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Samosas, Eis und Kaffee:
DJ Bombay: Indisch-musikalisch am Leopoldplatz

16. Oktober 2020

Komm, wir essen indisch – am Leo­pold­platz! Wo – wie – was, wer­den sich man­che im Wed­ding und Gesund­brun­nen fra­gen. Wo soll das sein? Der „Imbiss­wa­gen“ von Fla­vious ist hier die Ant­wort. Oder genau­er gesagt “DJ-Bom­bay.”

Gele­gen auf der Sei­te zur Schul­stra­ße hin steht hier Mon­tag bis Sams­tag Fla­vious im Wagen und ser­viert aus einer Aus­wahl von über 40 Gerich­ten fri­sches indi­sches Essen im Fast­food-Style, aber trotz­dem gesund. Er hat zwar 100 Gerich­te im Kopf, aber mehr passt nicht auf die Kar­te, sagt er. Wenn doch mal jemand einen spe­zi­el­len Wunsch hat, kein Pro­blem – er kennt sie alle.

Von vegan über vege­ta­risch, mit Fleisch, mit Erb­sen, Tofu, Auber­gi­nen, Pil­zen oder ohne – alles ist dabei. Fla­vious hat auf Zypern Elek­tro­tech­nik stu­diert. Neben­bei ver­dien­te er dort sein Geld als DJ und als Koch. Immer am Ackern und Machen. Wegen der Arbeit ging er dann nach Ber­lin, aber so wirk­lich das Rich­ti­ge war der Job nicht für ihn. Nur im Büro sit­zen und kei­ne Musik dabei? In Wahr­heit war ihm das zu monoton.

Eines Tages, es war im Prenz­lau­er Berg, war er mit einem Freund indisch essen. Und da geschah es: Er merk­te an, „irgend­was stimmt mit dem Essen nicht.“ Ein Gespräch beim Geschäfts­füh­rer spä­ter und: Er wäre der neue Koch, wenn er denn woll­te, und er woll­te! “Wenn du die Mög­lich­keit hast, aber nicht den Mut, dann ärgerst du dich.“

DJ Bombay – Gute Laune, gute Musik, gutes Essen

Appe­tit­an­re­gen­des auf der Pfanne

Das ging zwei Jah­re so, dann kam Coro­na und er hat­te Lust auf etwas Eige­nes. Nun steht er hier am Leo­pold­platz. Über die Boxen läuft immer Musik für die gute Lau­ne und für die Gäs­te. Denn „wenn du auf dein Essen war­test und die Musik läuft, dann hörst du nicht auf dei­nen hung­ri­gen Magen.”

Beim Anblick der Spei­se­kar­te könn­te man eben­falls anmer­ken: Irgend­was stimmt hier nicht. Denn neben den 40 Gerich­ten gibt es Crê­pes, Waf­feln und Eis. Und auch beim Naan-Brot stimmt irgend­was nicht. Es ist viel fluf­fi­ger und dicker als üblich. Das liegt unter ande­rem dar­an, dass es selbst gemacht ist.

Abends wird für den nächs­ten Tag vor­be­rei­tet und mor­gens noch­mal vor­ge­schnip­pelt. Die Sup­pen, die es eben­falls gibt, köcheln eini­ge Stun­den auf dem Herd und wer­den dann von sei­ner Frau in den Wed­ding gebracht. Sei­ne Mut­ter wun­der­te sich zwar, denn er habe sich doch immer für Com­pu­ter und Tech­nik inter­es­siert, aber nun steht er hier und ver­kauft Essen. Bes­te Ent­schei­dung. Für ihn und den Wedding.

Unschlagbare Preise und Schärfe nach Wunsch

Fla­vious an den Plattentellern

Der Name DJ Bom­bay ist auch eine Anspie­lung auf die Tat­sa­che, dass die gan­ze Zeit Musik im Wagen läuft. Sein Equip­ment von damals hat er aller­dings ver­kauft – er mixt nun nur noch per Soft­ware. Süd­afri­ka, Kenia, Nige­ria. Je nach Stim­mung und Wet­ter ein ande­rer Beat. Auch in der Küche, wenn man da steht und an den Gewür­zen und Pfan­nen han­tiert, erin­nert die Arbeit  immer an einen DJ, ergänzt er.

Aber Stop, es ging doch ums Essen. Das schmeckt sehr, sehr gut, die Prei­se sind unschlag­bar, wer schär­fer will, bekommt es scharf und dazu gibt’s gute Lau­ne und Musik. Neben dem Wagen gibt es Tische zum Ent­span­nen und Zuhö­ren. Irgend­wie stimmt hier alles.

DJ Bom­bay
Am Leo­pold­platz, an der Sei­te Schul­stra­ße
Mon­tag bis Frei­tag 9−20.30 Uhr, Sa 7–17 Uhr (2024)

Andaras Hahn

Andaras Hahn ist seit 2010 Weddinger. Er kommt eigentlich aus Mecklenburg-Vorpommern. Schreibt assoziativ, weiß aber nicht, was das heißt und ob das gut ist. Macht manchmal Fotos: @siehs_mal
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