks nur einen Fünfer.Auch den Floppi-Schnaps sollte man mal probiert haben.
Alles dreht sich um Musik in der FLOP-Bar
„Es hat sich letztes Jahr schon ein bisschen was getan, um für Freunde von Kultur und Musik noch mehr Programm zu bieten“, erzählt Bakri. So ist die Bühne größer geworden, und eine leuchtende Außenreklame macht auf den ungewöhnlichen Ort im ansonsten ziemlich ruhigen Weddinger Norden aufmerksam. Mit dem Flop Café um die Ecke ist auch im letzten Jahr ein Ableger entstanden, der den Kiez um die Otawistraße mit arabischen Köstlichkeiten und gutem Kaffee versorgt.
Zum Glück ist der Barbetreiber Bakri ausgebildeter Kanoun-Spieler. Er beherrscht das zitherartige Saiteninstrument aus dem Eff-Eff. Auch das Schlagzeugspielen macht Bakri Spaß. Wenn man Glück hat, kann man Bakri höchstpersönlich beim spontanen Musizieren auf der Bühne antreffen, ansonsten ist an allen Freitag- und Samstagabenden Open-Stage-Jam-Session angesagt. Am Sonntagabend können Tatort-Freunde dem gemeinsamen Krimischauen frönen.
Auch Martin wohnt in der Nachbarschaft und freut sich, dass es so eine Oase wie die Flop Bar im Afrikanischen Viertel gibt. „Immer, wenn ich mit Freunden hier war, gab es positive Resonanz“ Der 31-Jährige hatte einmal seine Gitarre dabei und auf der Bühne einfach mitgejammt. „Das ist das Tolle an diesem Ort: dass jeder willkommen ist, der Spaß an Musik hat!“
Fotos: FLOP Bar
Website mit Veranstaltungsprogramm (Raucherlokal)
Lüderitzstraße 74 (nahe Otawistraße)