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Aktionen im Wedding:
Dieser Müll ist ja wohl der Gipfel!

28. September 2024
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Am Stra­ßen­rand abge­stell­te Möbel, alte Röh­ren­fern­se­her, Kip­pen auf dem Bür­ger­steig oder Ansamm­lun­gen von Bau­schutt in Grün­an­la­gen – der Wed­ding hat ein Müll­pro­blem. Dafür gibt es ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze. Einer davon heißt: Zupacken!

Foto: Mar­ti­na Özdemir

Dar­um geht es in die­sem Artikel:

Alt­glas: Nach jedem son­ni­gen Wochen­en­de rei­chen die Müll­ei­mer in den Parks nicht aus, um die Res­te von Pick­ni­cken oder Sauf­ge­la­gen auf­zu­neh­men. Apro­pos Sau­fen: In letz­ter Zeit wur­den vie­le Alt­glas-Iglus im Wed­ding nicht mehr regel­mä­ßig geleert. Erst fie­len die Glas­ton­nen auf den Hin­ter­hö­fen weg, jetzt sta­peln sich die Fla­schen und Gur­ken­glä­ser, fein säu­ber­lich auf­ge­reiht, vor den über­quel­len­den Altglascontainern.

Müll­sam­mel­ak­tio­nen: Auf den Stra­ßen lie­gen der­weil weg­ge­wor­fe­ne Kip­pen, Kaf­fee­be­cher und Ver­pa­ckungs­res­te. Hier sind wir Stadt­be­woh­ner grund­sätz­lich auf die flei­ßi­gen Müll­män­ner und ‑frau­en der BSR ange­wie­sen. Doch weil das hin­ten und vor­ne nicht reicht, grei­fen manch­mal auch ganz nor­ma­le Wed­din­ger zur Zan­ge und befrei­en Grün­an­la­gen, Stra­ßen­rän­der und Geh­we­ge vom Müll. Regel­mä­ßig sind das die Lit­ter­pi­cker am Gesund­brun­nen und punk­tu­ell ein­zel­ne Clean up-Aktio­nen wie am Leo­pold­platz, im Schil­ler­park oder im Brunnenviertel.

Zu einer sol­chen Müll­sam­mel­ak­ti­on ruft der Bezirk auch am Mon­tag, den 30. Sep­tem­ber von 10 bis 12 Uhr auf. Start ist am Ein­gang der Gale­rie Wed­ding (Rat­haus Wed­ding) in der Mül­lerstra­ße 146. Aus­ge­stat­tet wird die Müll­sam­mel­ak­ti­on von der BSR, die Müll­sä­cke, Hand­schu­he, Wes­ten, Grei­fer und Besen bereit­stellt. Die Helfer:innen brau­chen nichts mit­zu­brin­gen. Akti­ons­flä­che wird der Platz hin­ter dem Rat­haus und die angren­zen­den Stra­ßen­zü­ge sein. Im Anschluss besteht bei Kaf­fee und Tee die Mög­lich­keit, sich über wei­te­re For­men des Enga­ge­ments im Ehren­amts­bü­ro Mit­te zu infor­mie­ren und auszutauschen.

All das sind natür­lich Trop­fen auf den hei­ßen Stein. Es ist bezeich­nend, dass es ein Müll­mu­se­um im Wed­ding gibt – wo auch sonst? Dort beschäf­ti­gen sich die Museumsmacher:innen auch künst­le­risch mit dem The­ma. Und stel­len fest: Der Müll ist immer mehr gewor­den. Das kann jeder auch im eige­nen Haus­halt fest­stel­len. Allein die Men­ge an Paket­ver­pa­ckun­gen hat sich in den letz­ten Jah­ren noch ein­mal min­des­tens verdoppelt.

Wie kann man den Müll­men­gen Herr wer­den? Für den 14. Novem­ber ruft der Bezirk zum ers­ten Müll­gip­fel auf. Er soll ab 15 Uhr im Müll Muse­um Ber­lin e.V. im Sol­di­ner Kiez (Prin­zen­al­lee 39) statt­fin­den. Im Vor­feld des Gip­fels wur­de eine anony­me Umfra­ge zu fol­gen­den The­men gestar­tet: Wel­cher Müll im öffent­li­chen Raum stört? Gibt es ein Müll­pro­blem in eurem Wohn­haus? Was könn­te der Bezirk tun, um euern Kiez sau­be­rer zu gestal­ten? Ihr könnt bis zum 20. Okto­ber teil­neh­men: https://mein.berlin.de/projekte/muellgipfel-bezirk-mitte/ Die Ergeb­nis­se wer­den eben­falls auf dem Müll­gip­fel präsentiert.

Doch was kann man noch tun, wenn die Müll­men­gen immer wei­ter zuneh­men? Wenn euer Kel­ler über­quillt, sind die Kiez­ta­ge der BSR eine Opti­on. Sie fin­den regel­mä­ßig an ver­schie­de­nen Orten im Kiez statt. Dann kann man den gan­zen Tag über alte Möbel, Elek­tro­ge­rä­te und Tex­ti­li­en direkt am Müll­wa­gen abge­ben. So wird zumin­dest der eige­ne Sperr­müll weni­ger. Und wenn gera­de kein BSR-Kiez­tag ist, ist die Noch­Mall in Rei­ni­cken­dorf eine Mög­lich­keit, alte noch intak­te Gegen­stän­de los­zu­wer­den. An der dor­ti­gen Ram­pe wer­den sie ent­ge­gen­ge­nom­men. Das sind die noch anste­hen­den Ter­mi­ne der BSR-Kiez­ta­ge in die­sem Jahr:

Brun­nen­vier­tel Diens­tag, 15. Okt.: 13–18 Uhr, Feld­str. 10

Afri­ka­ni­sches Vier­tel Sams­tag, 16. Nov.: 8–13 Uhr, Man­ga-Bell-Platz 11–13

Sol­di­ner Kiez Diens­tag, 19. Nov.: 13–18 Uhr, Ecke Sol­di­ner Str 9 /Freienwalder Str.

Brun­nen­vier­tel Sams­tag, 7. Dez., 8–13 Uhr, Swi­ne­mün­der Str./Demminer Str.

Das alles sind Ansät­ze, um die Müll­men­gen unter Kon­trol­le zu brin­gen. Doch am Ende hilft nur eines: Jede und jeder ist auf­ge­for­dert, Müll­ei­mer zu benut­zen. 26.297 oran­ge­far­be­ne Exem­pla­re gibt es in Ber­lin. Manch­mal zu weni­ge, manch­mal wer­den sie nicht oft genug geleert. Aber das ist ein ande­res Thema. 

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

9 Comments

  1. Der Lui­se-Schroe­der-Platz ist auch so eine Pro­blem­stät­te. McDo­nalds ist nicht weit, da kann man schön auf Bän­ken sit­zen und sei­nen Ver­pa­ckungs­müll her­um­wer­fen, obwohl genug Müll­ei­mer vor­han­den sind.
    Ich hebe oft­mals Müll auf, weil ich das ein­fach nicht ertra­gen kann. Die mensch­li­che Ver­wahr­lo­sung kann man auf den Stras­sen able­sen. Ich sage jetzt was, was ja immer ins Lächer­li­che gezo­gen wird: Frü­her war das alles nicht!!!!

    • Hal­lo Chris­tel Hif

      oh das ist kei­nes wegs lächer­lich, off­ent­sich­lich ist in die­ser Stadt eine Gene­ra­ti­on her­an­ge­wach­sen .… na ihr wisst schon was ich mei­ne .… oder !!??

  2. Guten Mor­gen,
    Vor ein paar Wochen habe ich die BSR gebe­ten einen Müll­ei­mer am Later­nen­pfahl vor Brüsselerstr.3/4 auf­zu­hän­gen, ich trau­te mei­nen Augen nicht: ein paar Tage spä­ter war er da. Die BSR teil­te mir mit,ndass er auch benutzt wer­den muss. Das ist das Pro­blem, soll ich die Kip­pen und Kaf­fee­be­cher etc. auf­he­ben und hin­ein­wer­fen? Kip­pen Nein, Becher ja, das ist die trau­ri­ge Rea­li­tät, aber jeder kann sich enga­gie­ren. LG Susanne

  3. Wie wäre es mit Müll-Untericht an Schu­len und Kitas?
    Mit ent­spre­chen­den regel­mä­ßi­gen Pra­xis-Ein­sät­zen zum Auf­samm­meln des­sel­ben in der Umgebung?

  4. Es gibt über­all Müll­ei­mer, aber es liegt trotz­dem Müll auf der Stras­se. Ich sehe aber auch Leu­te (v.a. Kin­der), die lee­re Ver­pa­ckung ein­fach auf die Stras­se wer­fen. Durch die unzäh­lig vie­len Kios­ke, Mini­lä­den usw. wird das Pro­blem natür­lich verschlimmert.

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