Am Straßenrand abgestellte Möbel, alte Röhrenfernseher, Kippen auf dem Bürgersteig oder Ansammlungen von Bauschutt in Grünanlagen – der Wedding hat ein Müllproblem. Dafür gibt es verschiedene Lösungsansätze. Einer davon heißt: Zupacken!
Darum geht es in diesem Artikel:
- Altglas stapelt sich vor Containern
- Müllsammelaktion des Bezirks
- Mehr über den Müllgipfel des Bezirks
- Mehr über die nächsten BSR-Kieztage
Altglas: Nach jedem sonnigen Wochenende reichen die Mülleimer in den Parks nicht aus, um die Reste von Picknicken oder Saufgelagen aufzunehmen. Apropos Saufen: In letzter Zeit wurden viele Altglas-Iglus im Wedding nicht mehr regelmäßig geleert. Erst fielen die Glastonnen auf den Hinterhöfen weg, jetzt stapeln sich die Flaschen und Gurkengläser, fein säuberlich aufgereiht, vor den überquellenden Altglascontainern.
Müllsammelaktionen: Auf den Straßen liegen derweil weggeworfene Kippen, Kaffeebecher und Verpackungsreste. Hier sind wir Stadtbewohner grundsätzlich auf die fleißigen Müllmänner und ‑frauen der BSR angewiesen. Doch weil das hinten und vorne nicht reicht, greifen manchmal auch ganz normale Weddinger zur Zange und befreien Grünanlagen, Straßenränder und Gehwege vom Müll. Regelmäßig sind das die Litterpicker am Gesundbrunnen und punktuell einzelne Clean up-Aktionen wie am Leopoldplatz, im Schillerpark oder im Brunnenviertel.
Zu einer solchen Müllsammelaktion ruft der Bezirk auch am Montag, den 30. September von 10 bis 12 Uhr auf. Start ist am Eingang der Galerie Wedding (Rathaus Wedding) in der Müllerstraße 146. Ausgestattet wird die Müllsammelaktion von der BSR, die Müllsäcke, Handschuhe, Westen, Greifer und Besen bereitstellt. Die Helfer:innen brauchen nichts mitzubringen. Aktionsfläche wird der Platz hinter dem Rathaus und die angrenzenden Straßenzüge sein. Im Anschluss besteht bei Kaffee und Tee die Möglichkeit, sich über weitere Formen des Engagements im Ehrenamtsbüro Mitte zu informieren und auszutauschen.
All das sind natürlich Tropfen auf den heißen Stein. Es ist bezeichnend, dass es ein Müllmuseum im Wedding gibt – wo auch sonst? Dort beschäftigen sich die Museumsmacher:innen auch künstlerisch mit dem Thema. Und stellen fest: Der Müll ist immer mehr geworden. Das kann jeder auch im eigenen Haushalt feststellen. Allein die Menge an Paketverpackungen hat sich in den letzten Jahren noch einmal mindestens verdoppelt.
Wie kann man den Müllmengen Herr werden? Für den 14. November ruft der Bezirk zum ersten Müllgipfel auf. Er soll ab 15 Uhr im Müll Museum Berlin e.V. im Soldiner Kiez (Prinzenallee 39) stattfinden. Im Vorfeld des Gipfels wurde eine anonyme Umfrage zu folgenden Themen gestartet: Welcher Müll im öffentlichen Raum stört? Gibt es ein Müllproblem in eurem Wohnhaus? Was könnte der Bezirk tun, um euern Kiez sauberer zu gestalten? Ihr könnt bis zum 20. Oktober teilnehmen: https://mein.berlin.de/projekte/muellgipfel-bezirk-mitte/ Die Ergebnisse werden ebenfalls auf dem Müllgipfel präsentiert.
Doch was kann man noch tun, wenn die Müllmengen immer weiter zunehmen? Wenn euer Keller überquillt, sind die Kieztage der BSR eine Option. Sie finden regelmäßig an verschiedenen Orten im Kiez statt. Dann kann man den ganzen Tag über alte Möbel, Elektrogeräte und Textilien direkt am Müllwagen abgeben. So wird zumindest der eigene Sperrmüll weniger. Und wenn gerade kein BSR-Kieztag ist, ist die NochMall in Reinickendorf eine Möglichkeit, alte noch intakte Gegenstände loszuwerden. An der dortigen Rampe werden sie entgegengenommen. Das sind die noch anstehenden Termine der BSR-Kieztage in diesem Jahr:
Brunnenviertel Dienstag, 15. Okt.: 13–18 Uhr, Feldstr. 10
Afrikanisches Viertel Samstag, 16. Nov.: 8–13 Uhr, Manga-Bell-Platz 11–13
Soldiner Kiez Dienstag, 19. Nov.: 13–18 Uhr, Ecke Soldiner Str 9 /Freienwalder Str.
Brunnenviertel Samstag, 7. Dez., 8–13 Uhr, Swinemünder Str./Demminer Str.
Das alles sind Ansätze, um die Müllmengen unter Kontrolle zu bringen. Doch am Ende hilft nur eines: Jede und jeder ist aufgefordert, Mülleimer zu benutzen. 26.297 orangefarbene Exemplare gibt es in Berlin. Manchmal zu wenige, manchmal werden sie nicht oft genug geleert. Aber das ist ein anderes Thema.
In der Antwerpener Straße gibt es direkt vor dem Nebeneingang der Kapernaumkirche platzierte mehrere alufarbene Glas-Iglus. Rindherum sammelt sich rundherum der zusätzliche Müll aller Art (große Scheiben, Flaschen und Gläser, die üblichen Altkleidertüten, Bücher, usw.) an und wandert durch Fleddern auf den Gehweg, was sehr gefährlich sein kann für Passanten. – Dort sind viele kleine Kinder unterwegs, die in die Scherben fallen können. Vor allem auch diejenigen Lütten, die mit dem Lauflernrad vom Zeppi Richtung stark befahrene Seestrasse kommen und von den auf Rädern folgenden Eltern ermahnt werden, ab den Glascontainern langsam zu fahren. Sollen die Kids im zerstreuten Glasmüll bremsen und in die Scherben und den Dreck rutschen?
Meine grosse Vision ist, und das habe ich auch schon geschrieben und im Futurium angesagt: man sollte neue Produkte nur noch zulassen, wenn dafuer Zerleg- und Recyclinganleitungen von Anfang auf den Absatzmarkt an mitgeliefert werden!!
Der Luise-Schroeder-Platz ist auch so eine Problemstätte. McDonalds ist nicht weit, da kann man schön auf Bänken sitzen und seinen Verpackungsmüll herumwerfen, obwohl genug Mülleimer vorhanden sind.
Ich hebe oftmals Müll auf, weil ich das einfach nicht ertragen kann. Die menschliche Verwahrlosung kann man auf den Strassen ablesen. Ich sage jetzt was, was ja immer ins Lächerliche gezogen wird: Früher war das alles nicht!!!!
Hallo Christel Hif
oh das ist keines wegs lächerlich, offentsichlich ist in dieser Stadt eine Generation herangewachsen .… na ihr wisst schon was ich meine .… oder !!??
Guten Morgen,
Vor ein paar Wochen habe ich die BSR gebeten einen Mülleimer am Laternenpfahl vor Brüsselerstr.3/4 aufzuhängen, ich traute meinen Augen nicht: ein paar Tage später war er da. Die BSR teilte mir mit,ndass er auch benutzt werden muss. Das ist das Problem, soll ich die Kippen und Kaffeebecher etc. aufheben und hineinwerfen? Kippen Nein, Becher ja, das ist die traurige Realität, aber jeder kann sich engagieren. LG Susanne
Wie wäre es mit Müll-Untericht an Schulen und Kitas?
Mit entsprechenden regelmäßigen Praxis-Einsätzen zum Aufsammmeln desselben in der Umgebung?
Das ist eine sehr gute Idee!
Finde ich super, diese Idee. Eltern scheinen das ja ihren Kindern nicht beizubringen.
Hallo Eva
warum bin ich nicht drauf gekommen.… Asche auf mein Haupt
Bin davon überzeugt, das unter den Schülern genau die zufinden sind .…
Gruß
Wird vermutlich nicht funktionieren. Denn viele denken sich einfach dafür gibt es die BSR…
Es gibt überall Mülleimer, aber es liegt trotzdem Müll auf der Strasse. Ich sehe aber auch Leute (v.a. Kinder), die leere Verpackung einfach auf die Strasse werfen. Durch die unzählig vielen Kioske, Miniläden usw. wird das Problem natürlich verschlimmert.
Na, das es Kioskegibt ist ja nicht das Problem. Das Problem sind die Menschen..